Es darf gefeiert werden: Deutschland steht im EM-Viertelfinale. Foto: CEV

27Sep2017

Frauen-EM: Viertelfinale erreicht – DVV-Team knackt Bulgarien mit 3:2

Mit dem Erreichen des Viertelfinals bei der EM in Aserbaidschan haben die deutschen Frauen ihr erstes großes Ziel erreicht. Die Mannschaft von Bundestrainer Felix Koslowski gewann am Mittwochabend in den Play-offs um den Einzug in das Viertelfinale gegen Bulgarien mit 3:2 (14:25, 25:20, 16:25, 25:19, 15:11) und trifft nun am Freitag auf Gastgeber Aserbaidschan (Spielbeginn 18.00 Uhr Ortszeit, 16.00 Uhr deutscher Zeit). Das Erreichen der Runde der besten Acht hatte Koslowski vor den Titelkämpfen zum Ziel erklärt. Nach den EM-Silbermedaillen 2011 und 2013 sowie Platz fünf vor zwei Jahren ist Deutschland damit erneut mindestens Fünfter.

Gegen Bulgarien, das bei der letzten EM nicht über die Vorrunde hinauskam, in Baku aber bislang starke Auftritte hingelegt hatte, konnten die Deutschen zunächst ihre Nervosität nicht ablegen. Lange Zeit waren sie dem Aufschlagdruck der Bulgarinnen nicht gewachsen und zeigten eklatante Annahmeschwächen. Bei einem Rückstand von 13:17 begann der Bundestrainer nach und nach vier Spielerinnen auszuwechseln, doch von Beruhigung auf deutscher Seite war nichts zu spüren.

Wieder mit der ersten Sechs auf dem Feld, die bis auf Lisa Gründing (Potsdam) vom Deutschen Meister Schwerin kam, lief es in Satz zwei deutlich besser. Endlich machte das Koslowski-Team selbst Druck mit dem Aufschlag. Mittelblockerin Marie Schölzel gelang eine Serie von fünf wirkungsvollen Aufschlägen. Zudem packte der Block nun auch mal zu und sorgte für drei wertvolle Zähler. Nach zwei vergebenen Satzbällen ab 24:19 verwandelte Jana Franziska Poll, die kurzzeitig Kapitänin Maren Fromm ersetzt hatte, den dritten zum Satzausgleich (25:20).

Im Vorfeld hatte Koslowski immer vor der 1,94 Meter großen Star-Angreiferin Elitsa Vasileva gewarnt, doch die war nicht allein ausschlaggebend dafür, dass Bulgaren im dritten Durchgang wieder Oberwasser bekam. Bis 8:8 hielt das deutsche Team mit, dann brach der Spielfluss ab. Auf der Zuspielposition hatte der Bundestrainer Denise Hanke durch die Wiesbadenerin Irina Kemmsies ausgetauscht, doch der Rhythmus war weg und der Satz ging glatt verloren.

Satz vier war geprägt von Punktserien beider Teams. Erst machte Bulgarien fünf in Serie zum 8:8, doch die deutsche Auswahl war deutlich fokussierter und eine Aufschlagserie von Hanke sorgte für die Wende. Von 10:12 ging es auf 18:10. Bulgarien wurde nervöser, am Ende leisteten sie sich gar zwei technische Fehler, die den Satzausgleich für die Deutschen ermöglichten.

Der Entscheidungssatz war nichts für schwache Nerven. Doch Angreiferin Jennifer Geerties und wieder Marie Schölzel sorgten für die wichtigen Zähler. Schölzel holte die Punkte 13 und 14, Geerties verwandelte gleich den ersten Matchball.

Stimmen zum Spiel
Bundestrainer Felix Koslowski: Ichbin heute der glücklichste Mensch in Baku. Das wir gegen diese Mannschaft mit Weltklassespielerinnen gewinnen konnten, ist kaum zu glauben. Das ständige Auf und Ab in dem Spiel hat die Bulgarinnen irritiert. Aber wir haben unseren Weg zum Sieg mit Herz und Mut gefunden. Am Ende wollten wir es mehr als der Gegner. Unser Biss war größer, wir waren aggressiver.

Außenangreiferin Jennifer Geerties: Am Anfang fehlte irgendwie der Antrieb, da lief lange nichts zusammen. Aber letztlich ist es ein verdienter Sieg, weil wir auch besser eingestellt waren. Es kam immer mehr das Vertrauen in unsere eigene Leistung zurück.

Libero Lenka Dürr: Wir standen mit dem Rücken zur Wand, da mussten wir aggressiver und mutiger werden. Das ist genau das, was unsere junge Mannschaft noch lernen muss. Wenn Du volles Risiko gehst, wirst Du auch belohnt.

Ergebnisse – Play-offs
Weißrussland – Tschechien 3:2 (-18, -23, 25, 22, 15)
Niederlande – Kroatien 3:0 (18, 8, 21)
Türkei – Polen 3:1 (22, 25, -18, 23)
Deutschland – Bulgarien 3:2 (-14, 20, -16, 19, 11)

Viertelfinale
Donnerstag, 28.09.:

Italien – Niederlande (18.00 Uhr Ortszeit)
Serbien – Weißrussland (20.30 Uhr Ortszeit)
Freitag, 29.09.:
Aserbaidschan – Deutschland (18 Uhr Ortszeit)
Russland – Türkei (20.30 Uhr Ortszeit)

Halbfinale
Samstag, 30.09.:

Sieger AZE/GER – Sieger ITA/NED (Uhrzeit n.n.)
Sieger RUS/TUR – Sieger SRB/BLR (Uhrzeit n.n.)

Finalspiele
Sonntag, 01.10.:

Um Platz drei (16.00 Uhr)
Endspiel (19.00 Uhr)

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