Enttäuscht aber gefasst: Gothas Trainer Jörg Schulz

27Feb2012

1. Liga Männer: Gotha ist der tragische Verlierer

Sie hatten vor dem abschließenden Spieltag der Hauptrunde die schlechtesten Karten im Rennen um den Play-off-Einzug und jubelten schließlich am lautesten. Chemie Volley Mitteldeutschland schlug Serienmeister VfB Friedrichshafen im letzten Spiel der Normalrunde mit 3:2 (26:28, 25:21, 25:18, 22:25, 15:11), durch den völlig unerwarteten Erfolg gegen den Serienmeister verdrängte das Team aus Sachsen-Anhalt den VC Gotha noch aus den Play-off-Rängen. Die Thüringer verloren ihr Endspiel um einen Platz unter den besten Acht gegen evivo Düren mit 2:3 (20:25, 23:25, 25:20, 25:22, 9:15). Damit sind auch die letzten offenen Paarungen im Play-off-Viertelfinale klar: Tabellenführer Haching trifft auf Mitteldeutschland und Friedrichshafen duelliert sich im Einzug um das Halbfinale mit evivo Düren.

In Reichweite geriet die überraschende Wende im Play-off-Endspurt für Mitteldeutschland überhaupt erst, weil der VfB Friedrichshafen nur mit dem Minimalaufgebot von sechs Spielern in der Spergauer Jahrhunderthalle angetreten war. „Der Rest der Mannschaft ist verletzt oder angeschlagen und verbleibt in Friedrichshafen”, hatte der VfB zuvor mitgeteilt. Am kommenden Dienstag spielt der Klub vom Bodensee im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den russischen Topklub Zenit Kazan.

„Die Freude ist riesengroß bei uns”, sagte CVM-Trainer Matthias Münz. Eine „Frage der Motivation und der Kraft” sei der Schlüssel zum Sieg und dem damit verbundenen Play-off-Einzug gewesen, sagte Münz. „Der Siegeswille war bei uns größer, das war letztlich ausschlaggebend. Und natürlich haben wir auch Glück gehabt.” Vor allem die Ex-„Häfler” Mark Siebeck (27 direkte Punkte) und Christoph Helbig (31 Punkte) übernahmen gegen das Notaufgebot des VfB Friedrichshafen Verantwortung. „Wenn Christoph öfter so gespielt hätte wie gegen seinen Ex-Klub, wären wir bereits früher Achter gewesen”, sagte Münz.


Tragischer Verlierer des Spieltags ist der VC Gotha, der vor dem Normalrunden-Abschluss auf Rang sieben der Tabelle gestanden hatte. Die Thüringer unterlagen dem direkten Konkurrenten evivo Düren und verpassten damit wie bereits in der vergangenen Spielzeit die Play-offs denkbar knapp. Damals hatte dem Team von Trainer Jörg Schulz ein gewonnener Satz gefehlt. Nun fehlten sechs Punkte im entscheidenden fünften Satz gegen Düren beziehungsweise die Schützenhilfe des VfB Friedrichshafen.

Enttäuscht, aber gewohnt professionell reagierte VCG-Trainer Jörg Schulz: „Es ist schade für unseren Verein. Wir haben uns unter großen finanziellen Schwierigkeiten eine gute Ausgangsposition erarbeitet und können nun nicht die Früchte ernten. Aber wir akzeptieren das und wollen daraus lernen.” Und: „Wir haben sechs Mal 2:3 verloren – jedes Spiel davon hätten wir auch gewinnen können”, sagte Schulz. Evivo Düren sicherte sich durch den Erfolg Rang sieben und kann so eine verkorkste Saison laut Trainer Hinz „noch irgendwie zu einem vernünftigem Abschluss bringen”.

Eine Überraschung und einen Vorgeschmack auf die Play-offs gab es auch in der Schwarzwaldhalle, wo Gastgeber TV Bühl Tabellenführer Generali Haching mit 3:1 (25:23, 25:21, 17:25, 26:24) schlug. „Wir haben knapp verloren, der erste und vierte Satz waren sehr eng”, resümmierte Hachings Trainer Mihai Paduretu. „Das Wichtigste für uns ist, dass sich keiner verletzt hat. Wir sind auf den Pokal und die Play-offs fokussiert.”

Tabellenschlusslicht RWE Volleys Bottrop gelang auch am letzten Spieltag kein Sieg. Gegen den zehntplatzierten Tabellennachbarn EnBW TV Rottenburg verloren die Schützlinge von Igor Prielozny mit 0:3 (24:26, 15:25, 20:25). Der Revierklub verabschiedet sich damit mit null Punkten aus der 1. Liga und dieser Saison.

Mit dem letzten Spieltag der Hauptrunde stehen die RWE Volleys Bottrop als sportlicher Absteiger fest. Für Rottenburg und Gotha ist die Saison beendet. Die besten acht Klubs der Liga spielen ab dem 10. März in den Play-offs den Deutschen Meister aus.

Von:  dvl

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