Gibt es den Spielerpass künftig nur noch in Verbndung mit einer Volley Card?

23Nov2017

Landesverbände wehren sich gegen DVV-Pläne

In der aktuellen Ausgabe des VM, die am heutigen Donnerstag erscheint, beschäftigen wir uns unter anderem intensiv mit einem Thema, das bei den Landesverbänden kurz vor dem außerordentlichen Verbandstag am Samstag (25. November) in Frankfurt für massiven Widerstand sorgt: Gibt es den Spielerpass künftig nur noch in Abhängigkeit von einer Einzelmitgliedschaft vom Deutschen Volleyball-Verband? DVV-Präsident Thomas Krohne hatte bei seiner Wiederwahl im Juni seine Zukunftspläne bis 2021 vorgestellt. Unter anderem will er bis dahin eine Million Mitglieder generiert und eine Steigerung der Sponsorenerlöse auf fünf Millionen Euro umgesetzt haben.

Zudem stellte er seine Vision vor, wie der den Verband umstrukturieren will: „Einführung einer DVV-Einzelmitgliedschaft.“ Konkret geht es darum, dass ab der Saison 2018/2019 bundesweit alle Inhaber eines Spielerpasses gezwungen werden sollen, neben den Gebühren für dieses Dokument eine „Volley Card” zu kaufen, die zusätzlich zwölf Euro im Jahr kostet.

Das Vorhaben stößt jedoch auf Kritik bei den Landesverbänden. Vor dem Verbandstag brachten sie in einem zehnseitigen Positionspapier ihre Sorgen zum Ausdruck. Besonders mit einer Frage wird der Finger in die Wunde gelegt: „Warum lösen aktuelle Strukturen das Finanzproblem nicht?”

Tatsächlich fällt auf, dass der DVV derzeit weit davon entfernt ist, sein Ziel zu erreichen, fünf Millionen Euro durch Sponsoren zu erwirtschaften. Nun geht es darum, zumindest einen Teil der fehlenden Gelder durch andere Quellen in die Kasse zu spülen. Bei rund 120000 Spielerpass-Inhabern würde der Dachverband mit Einführung einer „Volley Card“ jährlich rund 1,4 Millionen Euro an Gebühren kassieren.

In der Dezember-Ausgabe ist nachzulesen, dass dieser Vorstoß kein Selbstläufer wird. Die Landesverbände sperren sich gegen den Antrag und könnten ihm in der ursprünglichen Form die Zustimmung verweigern. Harald Schoch, Präsident in Südbaden, sagt: „Wir werden durch die neuen Strukturen entmachtet und geben alle Kompetenzen in die Hände des DVV. So kann das nicht laufen.” Hubert Martens (Westdeutscher Volleyball-Verband) ergänzt: „Mit den Einnahmen durch die Volley Card will der DVV seinen eigenen Haushalt auf stabile Füße stellen. Ob dann noch was für die Landesverbände übrig bleibt, kann keiner garantieren. Wir kämen in eine Abhängigkeit vom DVV, die unser Föderalismus-System infrage stellt.”

Bayerns Verbandspräsident Klaus Drauschke räumt Gesprächsbereitschaft ein: „Wir müssen Wege finden, dass der DVV zu mehr Geld kommt und sind für bestimmte Entwicklungen zu haben.” Allerdings sagt er auch: „Wir zucken sehr heftig bei den Worten verpflichtend und kostenpflichtig. Wenn der DVV seine Volley Card mit den Spielerpässen verknüpft, scheiden sich die Geister.”

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