31Jul2014

Beach: Alle Athleten sind gleich – manche sind gleicher

Öfter mal was Neues: Als Karla Borger und Britta Büthe in Kalifornien gelandet waren und zum Technical Meeting des Grand Slam in Long Beach erschienen, staunten sie nicht schlecht: Das brasilianische Frauenduo Larissa/Talita wurde für die Qualifikation zugelassen, dabei hatte das Land sein maximales Meldekontingent von vier Teams bereits ausgeschöpft. Mauschelei? Mal wieder eine Extrawurst für die Nation des umstrittenen FIVB-Präsidenten Ary Graca?

So sah es aus, doch de facto hatte der Weltverband vor dem Grand Slam in Den Hag (Niederlande) klammheimlich eine neue Hintertür geöffnet. Sie nennt sich „Conditional Wild Card” und ermöglicht es, mehr als die bislang üblichen vier Teams in ein Turnier zu schicken (Ausnahme: Es gibt pro Turnier zwei konventonelle Wild Cards, meist für die  Gastgeber). Das jetzige Motto ist gar nicht so neu, es gehört bei der FIVB seit Generationen zum Standardrepertoire: Vor den Augen der gestrengen Funktionäre sind alle Athleten gleich – manche sind allerdings gleicher.

Ab sofort gilt im Beachvolleyball also mehr denn je der Leitsatz: Beziehungen schaden nur dem, der keine hat. Die früher geltenden Regularien sind weiter aufgeweicht, was zur Folge hatte, dass die USA beim Heimspiel in Long Beach mit insgesamt 14 Teams vertreten waren. Es gibt ab sofort die Chance, mehr Duos als bislang auflaufen zu lassen. Man muss es einfach versuchen und ein gutes Standing bei den Mächtigen haben. Andreas Künkler hat das verinnerlicht und den „Steilpass von der FIVB aufgenommen”, wie er es formuliert. Für das Turnier im polnischen Stare Jablonki beantragte der DVV-Vizepräsident Sport „Conditional Wild Cards” und siehe da: Deutschland wird bei Frauen und Männern mit je fünf Teams an den Start gehen.

Von:  fex