Komm in meine Arme Partnerin: Laura Ludwig (rechts) und Kira Walkenhorst spielen auf der Wiener Donauinsel die Sterne vom Himmel

04Aug2017

Beach-WM: Ludwig/Walkenhorst setzen einen neuen Glanzpunkt in ihrer unglaublichen Karriere

Als Laura Ludwig auf einem der Klappstühle Platz genommen hatte, die in der Mixed Zone auf dem Center Court für die Athleten aufgestellt wurden, verlor sie für einen kurzen Moment die Fassung: „Ich glaube, ich fange gleich an zu heulen“, sagte die Abwehrspielerin, und dann schossen ihr tatsächlich die Tränen in die Augen. Gerade war das geschehen, was ihre Partnerin als „unfassbar“ beschrieb: „Alles, was wir uns vorgenommen haben, ist aufgegangen, sagte Kira Walkenhorst.

Tatsächlich ist der Auftritt gegen die Weltranglistenersten Larissa und Talita aus Brasilien mit weltklasse nur unzureichend beschrieben. Die beiden Athletinnen, die für den Hamburger SV ans Netz gehen, legten bei der Neuauflage des olympischen Halbfinals einen Glanzauftritt hin und stehen nach dem 2:0 (21:19, 21:16)-Erfolg überaus verdient im WM-Finale, das morgen um 14.30 Uhr auf der Wiener Donauinsel ausgetragen wird.

Silber und 45.000 Dollar Preisgeld sind schon mal sicher, doch es kann ja auch noch Gold werden, das mit 60.000 Dollar versüßt wird. Es ist die sechste WM-Medaille für Deutschland nach Bronze für Brink/Schneider 2005, Gold und Bronze für Brink/Reckermann 2009 und 2011, Silber für Borger/Büthe 2013 sowie Bronze für Erdmann/Matysik ebenfalls 2013.

Ludwig/Walkenhorst ließen sich in dem Spiel, das ihnen ihre erste WM-Medaille garantierte, auch von Rückständen nicht aus der Fassung bringen und zogen ihre Marschroute gnadenlos durch. „Wir haben die Zuversicht, unser Spiel auf Dauer durchzusetzen“, sagt Kira Walkenhorst und Laura Ludwig ergänzt: „Wenn wir Geduld und Rhythmus haben, können wir unseren Gegner zerbrechen.“

Das gelang gegen die Brasilianerinnen eindrucksvoll. Wie schon in Rio hatten Ludwig/Walkenhorst beim Gegner Larissa als Schwachpunkt ausgemacht und setzten sie mit Aufschlägen so lange unter Druck, bis sie Wirkung zeigte und Fehler machte. Obwohl sie in der Vorbereitung durch eine Viruserkrankung von Kira Walkenhorst, die auf die rechte Schlagschulter abstrahlte, massiv behindert wurden, schafften es Trainer Jürgen Wagner und sein Team, das Duo quasi in einer Art Crashkurs in WM-Form zu bringen. Es ist ein Drahtseilakt, der offenbar perfekt funktioniert. „Wir sind ganz nah dran an der Verfassung, die wir in Rio hatten“, sagt Laura Ludwig. „Morgen ist dann auch noch der Rest da, der noch fehlt“, ergänzt Kira Walkenhorst. Sollte es tatsächlich so kommen und Ludwig/Walkenhorst auch noch das Finale gewinnen, wäre das Timing perfekt. 

Von:  fex

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