Hin und her gerissen: Der USC Münster und Trainer Axel Büring wussten nicht, ob sie sich über die Niederlage in Stuttgart ärgern oder über den Punktgewinn freuen sollten

29Jan2014

1. Liga Frauen: Stuttgart schlägt Münster in einem dramatischen Spiel mit 3:2

Dramatik pur in Stuttgart: Der USC Münster verlor nach 2:0-Satzführung noch mit 2:3 im Entscheidungssatz gegen MTV Allianz. 1350 Zuschauer erlebten dabei eine packende Partie. Die Westfälischen Nachrichten berichten in ihrer heutigen Ausgabe:

Auf der Zielgeraden abgefangen – oder einen klaren Vorsprung leicht verspielt. Eine Frage der Perspektive, die USC-Trainer Axel Büring gestern Abend nicht wirklich interpretieren konnte. Für den Trainer der münsterischen Erstliga-Volleyballerinen stand jedenfalls nach der 2:3 (25:22, 25:19, 14:25, 23:25, 9:15)-Niederlage bei MTV ­Allianz Stuttgart die Freude über den Punktgewinn vor der Enttäuschung, dass es am Ende nicht drei Zähler waren, im Vordergrund. „Klar hätte ich die volle Ausbeute lieber gehabt, es war mehr möglich. Aber das war schon aller Ehren wert, was meine Mannschaft gezeigt hat“, urteilte der Coach nach 118 Spielminuten.

Vor 1350 Zuschauern setzte Stuttgart zunächst die Akzente. Der USC, bei dem neben der verletzten Ashley Benson kurzfristig auch Ines Bathen mit einer Magen-Darm-Erkrankung ausfiel, geriet schnell ins Hintertreffen. Bis zum 15:19 steckte Münster noch in der Findungsphase, kam dann aber immer besser zurecht und dann auch zu Vorteilen. Beim 22:21 war der erste Durchgang „gedreht“, und wenig später auch auf der Habenseite verbucht.

War dieser erste Satz spannend, machte der Tabellensiebte im zweiten Durchgang richtig ernst und zeigte sich gegenüber dem enthusiastischen Publikum als Spaßbremse. Den knappen Rückstand beim 9:10 ließen die Münsteranerinnen nicht länger zu, packten jede sich bietende Möglichkeit beim Schopf und wiesen Allianz Stuttgart in die Schranken.

Doch dann mussten die Gastgeberinnen schon gut versichert sein, um das ausweglos scheinende Unheil noch abwenden zu können. Denn im dritten Abschnitt schaute der USC nur noch hinterher. Mit der Hereinnahme von Jelena Wlk, eigentlich Stammspielerin der zweiten Mannschaft, bekam Stuttgart insbesondere in der Annahme eine größere Stabilität, die bis dahingeltende USC-Herrlich war schlagartig vorüber. – 14:25 aus Sicht der Münsteranerinnen war deutlich. „Die wurden nun variabler, wir kamen so schnell nicht mehr hinterher“, beschrieb Büring.

Im vierten Durchgang zeigten die Gäste dann ihr Kämpferherz. Wieder lag der USC klar hinten (8:16), kam auf 18:20 heran, glich beim 22:22 aus und machte den Sack doch nicht zu. „Dass wir da überhaupt noch zurückgekommen sind, war schon klasse“, fand Büring. Nicht so toll war, dass der Schwung zum zwischenzeitlichen Ausgleich nicht zur Führung genutzt wurde. Stattdessen schloss Stuttgart erfolgreich ab und die Partie war beim 2:2 wieder offen.

Im Entscheidungssatz zeigten die Gastgeberinnen Krallen, der USC kam auf Samtpfoten daher. Beim zum 10:3 feierten die Zuschauer, wurden dann aber leise und beim 8:11 aus USC-Sicht beinahe still. Ging da noch etwas für die Gäste? „Wir waren wieder dran“, erkannte Büring. Aber nein, Stuttgart zog Münster den Zahn. Die Partie fand ihren verdienten Sieger, aber keinen traurigen Verlierer.

Von:  Jürgen Beckgerd/WN

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