Annahmeaktion der Suhlerin Stefanie Golla. Foto: VfB Suhl/Rene Siegling

26Nov2012

1. Liga Frauen: Wiesbaden erobert Tabellenspitze

Teun Buijs und Andreas Vollmer standen noch lange nach Spielschluss zusammen und tauschten sich angeregt aus. Es gab offensichtlich viel Redebedarf. Kein Wunder, gerade hatten die Trainer des Schweriner SC beziehungsweise VC Wiesbaden ein äußerst intensives Spitzenspiel ihrer Teams gesehen. Durch einen überraschenden 3:2 (25:23, 18:25, 25:27, 25:22, 18:16)-Sieg beim Deutschen Meister und Pokalsieger hat der VC Wiesbaden die Tabellenspitze in der 1. Liga der Frauen übernommen. „Unser Ziel war, Schwerin unter Druck zu setzen und drei Sätze zu gewinnen – egal wie. Das haben wir geschafft und da kann ich nur glücklich sein”, sagte Vollmer.

Bei der Entscheidung im hochspannenden fünften Satz ging es hin und her. Zunächst führte Wiesbaden mit zwei Punkten, dann schien Schwerin beim 7:4 bereits enteilt, und dann wechselte die Führung wieder. Regina Burchardt & Co. gaben sich nicht auf, kämpften um jeden Ball und waren in allen Elementen einen Tick wacher als der Titelverteidiger. Durch einen Fehler im Angriff von Schwerin nutzten die Hessinnen schließlich den vierten Matchball.

Teun Buijs bleibt gelassen
Vor allem durch gefährliche Aufschläge brachte Wiesbaden die Gastgeber ein ums andere Mal in Bedrängnis. „Wir haben riskant aufgeschlagen, um Abwehr und Block vorzubereiten. Und im Angriff haben wir auf variables, schnelles Spiel gesetzt”, erklärt Vollmer seine Taktik. Eigentlich wollte Schwerin mit eben diesen Mitteln zum Erfolg kommen. Überragende Punktesammlerin war Ksenija Ivanovic, die die Hauptlast im Angriff trug und 27 direkte Punkte erzielte. Die Montenegrinerin wurde von Buijs als beste Spielerin des Matches ausgezeichnet.

Der coole Niederländer ging gelassen mit der ersten Niederlage dieser Saison um, lobte Wiesbaden für die starke Abwehrleistung, hatte aber auch bei seiner Mannschaft Positives gesehen. „Das Plus war heute, dass die Spielerinnen, die eingewechselt wurden, ihre Sache gut gemacht haben. Das soll am Mittwoch auch so sein”, sagte Buijs. Dann ist der Dresdner SC im Viertelfinale des DVV-Pokals zu Gast beim SSC.

Dresden und Vilsbiburg ohne Probleme
Die Sächsinnen gaben sich nach dem starken, aber kräftezehrenden Champions-League-Auftritt in Istanbul keine Blöße und schlugen Alemannia Aachen mit 3:0 (25:20, 25:18, 25:18). Zwar erwischten beide Teams in der Annahme keinen Galaabend, doch der DSC spielte seine Dominanz im Angriff konsequent aus. Die erst 18 Jahre alte Außen-Annahme-Spielerin Lisa Izquierdo absolviert bislang eine grandiose Saison und war gegen Aachen mit 13 Punkten die beste Scorerin ihres Teams. Durch das bessere Satzverhältnis schob sich der DSC sogar noch an Schwerin vorbei auf Rang zwei der Tabelle.

Rang vier festigten die Roten Raben Vilsbiburg durch einen überraschend klaren 3:0 (25:20, 25:20, 25:21)-Sieg bei Allianz MTV Stuttgart. Das Team von Trainer Guillermo Gallardo gewann verdient und hat in allen Elementen die besseren Statistikwerte vorzuweisen.

Suhl feiert Siegpremiere, Potsdam gelingt Überraschung
Gleich zwei Überraschungen gab es in der unteren Tabellenhälfte. Der bis dato sieglose VfB Suhl schlug VT Aurubis Hamburg mit 3:0 (25:20, 25:20, 25:18). Zum 100. Pflichtspieleinsatz von Spielführerin Claudia Steger holten die Thüringerinnen im siebten Anlauf endlich die ersehnten ersten Punkte der Saison. Hamburg hatte zuletzt inklusive Europapokal vier Spiele in Serie gewonnen, fiel aber in der Suhler Wolfsgrube zurück in alte Muster. Die Quoten in Angriff und Annahme waren nicht bundesligatauglich.

Ganz anders präsentierte sich der SC Potsdam, der durch das unerwartete 3:2 (25:21, 22:25, 25:11, 18:25, 15:8) gegen den USC Münster den dritten Saisonsieg bejubelte. In einer kämpferischen Partie zogen die Brandenburgerinnen dem USC mit 18 direkten Punkten vor allem im Block den Zahn. Beste Potsdamer Scorerin war wieder einmal Lucia Daniela Fresco mit 26 direkten Punkten.

Bereits am Samstagnachmittag schlug der Köpenicker SC Berlin den VC Olympia Berlin mit 3:0 (25:18, 26:24, 25:18) und steht nun punktgleich mit Münster auf Rang sechs.

Ergebnisse
VCO Berlin - Köpenicker SC Berlin 0:3 (18:25, 24:26, 18:25)
Dresdner SC - Alemannia Aachen 3:0 (25:20, 25:18, 25:18)
SC Potsdam - USC Münster 3:2 (25:21, 22:25, 25:11, 18:25, 15:8)
Schweriner SC - VC Wiesbaden 2:3 (23:25, 25:18, 27:25, 22:25, 16:18)
VfB Suhl - VT Aurubis Hamburg 3:0 (25:20, 25:20, 25:18)
Allianz MTV Stuttgart - Rote Raben Vilsbiburg 0:3 (20:25, 20:25, 21:25)

Die kommenden Termine – DVV-Pokal, Viertelfinale Frauen
28.11. | 19:00 | Alemannia Aachen - VC Wiesbaden | Neuköllner Straße
28.11. | 19:00 | Schweriner SC - Dresdner SC | Arena Schwerin
28.11. | 19:00 | Köpenicker SC Berlin - Rote Raben Vilsbiburg | Sporthalle Hämmerlingstraße
28.11. | 19:30 | USC Münster - Allianz MTV Stuttgart | Sporthalle Berg Fidel
1. Liga Frauen

01.12. | 19:00 | Köpenicker SC Berlin - Dresdner SC | Sporthalle Hämmerlingstraße
01.12. | 19:00 | Alemannia Aachen - VfB Suhl | Neuköllner Straße
01.12. | 19:00 | Rote Raben Vilsbiburg - Schweriner SC | Ballsporthalle Vilsbiburg
01.12. | 19:00 | VT Aurubis Hamburg - SC Potsdam | CU Arena
01.12. | 20:00 | VC Wiesbaden - VCO Berlin | Sporthalle Am 2. Ring
02.12. | 14:30 | USC Münster - Allianz MTV Stuttgart | Sporthalle Berg Fidel

Von:  DVL

volleyball magazin - inhalt und probelesen
Wir auf Facebook
VM Probeheft
philippka shop
Leistungsreserve Athletiktraining
DVD • funktionelles Athletiktraining