Tore Aleksandersen nimmt kein Blatt vor den Mund. Der norwegische Trainer des Schweriner SC hat sich zwei Spieltage vor Saisonende festgelegt: „Vilsbiburg wird Deutscher Meister. Sie haben noch zwei leichte Heimspiele und schon jetzt das beste Satzverhältnis.” Vielleicht will Aleksandersen aber auch nur der Konkurrenz die Favoritenrolle zuschieben und die Last von seinem Team nehmen. Das hat zwar zuletzt zwei Topspiele in Wiesbaden (2:3) und zuhause gegen Vilsbiburg (1:3) verloren, ist aber längst nicht aus dem Rennen um die Meisterkrone.
Und so sieht das Restprogramm aus: Tabellenführer Wiesbaden (42:8 Punkte) hat am ersten Mai-Wochenende spielfrei und muss dann nach Münster. Die Roten Raben Vilsbiburg, Tabellen-Zweiter (40:8), treffen in eigener Halle auf Alemannia Aachen (Samstag, 20 Uhr) und am 8. Mai auf den VfB Suhl. Schwerin (3. Platz, 38:10) muss zum Köpenicker SC Berlin (Samstag, 19 Uhr) und hat am 8. Mai den VfB Suhl zu Gast. Bei Punktgleichheit entscheidet das Satzverhältnis. Aktuell kommt Wiesbaden auf +32 (66:34), Vilsbiburg auf +42 (67:25) und Schwerin auf +41 (63:22).
Aleksandersen ist aber nicht der einzige, der Vilsbiburg als Meister 2010 einstuft. Jan Lindenmair, Trainer bei Allianz Volley Stuttgart, sagt: „Sie haben eine sehr gute Saison gespielt und sind immer in der Lage, sich zu steigern. Ich gehe davon aus, dass sie nochmals alle Kräfte bündeln werden, um die letzten beiden Spiele zu gewinnen.” Rudi Sonnenbichler, Coach des SV Sinsheim, pflichtet ihm bei: „Wer Schwerin in seiner eigenen Halle besiegt, zeigt, dass er in der Endphase der Saison physisch und psychisch bärenstark ist. Dazu kommt, dass sie zwei Mal Heimrecht haben. Sie werden sich diese Chance nicht nehmen lassen.”
Und was gibt es aus dem Lager der Wiesbadenerinnen, für die es der erste Titel der Vereinsgeschichte wäre, so kurz vor dem Showdown zu hören? Klare Worte des Vorsitzenden Achim Exner: „Was auch immer jemand vom 1. VC Wiesbaden auf die Frage nach dem künftigen Meister antworten würde, wäre entweder defätistisch und pessimistisch oder größenwahnsinnig. Deshalb sage ich nur so viel: Schaun mer mal…”
Bevor am kommenden Samstag zur vorletzten Runde der Saison 2009/2010 eingeläutet wird, findet am Donnerstag noch das Nachholspiel zwischen dem bereits als Absteiger feststehenden SV Lohhof und dem Tabellen-Zwölften Alemannia Aachen statt (Spielbeginn ist um 20 Uhr).
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