Der zweite Titel: Clemens Wickler (Foto) und sein scheidender Partner Tim Holler haben Grund zum feiern

03Sep2017

Beach-DM: Holler/Wickler sichern sich den Titel

Am Ende des dritten Satzes wurde es dramatisch: Bei 13:14, Monsterblock Fuchs, bei 14:14 Mosterblock Holler, bei 14:15 Monsterblock Fuchs. Wenig später machte Eric Stadie den Fehler, der das Spiel entschied. Tim Holler und Clemens Wickler entschieden das Finale um die Deutsche Meisterschaft für sich, sie schlugen ihre Herausforderer Sebastian Fuchs und Eric Stadie mit 2:1 (14:21, 21:15, 17:15). Es war ein Schlagabtausch auf tollem Niveau, der 6000 Zuschauer auf dem sonnenüberfluteten Center Court zu Begeisterungsstürmen hinriss.

„Am Ende war es Krieg“, sagte Holler, der zugab: „Ich hatte ganz schön die Hosen voll.“ Für Holler/Wickler war es die Abschiedsvorstellung, der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) hat es so verfügt. Während Holler aus der Förderung genommen wird, bekommt Wickler in Hamburg einen neuen Partner, der durchaus Julius Thole heißen könnte. „Da ist mega viel Wehmut mit im Spiel“, sagte Wickler, „es macht unheimlich viel Spaß, mit Tim zu spielen.“

Holler und Wickler krönten damit eine Saison, die unter keinen guten Vorzeichen stand, Holler bezeichnet sie sogar als „katastrophal“. Abwehrspieler Wickler konnte erst verspätet ins Geschehen eingreifen, weil er an einer Knieverletzung laborierte. Kaum genesen, zog er sich in Kühlungsborn einen Kahnbeinbruch im Fuß zu, als er vor Wut vor den Schiedsrichterstuhl trat und erneut ausfiel. Erst vor zwei Wochen kehrte er beim Turnier in Hamburg in den Sandkasten zurück.

Holler musste sich also oft mit Interimspartnern behelfen und erhielt noch dazu vor wenigen Wochen die Hiobsbotschaft, dass er vom DVV künftig nicht mehr am Bundesstützpunkt in Hamburg gefördert wird. Den Frust setzte der blonde Blocker in positive Energie um und spielte in Timmendorfer Strand ein überragendes Turnier. Der erstmalige Gewinn der Deutschen Meisterschaft wird für den 26-Jährigen, der künftig wieder in Stuttgart trainieren wird, eine besondere Genugtuung gewesen sein.

Während Holler im Stadion am Ostseestrand seine Premiere feierte, war es für Wickler bereits der zweite Gewinn der Meisterschaft. Deutschlands größte Talent im Sand hatte vor zwei Jahren bereits an der Seite von Armin Dollinger triumphiert und war damals mit 20 Jahren der jüngste Spieler, der jemals den nationalen Titel holte. Während Holler und Wickler feierten, muss Sebastian Fuchs weiter auf den Gewinn der Deutschen Meisterschaft warten. Der 31-jährige Berliner hatte 2014 mit Thomas Kaczmarek in einem dramatischen Endspiel gegen Erdmann/Matysik verloren, nun erwiesen sich Holler/Wickler als zu stark.

Platz drei sicherten sich die an Nummer eins gesetzten Philipp-Arne Bergmann und Yannick Harms, die das kleine Finale gegen Julius Thole und Lorenz Schümann mit 2:0 (21:19, 27:29, 19:17) gewannen und elf Matchbälle benötigten, um das hart umkämpfte Spiel um Bronze für sich zu entscheiden.

 

Von:  fex

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