Probesitzen am neuen Arbeitsplatz: Michael Warm will mit seinem neuen Team in der Fraport Arena für Stimmung sorgen

29May2015

1. Liga Männer: Ein neuer Klub will die Szene aufmischen

Es tut sich was in der 1. Liga der Männer. Vor allem im Großraum Frankfurt-Rhein-Main, wo sich ein neuer Klub, dessen Name noch gefunden werden muss, anschickt, dem Establishment Druck zu machen.

In der Szene wird schon länger gemutmaßt, gemunkelt und getuschelt, was da wohl heranwächst, nun wird immer deutlicher, dass es sich um das spannendste Projekt handelt, das die Sportart Volleyball hierzulande zu bieten hat.

Noch ist nicht alles in trockenen Tüchern, aber Manager Henning Wegter und seine Mitstreiter haben mittlerweile so viel auf den Weg gebracht, dass die Zeit reif ist, den Deckel zu lüften: Im Raum Frankfurt wird in der kommenden Saison ein Männer-Erstligist ans Netz gehen, der sich nicht nur als Mitläufer etablieren soll, sondern an die Spitze will. „Wir sind überzeugt davon, dass hier was Tolles entsteht”, sagt Wegter (28), der für den Moerser SC in der 1. Liga ans Netz ging.

Der neue Klub wird die Lizenz vom Aufsteiger TG Rüsselsheim übernehmen und sich komplett eigenständig aufstellen. Als Geldgeber gilt Jörg Krick. Der erfolgreiche Unternehmer aus der IT-Branche hat eine Affinität zur Sportart entwickelt, seit sein Sohn auf dem Volleyball-Internat in Hoechst gefördert wird und für die Junioren-Nationalmannschaft aufläuft.

Über die Höhe der Anschubfinanzierung hüllen sich die Macher in Schweigen, kolportiert wird ein Jahresbudget von 750.000 Euro. In einem Umfeld, in dem lediglich die großen Zwei aus Friedrichshaften und Berlin über einen Etat von mehr als einer Million Euro verfügen, ist das ein ansehnlicher Betrag. Klaus-Peter Jung, Geschäftsführer der Volleyball-Bundesliga (VBL), spricht von einem „hochspannenden Ansatz”, der mehr verspreche, „als man von einem normalen Aufsteiger erwarten darf”.

Als Trainer wurde mit Michael Warm ein Mann verpflichtet, der einen erstklassigen Ruf besitzt. Derzeit ist der 47-Jährige Schriftleiter der Rubrik Volleyball Training im Volleyball Magazin als Nationaltrainer in Österreich angestellt, seinen neuen Job in Hessen wird er in Doppelfunktion ausfüllen. Er soll um die bereits verpflichteten Christian Dünnes (neuer Teammanager bei den DVV-Männern) und Jan Zimmermann, die aus Berlin und Friedrichshafen kommen, ein Team formen, das „innerhalb von zwei Jahren unter den ersten vier mitspielen kann“, wie Warm betont. Im ersten Jahr, so der Trainer weiter, „müssen wir als Aufsteiger demütig sein. Aber danach wollen wir oben angreifen.”

Unter dieser Prämisse ist auch der Umzug in die Fraport Arena zu sehen. Eine Halle mit 5000 Plätzen zu füllen, erscheint reichlich ambitioniert für einen Klub, der bei seinen Heimspielen in Rüsselsheim bis dato zwischen 150 und 300 Interessierte begrüßen durfte. Was diesen Punkt betrifft, spricht Wegter von einem „Quantensprung”, der ganz bewusst in Angriff genommen werde: „Volleyball lässt sich in einer Metropolen-Region wie Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet nun mal nicht in einer Schulturnhalle vermarkten.”

Michael Warm wäre es für den Anfang schon recht, wenn seine Mannschaft in der großen Arena ein paar Duftmarken setzen könnte: „Ich freue mich schon wahnsinnig auf den Ligaalltag mit dem täglichen Fieber.”

Von:  fex

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