22Jul2016

Olympia: Was passiert mit Russland?

Immer offenkundiger werden die Verbindungen der russischen Volleyballer mit dem staatlich verordneten Dopingsystem in ihrem Land. Im McLaren-Report, der erschreckende Details des Systems enthält, ist auch die Rede von acht Volleyballern und zwei Beachvolleyballern aus Russland, die sich eines Dopingvergehens schuldig gemacht haben. Die FIVB hat die Namen angefordert und wartet jetzt auf eine Antwort der WADA (World Anti-Doping-Agency). 

Erst in der kommenden Woche ist mit der Entscheidung des IOC zu rechnen, ob alle russischen Sportler von den Olympischen Spielen ausgeschlossen werden oder nur einige (zum Beispiel die Leichtathleten).

Sollte es so weit kommen, dass auch russische Volleyballer vom Bann betroffen sind, muss die FIVB entscheiden, wie die Plätze vergeben werden. Bei beiden Hallenturnieren sind die russischen Nationalteams dabei, bei den Männern sind die Russen Titelverteidiger. im Beachturnier spielen bei den Männern Semenov/Krasilnikov und Liamin/Barsouk und bei den Frauen Ukolova/Birlova. 

Allerdings sind die Kriterien nicht bekannt, nach denen der Weltverband bei Bedarf entscheiden wird. Nimmt man bei den Beachern die Olympiarangliste – was naheliegend ist – wären Erdmann/Matysik erste Nachrücker.

Auch die DVV-Männer machen sich Hoffnungen, doch noch nach Rio zu dürfen. Hier kommen drei Varianten infrage:

1. Russland wird durch eine andere europäische Mannschaft ersetzt. Das müssten die Deutschen sein, die beim Qualifikationsturnier in Berlin hinter Russland, Frankreich und Polen Platz vier belegten. Frankreich und Polen haben sich über das letzte Qualifikationsturnier in Japan für Rio qualifiziert.

2. Denkbar ist auch, das Ranking des Turniers in Japan als Grundlage heranzuziehen. Dort sicherten sich Polen, Iran, Frankreich und Kanada ihre Tickets für Rio. Platz fünf ging an Australien.

3. Wird die Weltrangliste herangezogen, wären die Deutschen als Siebtplatzierte in Rio dabei, da die ersten Sechs bereits für Olympia qualifiziert sind.

Es bleibt spannend, alles hängt von der Entscheidung des IOC ab. Viel Zeit bleibt nicht, am 5. August steigt die Eröffnungsfeier, ab dem 6. August wird in Rio gespielt. Männer-Bundestrainer Vital Heynen nimmt es locker: „Wir müssen uns um das Thema erst kümmern, wenn es da ist.”

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