Geschafft: Dresdens Spielerinnen freuen sich über den vierten Pokaltitel nach 1999, 2002 und 2010. Foto: DVV/Conny Kurth

28Feb2016

DVV-Pokal: 12.000 feiern in Mannheim – Dresden gewinnt 3:2-Krimi gegen Stuttgart

Zwei Stunden lang war das Frauen-Pokalfinale zwischen dem Dresdner SC und Allianz MTV Stuttgart ein Kampf auf Augenhöhe, mal waren die Sachsen einen Tick besser, mal die Schwaben. Nach 2:2-Sätzen (25:22, 20:25, 25:18, 17:25 aus Dresdner Sicht) und 10:10 im Tie-Break hätte wohl niemand in der Mannheimer Arena eine Wette abgeben wollen, welches Team am Ende den neuen Pokal in Empfang nimmt. Doch dann kamen die letzten vier Minuten, in denen Nuancen den Ausschlag gaben. Dresdens Spielerinnen holten in der Abwehr unglaubliche Bälle wie beim Punkt zum 12:10. Stuttgarts Mittelblockerin Nicole Lindow hatte einen schnellen Pass über die Mitte fast perfekt abgeschlossen, doch irgendwie landete der Ball wieder auf Stuttgarts Seite, wo er auf die verwaiste Position fünf fiel. So ging es noch einmal und am Ende stand es 15:10. Erstmals seit 2010 holte sich der DSC den Pokal und hat nun auch gute Chancen, durch den Gewinn der Meisterschaft, das erste Double seit 17 Jahren einzufahren.

Dresdens Spielführerin Myrthe Schoot hatte ein 50:50-Spiel erwartet und freute sich, dass "wir am Ende ein paar Bälle mehr in der Abwehr geholt haben, dann bis dahin war alles sehr ausgeglichen. Beide Teams hatten oft Schwierigkeiten zu killen, also den Ball auf den Boden zu bringen.” Ihr Coach Alexander Waibl entschuldigte die schwankenden Leistungen aller Protagonisten mit der hohen Belastung während der gesamten Saison: "Unsere Teams haben jeweils mehr als 30 Spiele bestritten, da kann keiner immer nur auf höchstem Niveau agieren in so einem Finale." Dresden war erst am Donnerstag mittag von einer Champions League-Reise aus Moskau zurückgekommen. Stuttgart hatte am Dienstag noch in Krasnodar gespielt. Guillermo Hernandez, Trainer der Schwaben, sagte: "Am Ende war es die etwas bessere individuelle Qualität in der Abwehr, die Dresden hatte."

Viele lobende Worte fanden alle Beteiligten für die außergewöhnliche Atmosphäre in der SAP-Arena. 12.000 Zuschauer bedeuten Rekord für ein Volleyballspiel in Deutschland, zuvor lag er bei 11.100, aufgestellt in Halle/Westfalen 2006. Der Umzug aus Ostwestfalen nach Mannheim hat sich voll gelohnt, zudem wird parallel von den Pokalfinals fünf Stunden lang auf Sport1 live berichtet.

Eine ausgiebige Feier wird es für Dresdens Team trotz der Freude nicht geben. "Mittwoch spielen wir schon wieder in Suhl", sagte DSC-Trainer Waibl. Zudem sei auch nichts geplant worden, "dafür sind wir alle im Team viel zu abergläubisch. Wir haben alle gelernt, nicht zu früh an eine Feier zu denken.” Da das Team aber bis zum frühen Montag morgen per Bus zurück nach Dresden unterwegs sein wird, glaubt er, dass es an Bord etwas ausgelassener zugehen wird. Myrthe Schoot konnte sich da nur geschlagen geben: "Wir tun, was der Chef sagt."

 

 

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