Die Einschätzung ging nicht nur haarscharf, sondern ziemlich deutlich an der Realität vorbei: „Ich bleibe dabei, wir können hier jeden Gegner schlagen“, verkündete Lars Flüggen nach dem Sieg gegen Venezuela im Brustton der Überzeugung. De facto sollte der Erfolg gegen die Nummer 47 der Setzliste der einzige bei dieser WM bleiben, bei der das Duo aus Hamburg nach der dritten Niederlage ausschied und dabei weit hinter den Erwartungen blieb.
Zum Abschluss gab es beim Spiel um den Einzug in die K.o.-Runde ein 1:2 (10:21, 21:18, 8:15) gegen die Italiener Carambula/Raghnieri. Am Ende bleibt ein magerer 33. Platz, der Beleg für den signifikanten Niedergang der deutschen Männer im Beachvolleyball ist. Fünf Jahre, nachdem sich das Duo Julius Brink und Jonas Reckermann in London auf den Olymp schwang, brachte der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) bei der WM nur ein Männerteam an den Start, das sich meilenweit entfernt vom internationalen Niveau präsentierte. „Mit diesem Ergebnis können wir natürlich nicht zufrieden sein“, sagte Flüggen nach dem Aus.
Und das, obwohl das beste deutsche Männerteam wenige Tage vor WM-Beginn das Turnier in Polen gewann und sich zu diesem Zeitpunkt in solch bestechender Form präsentierte, dass die Hoffnung groß war, auch in Wien zu glänzen. Doch davon war nichts mehr zu sehen, als es beim Saisonhöhepunkt darauf ankam. Immerhin gelang es Böckermann/Flüggen gegen die Italiener, sich nach ihrer desaströsen Vorstellung im ersten Durchgang aufzubäumen und ihren Gegnern in der Folgezeit zumindest einen echten Schlagabtausch zu liefern.
Nach dem frühen Scheitern auf der Donauinsel berichtete Flüggen, er sei in seinem Tatendrang gehemmt worden, weil er an Knieproblemen laboriere. „Es könnte der Meniskus sein oder auch das Innenband“, sagte der Abwehrspieler: „Im Moment überwiegt die Erleichterung, dass nichts ganz Schwerwiegendes passiert ist.“ Dennoch befürchtet sein Partner Markus Böckermann eine längere Zwangspause: „Es könnte sein, dass es das Saisonaus bedeutet.“
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