Hachings Angreifer Christian Dünnes gegen einen Bottroper Block. Foto: Tom Schulte

30Oct2011

1. Liga Männer: Netzhoppers bleiben Dürens Angstgegner

„Ich seh’ rot”, werden sich die Spieler des VfB Friedrichshafen gedacht haben, als sie am Samstagabend das Parkett der Paul Horn-Arena in Rottenburg betraten. Denn die Verantwortlichen des TVR hatte ihre Fans auf das Schwabenderby gegen den VfB Friedrichshafen eingeschworen: „Kommt alle in rot.” Wie eine Wand sollten die Zuschauer beim „Red Day” hinter ihrem Team stehen, um gegen den Deutschen Meister zumindest auf der Tribüne das Gefühl der Überlegenheit zu bekommen. Und die 2100 Fans ließen sich nicht lange bitten, Punkt 20 Uhr war die Arena ein einziges rotes Meer. Doch die „Häfler” blieben ihrer Devise treu, wenn’s gegen Rottenburg geht: Kommen, sehen und siegen. Die rote Wand auf dem Spielfeld jedenfalls hielt dem VfB beim 1:3 (32:30, 21:25, 21:25, 18:25) nur zu Beginn stand. Das Duell Tabellenführer gegen Schlusslicht entschied Generali Haching bei den RWE Volleys Bottrop für sich.

Friedrichshafen scheint Gefallen an ausgedehnten Sätzen gefunden zu haben: Nach dem 42:40 im Champions League-Spiel gegen Lennik zog der VfB beim TV Rottenburg aber diesmal den kürzeren, gab den Auftaktsatz mit 30:32 ab. Dass am Ende doch ein Erfolg zu Buche stand, war der zusehends stabiler werdenden Annahme und einem glänzend aufgelegten Außenangreifer Thomas Jarmoc zu verdanken. „Wir haben den ersten Satz gebraucht, um uns locker zu machen und die Müdigkeit zu beseitigen”, erklärte VfB-Coach Stelian Moculescu. Mit dem Satzausgleich kam der VfB-Motor auf Touren, der Kanadier Jarmoc war mit 17 Punkten der Top-Scorer der Gäste. „Thomas hat seine Sache sehr gut gemacht”, gab’s ein Extralob vom Trainer. Bei den Gastgebern ragte Rene Bahlburg heraus. „Ich bin zwar etwas enttäuscht über die knappe Niederlage, aber wir haben eine überragende Moral gezeigt”, freute sich TVR-Coach Hans Peter Müller-Angstenberger nach dem Spiel.

Einen Schlagabtausch auf Augenhöhe lieferten sich der CV Mitteldeutschland und der VC Gotha – mit dem besseren Ende für die Gastgeber. „Wir haben der größeren Erfahrung des CVM gerade in den entscheidenden Situationen Tribut zollen müssen”, sagte VCG-Trainer Jörg Schulz nach dem 1:3 (27:25, 22:25, 25:27, 19:25). Vor allem Mark Siebeck machte den Gästen das Leben schwer. Im vierten Durchgang führte Gotha mit 16:12, verlor dann aber völlig den Faden. Die Münz-Sechs entwickelte im Aufschlag mehr Druck, machte in diesem Element weniger Fehler.

In Königs Wusterhausen begleitet man das Spielgeschehen der heimischen Netzhoppers gerne mal mit sportlichem Humor: Nach dem „gebrauchten Abend” beim 1:3 gegen Moers unter der Woche dürften die Netzhoppers das 3:1 (25:22, 26:28, 25:17, 25:22) bei Lieblingsgegner evivo Düren unter dem Motto „gelungener Abend” abgehakt haben. Am liebsten würden die Netzhoppers wohl jedes Wochenende gegen Düren spielen, denn in den vergangenen drei Spielzeiten haben die Culic-Schützlinge alle Partien gewonnen – und die unendliche Geschichte erlebte am Samstag ihre Fortsetzung. „Für uns ist es wichtig, zu punkten, egal wo das passiert”, schmunzelte KW-Trainer Mirko Culic. „Wir waren siegeshungrig, jeder Spieler ist an seine Leistungsgrenze gegangen.” Die Netzhoppers entschieden aus einer starken Feldabwehr heraus insbesondere die langen Ballwechsel für sich.

In den Sonntagsspielen gab es zunächst ein 3:0 (25:21, 26:24, 25:16) von Pokalsieger Generali Haching beim Tabellenletzten RWE Volleys Bottrop. Die Münchner ziehen souverän ihre Kreise: Es war bereits der vierte Sieg ohne Satzverlust in dieser Saison. Bottrop wartet dagegen auf das erste Erfolgserlebnis überhaupt nach fünf verlorenen Partien.

Wenige Kilometer weiter westlich war der Moerser SC gegen den TV Bühl fast durch nach zwei gewonnenen Sätzen (25:14, 25:21). Doch dann drehten die Gäste auf, glichen mit 25:21, und 25:17 aus zum 2:2 und gaben sich auch im Tiebreak bei einem Rückstand mit 8:13 noch nicht geschlagen. Moers biss sich aber letztlich durch und über 13:12, 14:12, 15:14 und 15:15 reichte es zum 17:15 Endstand und damit zum ersten Heimsieg.

Am Feiertag, 1. November, wollen die Berlin Recycling Volleys mit einem Sieg gegen den CV Mitteldeutschland wieder auf den zweiten Tabellenplatz vorrücken. Einen Tag später empfängt evivo Düren den TV Bühl. Gleich doppelt ist der VfB Friedrichshafen unter der Woche gefordert: Am Mittwoch zunächst im Achtelfinale des DVV-Pokals beim Süd-Zweitligisten VCO Dresden, am Donnerstag dann in der Liga beim VC Gotha. Ebenfalls im DVV-Pokal stehen sich am Mittwoch Generali Haching und die Netzhoppers gegenüber.

Ergebnisse 1. Liga Männerevivo Düren – NETZHOPPERS KW-Bestensee 1:3 (22:25, 28:26, 17:25, 22:25)CV Mitteldeutschland – VC Gotha 3:1 (25:27, 25:22, 27:25, 25:19)EnBW TV Rottenburg – VfB Friedrichshafen 1:3 (32:30, 21:25, 21:25, 18:25)Moerser SC – TV Bühl 3:2 (25:14, 25:21, 21:25, 17:25, 17:15)RWE Volleys Bottrop – Generali Haching 0:3 (21:25, 24:26, 16:25)

Die nächsten Termine
1. Liga Männer

01.11.2011 19:30 Berlin Recycling Volleys – CV Mitteldeutschland (Max-Schmeling-Halle)
02.11.2011 19:30 evivo Düren – TV Bühl (Arena Kreis Düren)
03.11.2011 20:00 VC Gotha – VfB Friedrichshafen (Goldberghalle)

DVV-Pokal – Achtelfinale
02.11.2011 n.n.    VCO Dresden – VfB Friedrichshafen
02.11.2011 19:30 Generali Haching – Netzhoppers KW-Bestensee (Generali Arena)

Der Link zur Tabelle:
http://www.volleyball-bundesliga.de/1blmtabelle

und zum kompletten Spielplan:
http://www.volleyball-bundesliga.de/1blmspielplan

Von:  DVL

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