Starker Auftritt gegen Gernert/Kiesling: Karla Borger und Margareta Kozuch

31Aug2018

Beach-DM: Keine Überraschung bei den Frauen - Thole/Wickler müssen kämpfen

Die Beachvolleyballer haben jetzt auch das, worüber ganz Fußball-Deutschland leidenschaftlich diskutiert: Der Video Schiedsrichter sitzt allerdings nicht irgendwo in Köln in einem Keller, sondern im Stadion am Ostseestrand, wo er die bewegten Bilder auswertet und sie dann den Fans auf der Tribüne auf einer großen Leinwand vorführt, wenn er seine Entscheidung getroffen hat.

Beim ersten Auftritt des Nationalteams Karla Borger und Margareta Kozuch auf dem Center Court gegen Lisa Arnholdt und Leonie Welsch ließen die an Position 15 eingestuften Herausforderinnen im zweiten Satz eine angebliche Netzberührung von Margareta Kozuch überprüfen und brachten sich damit selbst aus dem Konzept. Der Unparteiische benötigte Minuten, um seine Entscheidung zu treffen, in der Folgezeit verspielten Anholdt/Welsch eine komfortable Führung und verloren das Spiel mit 0:2 (15:21, 19:21). Es war ein typischer Auftritt von Borger/Kozuch, die ein enormes Potenzial haben, aber sich mit inkonstanten Auftritten oft selbst im Weg stehen.

Dennoch geht es aufwärts, was auch daran liegt, dass sich Borger/Kozuch nicht mehr in einem zermürbenden Kleinkrieg mit dem Deutschen Volleyball-Verband (DVV) aufreiben müssen. Der hatte dem Duo in der letzten Saison monatelang den Status als Nationalteam verweigert und es bei internationalen Turnieren nicht gemeldet. „Wir sind durch schwere Zeiten gegangen“, sagt Margareta Kozuch. Das ist zum Glück vorbei, „das Verhältnis hat sich definitiv verbessert“, betont Karla Borger: „Der neue Sportdirektor Niclas Hildebrandt macht einen richtig guten Job. Wie er kommuniziert, das ist wirklich fair.“

Was möglich ist, wenn dieses Team befreit aufspielt, zeigten Borger/Kozuch bei ihrem zweiten Auftritt. Gegen Melanie Gernert und Elena Kiesling bot das Nationalduo eine Leistung wie aus einem Guss und ließ ihren Widersacherinnen beim 2:0 (21:14, 21:13) nicht den Hauch einer Chance. Damit stehen Borger/Kozuch bereits im Viertelfinale, das am morgigen Samstag stattfindet.

Auch sonst sind die großen Überraschungen im Frauenturnier bislang ausgeblieben: Neben Borger/Kozuch stehen mit Victoria Bieneck und Isabel Schneider, Kim Behrens und Sandra Ittlinger sowie Teresa Mersmann und Cinja Tillmann, die in dieser Saison bereits sechs Turniersiege verbuchen konnten, exakt die Teams im Viertelfinale, die dort ohnehin vermutet wurden. Dort treffen sie auf die Gruppenzweiten oder -dritten, die sich im Achtelfinale durchsetzen konnten.

Bei den Männern mussten sich die an Nummer eins gesetzten Julius Thole und Clemens Wickler mächtig strecken, um sich gegen das neu zusammengestellte Team Nils Ehlers und Lars Flüggen. Die Senkrechtstarter, die sich beim World Tour Final in Hamburg mit einer Wild Card in die Weltspitze katapultiert hatten, mussten beim hart erkämpften 2:1 (21:19, 22:24, 18:16) jede Menge Gegenwehr brechen und einen Matchball abwehren, um sich zu behaupten. Während Thole/Wickler direkt ins Viertelfinale einzogen, müssen Ehlers/Flüggen den Umweg über das Achtelfinale nehmen, um ihre Chancen zu wahren.

Von:  fex

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