27Jun2012

Blog: On the road to London

Blog der DVV-Männer

Am 29. Juli beginnen für die deutschen Männer die Olympischen Spiele in London mit der ersten Partie gegen Russland. Bis dahin wird Team Deutschland noch viel reisen, trainieren und vor allem spielen, wie in der Weltliga. In unserem Blog „On the road to London” berichten ab sofort die Nationalspieler über ihren Alltag.

Den Anfang macht Denis Kaliberda, der über die Tage zwischen Buenos Aires und Guimaraes in Portugal berichtet, wo die DVV-Männer derzeit das dritte Vorrunden-Turnier der Weltliga bestreiten.

Nochmal Hallo aus Portugal!

Ich melde mich ein weiteres Mal aus Guimaraes, wo wir in der Weltliga antreten. Nach dem Vormittagstraining stand die Videoanalyse von Argentienen auf dem Plan. Das Problem jedoch war, dass die Argentinier ihre komplette ersten sechs zu Hause gelassen hatten. Somit hatten wir nicht viel Material zu Verfügung, wodurch unser Spiel zum echten Abenteuer wurde.

Das Spiel begann schon um halb drei, somit hatten wir nicht viel Zeit zwischen Essen und Spiel. Mein geliebtes Mittagsschläfchen musste ausfallen. Ich durfte diesmal das Spiel von draußen beobachten. Nach kurzen Schwierigkeiten am Anfang, gelang es uns das Spiel in die Hand zu nehmen und somit stand am Ende ein ungefährdeter Sieg.

Durch den frühen Beginn des Spiels und den schnellen Erfolg, hatten wir noch ein wenig Zeit, in die Stadt zu gehen. Fünf Minuten zu Fuß entfernt aßen wir bei Sonnenschein ein Eis und tranken einen Kaffee auf dem schönen Marktplatz.

Am Abend war jedoch der kulinarische Tiefpunkt erreicht. Es gab dem Reis vom Mittagessen überbacken mit Käse und zerkochte Nudeln ohne Sauce. Die grünen Tomaten waren auch keine Hilfe, satt zu werden. Somit wurde Fußball mit hungrigen Magen geschaut. Der lahme Kick der Spanier gegen die Franzosen war passend zum Abendessen, kein Genuss. Umso mehr wuchs die Vorfreudel auf das entscheidende Spiel um den ersten Platz in der Gruppe gegen Bulgarien.

Am nächsten Morgen wurde ich von Lukas Kampa beim Frühstück mit einem Händeschütteln begrüsst. Ich wusste nicht genau, was er von mir wollte, bis er „Alles Gute zum Geburtstag” sagte. Früh am Morgen bin ich wirklich nicht zurechnungsfähig. Anstatt Balltraining am Morgen, hieß es auf zum Krafttraining.  Je nach Zustand hatte jeder seinen eigenen Plan. Meiner stellte sich als umfangreicher als gedacht heraus.

Das Spiel war wie erwartet hart umkämpft. Trotz einsetzender Müdigkeit gelang es uns, drei Punkte zu gewinnen, was fast schon gleichzusetzen mit dem Gruppensieg ist. Bei einem leckeren Essen in einem Restaurant in der Stadt ließen wir als Mannschaft die Woche ausklingen.

Nachdem klar war, dass Italien gegen Deutschland im Halbfinale der EM spielt, ging es ab ins Bett. Aber nicht lange, bereits um vier Uhr nachts war Abfahrt zum Flughafen. Dank Müdigkeit und einem bequemen Platz in der Mitte (ich bin aber auch ein Glückspilz) war der Flug auch schnell vorbei. In Frankfurt angekommen, flog ich nach Berlin weiterf. Nach kurzem Besuch beim goldenen M hatte ich wieder das Vergnügen zwischen zwei sehr großen und wohl genährten Männern Platz zu nehmen. Durch die Wolkendecke über Berlin wurde auch der Anflug zur Landung auch zu einem echten Erlebnis. Wie gesagt, ich bin ein echter Glückspilz!

Daheim wurde ich von meinem Bruder angeholt, die ersehnten zwei freien Tage konnten beginnen. Es ist immer wieder schön, zu Hause zu sein. Es macht einfach Spaß, die Familie zu sehen und Freunde zu treffen. Außerdem wird dir in solchen Mußestunden immer bewusster, wie bald die Olympischen Spiele beginnen. Die Vorfreude ist GEWALTIG! Das war mein Blog über die erfolgreiche Woche in Portugal, ich hoffe, er hat Euch gefallen. Jetzt übernimmt Schnitzel. Für die, die nicht wissen, wer das ist: Unser kleiner Libero Markus Steuerwald.

Grüße aus Berlin

Euer Denis