Geschafft: Deutschland steht zum ersten Mal in seiner Geschichte im Finale einer Volleyball-Europameisterschaft

03Sep2017

DVV-Männer: Heute im EM Finale gegen Russland

EM-Finale plus EM-Medaille: Die DVV-Männer haben bei der EM in Polen nach einer sensationellen Aufholjagd das Finale erreicht und damit die erste Medaille in der EM-Geschichte sicher. Der historische Sieg gelang vor 8500 Zuschauern in der Tauron Arena in Krakau, wo sich die Mannschaft von Bundestrainer Andrea Giani nach einem 0:2-Rückstand 3:2 (24:26, 16:25, 25:18, 27:25, 15:13) gegen Favorit Serbien durchsetzte. Punktbeste Spieler waren Georg Grozer (20), Denis Kaliberda (12), Christian Fromm (11) und Tobias Krick (10). Im Finale am heutigen Sonntag (20.30 Uhr, live im kostenlosen Livestream Sport1.de und im Pay-TV bei SPORT1+) wartet nun Rekord-Europameister Russland.

Wie in drei der bisherigen vier EM-Begegnungen setzte Bundestrainer Andrea Giani zu Beginn auf Lukas Kampa im Zuspiel, Georg Grozer auf der Diagonalen, die Außenangreifer Denis Kaliberda und Christian Fromm, die Mittelblocker Michael Andrei und Tobias Krick sowie Libero Julian Zenger. Die Serben hielten mit der erwarteten Formation dagegen, Star-Diagonalangreifer Aleksandar Atanasijevic saß zunächst draußen.

Serbien ging mit zwei Sätzen in Führung, doch davon ließen sich die sensationell kämpfenden DVV-Männer nicht unterkriegen. Mit unglaublicher Mentalität erzwangen sie den Tie-Break und wehrten im vierten Satz sogar zwei Matchbälle ab. Im fünften Satz punktete der eingewechselte Simon Hirsch zwei Mal mit seinem Aufschlag, beim zweiten Matchball war es der deutsche Block (der insgesamt 13. und schönste), der das Match beendete und für unglaublichen Jubel sorgte. Mit einer unglaublichen Energieleistung, abermals stechenden Einwechselspielern und einem unglaublichen Willen belohnte sich die Mannschaft von Bundestrainer Andrea Giani mit dem fünften Sieg im fünften Spiel und greift nun nach den Sternen.

Stimmen:
Andrea Giani:
„Es ist unglaublich. Wir lagen im ersten Satz fünf Punkte zurück, danach haben wir unser System gespielt und knapp verloren. Der zweite Satz war schlecht, ich habe an die Spieler appelliert, unsere Qualitäten und unsere Identität zu zeigen. Mit Block und Abwehr und als Team und mit Glauben an sich. Der Tie-Break war unglaublich, Simon hat das super gemacht. Ich habe immer an meine Mannschaft gedacht, das ist Grundvoraussetzung, und ich als Trainer muss vorangehen. Wir müssen auch im Finale an uns glauben und mit freiem Kopf in das Spiel gehen. Ich gucke mir das Spiel an, dann werden wir morgen bereit für das Spiel sein.“

Lukas Kampa: „Ich bin extrem leer, supermüde und zittere am ganzen Körper. Ich hätte gedacht, ich freue mich, wenn wir ins Finale kommen, aber es ist gerade so, als wenn das Spiel noch weiter geht. Aber klar: wir haben heute schon eine Medaille gewonnen und morgen holen wir die Goldene. Es war extrem wichtig, im ersten Satz nochmals zurückzukommen. Da haben wir gesehen, dass wir auf Augenhöhe sind, wenn wir die Dinge richtig machen. Darauf haben wir uns in der Zehn-Minuten-Pause besonnen. Die Breite des Kaders hat sich heute wieder absolut gezeigt. Man kann jeden Einzelnen herausheben, jeder hat heute seinen Beitrag geleistet. Ich glaube, polnischer Staatsbürger werde ich nicht, aber ich fühle mich in Polen sehr wohl.“  

Julian Zenger: „Ich glaube, ich raffe es erst, wenn wir im Hotel sind. Das wir das noch drehen, hätte glaube ich keiner geglaubt, das ist grandios. Nach dem 0:2 hat uns Andrea gesagt, es geht von 0:0 los, auch wenn es so natürlich nicht war. Dann haben wir gut aufgeschlagen, gut abgewehrt und das Ganze noch gedreht – keine Ahnung wie genau, aber wir haben es geschafft. Die erste EM-Medaille und ich bin dabei.“

Georg Grozer: „Es ist alles verwirrend und unglaublich. Ich kann es nicht fassen. Polen liegt uns, wir müssen hierhin ziehen.“

Marcus Böhme: „Ohne das Edelmetall in der Hand ist es noch alles schwer greifbar, aber total geil. Wir sind relativ aufgeregt gestartet, die ersten zwei Sätze sahen nicht so goldig aus, das Selbstvertrauen war nicht da. In der Pause haben wir in unseren Sporttaschen irgendetwas gefunden, was uns einen Riesenschub gegeben hat.“

Simon Hirsch: „Das kann man nicht glauben, so ein Spiel, so eng. Nach 0:2-Sätzen, am Ende noch gedreht, das war eine ganz große Teamleistung. Wir haben uns das Finale verdient. Mein Auftrag war, ein paar Asse zu machen, die habe ich glücklicherweise auch gemacht. In der Pause wurde gesagt, dass wir anfangen müssen zu spielen und als Team agieren und mit dem Aufschlag Druck zu machen. “

Von:  dvv

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