Die FIVB hat die Internationalen Spielregeln 2013 – 2016 für Hallen-Volleyball an einigen Stellen geändert.

03Mar2015

FIVB: Regeländerungen in der Halle ab Saison 2015/2016

Die FIVB hat die Internationalen Spielregeln 2013 – 2016 für Hallen-Volleyball an einigen Stellen geändert. Im Zuständigkeitsbereich des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV), der Volleyball-Bundesliga (VBL) und der Landesverbände gelten diese ab der Saison 2015/16. Bundesschiedsrichterwart André Jungen fasst hier die Änderungen zusammen.

1) Regeländerungen, die den gesamten – auch den deutschen – Spielverkehr betreffen:
a)   Regel 4.2.4 neuer Satz 2 angefügt
Während der Satzpausen dürfen die Spieler zum Aufwärmen in ihrer eigenen Freizone Bälle benutzen. Während der verlängerten Pause zwischen dem 2. und 3. Satz (falls davon Gebrauch gemacht wird) dürfen die Spieler auch ihre eigene Spielfeldhälfte benutzen.

b)   Regel 4.5.3 neuer Absatz 1 angefügt
Kompressionshilfsmittel dürfen zum Schutz oder zur Unterstützung getragen werden. (Seitens der FIVB ist angekündigt, im Originaltext noch einmal zu verdeutlichen, welche Hilfsmittel gemeint sind.)

c)    Regel 11.3.1 neu gefasst
Der Kontakt eines Spielers mit dem Netz zwischen den Antennen während der Spielaktion ist ein Fehler. Die Spielaktion umfasst u. a. Absprung, Ballberührung (oder Versuch) und Landung.

d)   Regel 11.4.4 neu gefasst
Ein Spieler beeinflusst das Spiel (bisher: das gegnerische Spiel) u. a. durch:
-        Berührung des Netzes zwischen den Antennen oder der Antenne selbst während seiner Spielaktion,
-        Benutzen des Netzes zwischen den Antennen als Hilfestellung oder um Halt zu bekommen,
-        Erlangung eines unfairen Vorteils gegenüber dem Gegner durch eine Netzberührung,
-        Aktionen, die den Gegner bei dessen erlaubtem Versuch, den Ball zu spielen, behindern,
-        Festhalten am Netz.

Spieler, die sich in der Nähe des Balles befinden, während er gespielt wird, oder die versuchen, den Ball zu spielen, werden als an der Spielaktion beteiligt angesehen, auch wenn sie den Ball nicht berühren.
Die Berührung des Netzes außerhalb der Antennen wird nicht als Fehler betrachtet (ausgenommen Regel 9.1.3).

2) Regeländerungen, die nur Schiedsrichter-Zuständigkeiten und -Handzeichen betreffen:
a)   Regel 22.2.3.1 letzter Satz gestrichen
(bisher: Der 2. Schiedsrichter wiederholt die Handzeichen des 1. Schiedsrichters.)

b)   Regel 22.2.3.3 ergänzt
Bei einem fehlerhaften Angriff oder bei einem Blockfehler eines Hinterspielers oder Liberos zeigen beide Schiedsrichter entsprechend den Regeln 22.2.3.1 bzw. 22.2.3.2 an.

c)    Regel 22.2.3.4 letzter Satz neu gefasst
Anschließend zeigt der 1. Schiedsrichter die Mannschaft, die als nächstes aufschlagen wird.

d)   Abbildung 11 Nummer 4 (Auszeit)
Handzeichen wird vom 1. Schiedsrichter nur noch in speziellen Situationen gemacht.

e)   Abbildung 11 Nummern 9 (Satz- oder Spielende) und 14 (Ball „in“)
Handzeichen wird vom 2. Schiedsrichter nur noch in speziellen Situationen gemacht.

f)     Abbildung 11 Nummern 11 (Verzögerung beim Aufschlag) und 24 (Ball berührt). Handzeichen wird nur noch vom 1. Schiedsrichter gemacht.

g)   Abbildung 11 Nummer 5 (Wechsel)
Handzeichen wird von beiden Schiedsrichtern nur noch in speziellen Situationen gemacht. (Eine solche spezielle Situation liegt z. B. vor, wenn keine nummerierten Tafeln zur Unterstützung des Wechsels verwendet werden. Dann wird das Handzeichen vom 2. Schiedsrichter gemacht.)

3) Regeländerungen, die nur klarstellender oder redaktioneller Art sind:
a)   Regel 6.1.3 neuer letzter Satz angefügt
Ein Spielzug ist die Folge von Spielaktionen vom Moment des Aufschlags bis der Ball „aus dem Spiel“ ist. Ein vollendeter Spielzug ist die Folge von Spielaktionen, die mit der Erteilung eines Punktes endet. Dies beinhaltet das Verhängen einer Bestrafung und den Verlust des Aufschlagrechts aufgrund von Zeitüberschreitung beim Aufschlag.

b)   Regel 7.2.1 Absatz 1 geändert
Vor dem Spiel dürfen sich die Mannschaften gemeinsam 6 Minuten am Netz aufwärmen, wenn sie vorher ein anderes Spielfeld zur alleinigen Verfügung hatten; anderenfalls erhalten sie 10 Minuten.

c)    Regel 7.7.1 ergänzt
Ein Rotationsfehler wird begangen, wenn der AUFSCHLAG nicht entsprechend der Rotationsfolge erfolgt. Er führt zu folgenden Konsequenzen in der Reihenfolge:

d)   Regel 8.3 neu gefasst
Der Ball ist „in“, wenn ein Teil des Balles zu irgendeinem Zeitpunkt während seines Kontakts mit dem Boden das Spielfeld einschließlich der Begrenzungslinien berührt.

e)   Regel 9.2.4 gestrichen (Anwendung war bisher schon ausgesetzt)

f)     Regel 19.5.1 Nummerierung gestrichen

g)   Abbildung 9 Einleitungssatz eingefügt
Hinweis: Die Anwendung der gelben Karte ist keine Sanktion. Sanktionen sind in der nachfolgenden Tabelle aufgezeigt:

4) Regeländerungen, die primär nur den Spielverkehr in der FIVB betreffen (evtl. aber auch in bestimmten deutschen oder europäischen Wettbewerben angewendet werden):
a)   Regel 1.1 Absatz 3 und Abbildung 1b geändert

Bei „FIVB-, World- und Official“-Wettbewerben muss die Freizone mindestens 5 m an den Seiten und 6,5 m (bisher: 8 m) hinter dem Spielfeld betragen. Der freie Spielraum ist mindestens 12,5 m hoch.

b)   Regel 2.2 neuer Absatz 2 eingefügt
Bei „FIVB-, World- und Official“-Wettbewerben dürfen in Verbindung mit speziellen Wettbewerbsbestimmungen die Maschen modifiziert werden, um Werbung gemäß den Werbevereinbarungen zu erleichtern.

c)    Regel 3.3 einschl. Überschrift geändert
Bei „FIVB-, World- und Official“-Wettbewerben müssen fünf (bisher: drei) Bälle verwendet werden. In diesem Fall werden sechs Ballholer eingesetzt, je einer an den Ecken der Freizone und je einer hinter jedem Schiedsrichter.

d)   Regel 4.1.1 neuer Absatz 3 und Begriffserläuterung „O-2bis“ eingefügt sowie bisheriger Absatz 3 erweitert als neuer Absatz 4

Bei „FIVB-, World- und Official“-Wettbewerben für Erwachsene dürfen bis zu 14 Spieler in den Spielberichtsbogen eingetragen werden und am Spiel teilnehmen. Die höchstens fünf Mitglieder des Betreuerstabs auf der Bank (einschließlich dem Trainer) werden vom Trainer selbst ausgesucht, müssen aber im Spielberichtsbogen und im Formular O?2bis eingetragen sein. (Begriffserläuterung: O?2bis ist ein offizielles Formular der FIVB, in dem Spieler und Offizielle registriert werden. Es wird während der Vorprüfung vorgelegt.)

Bei „FIVB-, World- und Official“-Wettbewerben sollten der Delegation ein Arzt und ein Physiotherapeut angehören, die vorher von der FIVB akkreditiert sein müssen. Wenn diese bei „FIVB-, World- und Official“-Wettbewerben für Erwachsene nicht als Mannschaftsmitglieder auf der Bank sitzen, müssen sie an der Abgrenzungsbande innerhalb des Wettkampfbereichs sitzen und dürfen nur nach Aufforderung durch die Schiedsrichter eingreifen, um bei einem Notfall den Spielern zu helfen. Der Physiotherapeut darf (auch wenn er nicht auf der Bank sitzt) beim Aufwärmen bis zum Beginn des offiziellen Einspielens am Netz assistieren.

e)   Regel 4.5.3 neuer Absatz 2 angefügt
Bei „FIVB-, World- und Official“-Wettbewerben für Erwachsene müssen diese Hilfsmittel die gleiche Farbe aufweisen wie der entsprechende Teil der Spielerkleidung.

f)     Regel 7.2.1 neuer Absatz 2 angefügt
Bei „FIVB-, World- und Official“-Wettbewerben haben die Mannschaften ein Recht auf eine gemeinsame 10minütige Einspielzeit am Netz.

g)   Regel 15.1 neuer Absatz 2 angefügt
Bei „FIVB-, World- und Official“-Wettbewerben für Erwachsene kann die FIVB die Anzahl der Auszeiten und/oder Technischen Auszeiten in Übereinstimmung mit Sponsoren-, Marketing- und Übertragungsvereinbarungen um eine verringern.

h)   Regel 19.1.1 neuer Absatz 2 angefügt
Bei „FIVB-, World- und Official“-Wettbewerben für Erwachsene sind, falls mehr als 12 Spieler im Spielberichtsbogen eingetragen sind, zwei Liberos in der Mannschaftsliste vorgeschrieben.

Von:  André Jungen/weg

volleyball magazin - inhalt und probelesen
Wir auf Facebook
VM Probeheft
philippka shop
Leistungsreserve Athletiktraining
DVD • funktionelles Athletiktraining