Gut eingelebt in Italien: Ruben Schott

25Oct2017

So schlagen sich die deutschen Profis im Ausland

Wie in der Bundesliga habe auch die anderen Ligen ihren Spielbetrieb aufgenommen. Eine ganze Reihe deutsche Spieler verdienen ihr Geld im Ausland.

Italien
Ruben Schott spielt seine erste Saison im Ausland und schloss sich dem von Bundestrainer Andrea Giani trainierten Klaub aus Mailand an. In der Liga ist sein neues Team nach zwei Spielen noch ungeschlagen, Schott spielt im Stamm. Am ersten Spieltag gelang ein 3:2-Überraschungs-Coup in Trento, am vergangenen Wochenende wurde Kollege Simon Hirsch (Monza) mit 3:1 bezwungen. „Bisher gefällt es mir sehr gut hier. Das Team hat viel Potenzial“, sagt Schott. Simon Hirsch wurde gegen Mailand eingewechselt und hätte mit seinen 15 Punkten (darunter drei Asse) fast noch für die Wende gesorgt.

Die einzige deutsche Spielerin in bella Italia ist in dieser Saison Hanna Orthmann. Die 20-jährige Außenangreiferin spielt für das von Ex-Bundestrainer Luciano Pedulla trainierte Monza und feierte am Wochenende den ersten Sieg. Nachdem Orthmann in der Vorbereitung bereits einige starke Spiele absolvierte, soll sie in der Liga langsam herangeführt werden.

Türkei
Ein Trio schmettert in dieser Saison in der Türkei. Denis Kaliberda spielt für den Hauptstadt-Klub Ziraat Bankasi Ankara und führt die Tabelle nach sechs Spieltagen ungeschlagen an. Unter anderem gelang dabei ein Erfolg gegen Arkas Izmir (3:1), den Verein von Kumpel Christian Fromm. Fromm kommentierte ein gemeinsames Foto der beiden DVV-Außenangreifer: "1:0 für Denis!”
Für Maren Fromm, Ehefrau von Christian und Kapitän der DVV-Frauen, gab es in den ersten zwei Partien mit ihrem neuen Klub Canakkale zwei Niederlagen.

PolenNach gutem Start in die Saison lief es für Lukas Kampa und Salvador Hidalgo in Wegiel nicht mehr: Gegen Danzig und Rzeszow musste sich der letztjährige Dritte in fünf Sätzen geschlagen geben und findet sich aktuell lediglich auf Rang neun wieder. Unmittelbar vor Wegiel liegt Rzeszow mit Jochen Schöps, der bei seinen bisherigen Einwechselungen stets zu überzeugen wusste, aktuell jedoch hinter dem Polen Jarosz zweiter Mann auf der Diagonalposition ist.

Rumänien
Ein deutsches Quartett wollte in dieser Saison in der rumänischen Liga für Furore sorgen. Doch für Außenangreiferin Lisa Izquierdo war die Spielzeit schon vor dem ersten Aufschlag beendet: “Ich habe mir am Knie mein Kreuzband, Meniskus, Innen- und Außenband gerissen – das komplette Paket”, sagt Lisa Izquierdo über ihr Leiden. Passiert ist es im Training, als sie beim Einschlagen unglücklich landete. “Den Vertrag habe ich aufgelöst. Jetzt geht es mir wieder gut, ich bin in der Reha und werde sehr gut betreut. Nur darf ich leider neun bis zwölf Monate kein Volleyball spielen.”

Izquierdo sollte Mitspielerin von Zuspielerin Lena Möllers in Blaj warden, die nun ohne die Außenangreiferin auskommen muss. Der Start gelang dennoch, Blaj führt die Tabelle mit zwei 3:0-Siegen an. Dicht gefolgt von Bacau und Targoviste, dem neuen Klub von Libero Lenka Dürr.

Heimstark präsentiert sich bislang Craiova, Brötchengeber von Außenangreifer Björn Höhne. Zwei Spiele, zwei Siege lautet die Bilanz vor eigenem Publikum. Leider läuft es in der Fremde nicht so, dort gab es in zwei Spielen nichts zu holen.

Tschechische Republik
Laura Emonts und Kathleen Weiß setzen die deutsche Tradition in Prostejov fort. Der tschechische Serienmeister setzt seit Jahren auf Spielerinnen aus dem Nachbarland, Emonts spielt ihre zweite Saison in Folge in Prostejov, Weiß kehrte nach ihrer erfolgreichen Zeit in den Jahren 2014 bis 2016 – in beiden Spielzeiten holte Prostejov das Double – zurück. Der Start gelang nach Maß: zwei Spiele, zwei Siege, am nächsten Spieltag wartet das Duell gegen Ostrava, die zweite noch ungeschlagene Mannschaft.

Russland
Ein Georg Grozer in Bestform war ein Garant für den Gewinn der Silbermedaille bei der EM. In Russland setzte "Hammerschorsch" seinen Höhenflug zunächst fort und punktete beim 1:3 fast im Alleingang (29 Punkte) gegen Dauersieger Kazan. Doch aktuell fehlt Grozer, da bei ihm eine Knieverletzung diagnostiziert wurde: “Ich habe einen kleinen Riss in meiner Patellasehne. Das wurde in Italien behandelt, und ich muss jetzt noch einige Woche pausieren.” Ohne Grozer läuft es bei Nowosibirsk nicht so rund, in der Liga rangiert das Team mit drei Siegen und vier Niederlagen nur auf Platz acht. “Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt schon einmal in einer Saison verletzt war. Ich hoffe, es geht zügig voran, damit ich den Jungs helfen kann”, so Grozer.

Griechenland
Olympiakos Piräus, ist in dieser Saison fest in deutscher Hand. Neben dem Frauen-Duo Saskia Hippe und Jana-Franziska Poll zog es auch Marcus Böhme in die Hafenstadt. „Ich hatte ergleichsweise exotische Angebote aus der Türkei und dem Iran auf dem Tisch, auch Italien war dabei. Die Entscheidung für Griechenland fiel relativ spät und hat mich vor allem gereizt, weil ich ein neues Land kennenlernen wollte. Ich bin jetzt seit fünf Wochen dort und absolut glücklich mit meiner Entscheidung, da mir meine Mannschaft sehr gut gefällt und Athen eine wirklich schöne Stadt ist.“ Die Saison beginnt am 28. Oktober, „ich bin vor allem auf die Heimspiele und die Derbys gespannt.“

Hippe und Poll feierten einen gelungenen Start in die Liga. Das erste Spiel gewann der Double-Sieger der Vorsaison souverän in drei Sätzen. 

Frankreich
Für zwei junge Nationalspieler ist die spielstarke Liga in Frankreich das erste Auslands-Abenteuer ihrer Karriere. Außenangreifer Moritz Reichert hat beim Rekordmeister Tours angeheuert, Zuspieler Jan Zimmermann bei Poitiers. Reichert hat nach seinem Fingerbruch, der ihm die EM-Teilnahme kostete, schnell wieder Anschluss gefunden und steht im Stamm. Dort glänzte er beim zweiten 3:0-Erfolg mit insgesamt 15 Punkten und sage und sieben Assen. Zimmermanns Start verlief mit Auswärtssieg (3:2 in Ajaccio) und Heimniederlage (1:3 gegen Nantes) durchwachsen, seine Punktausbeute mit neun Zählern (Aufschlag, Finten und Block) ist beachtlich.

Die Bilanz von 1:1 weisen auch Berit Kauffeldt und ihr neuer Klub Nantes auf. Dabei unterlag die DVV-Mittelblockerin am ersten Spieltag ausgerechnet ihrem Ex-Klub Béziers deutlich, um sich am zweiten Spieltag mit einem 3:1 in Quimper den ersten Sieg zu holen. Aktuell ist Kauffeldt keine Stammspielerin.

Japan
Am 21. Oktober hat für Christiane Fürst und ihren japanischen Klub Denso Airybees die Saison in der 1. Liga begonnen. Fürst & Co unterlagen Ageo 1:3 und wollen nun in der zweiten Partie gegen Hisamitsu die ersten Punkte einfahren. Fürst hatte ihr Team in der vergangenen Saison mit überragenden Leistungen aus der 2. Liga in die Eliteliga mit acht Teams geführt.

Österreich/Schweiz
Hypo Tirol ist in die Bundesliga gewechselt, mit Leonhard Tille und Maximilian Auste gibt es izwei Deutschland-Exporte für die Liga in Österreich. Sowohl Libero Tille (Waldviertel) als auch Diagonalangreifer Auste (Graz) spielen in der Startformation, beide Teams starteten mit 2:1-Siegen und rangieren in der lediglich sieben Teams umfassenden Liga auf den Plätzen drei und vier.

In der benachbarten Schweiz sind mit Anna Pogany (Pfeffingen) und Natalia Cukseeva (Schaffhausen) ebenfalls zwei deutsche Spielerinnen im Einsatz, die von den Co-Trainern der DVV-Frauen, Andreas Vollmer (Pfeffingen) und Nicki Neubauer (Schaffhausen), angeleitet werden. Schaffhausen gelang am ersten Spieltag Historisches, als das in 185 Meisterschaftsspielen in Serie ungeschlagene Team von Volero Zürich mit 3:2 bezwungen wurde. Danach setzte es eine Niederlage, dann wieder einen Sieg, sodass sich Schaffhausen als Fünfter wiederfindet. Noch besser verlief der Saisonstart für Pfeffingen, das nach drei Spieltagen die einzige ungeschlagene Mannschaft ist und von der Tabellenspitze grüßt.

Von:  dvv

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