Sportlich gut drauf, nur die Kassen sind leer: Das Team des VC Franken kämpft weiter. Foto: VC Franken

28Jan2010

Aufatmen beim VC Franken

Tagelang hat die Szene die Gerüchte um den VC Franken beschäftigt. Der Nachfolgeklub der SG Eltmann, die letzte Saison in der 1. Liga aus wirtschaftlichen Gründen das Handtuch geworfen hatte, sei ebenfalls finanziell angeschlagen. Es drohe das Aus, weil Gelder fehlen, um den laufenden Spielbetrieb zu garantieren.

So schlimm wird es nicht kommen, am Donnerstagmittag gab der 2. Vorsitzende Jochen Hauke gegenüber dem vm Entwarnung: „Seit gestern Abend um 22 Uhr sind wir wieder in der Lage, unseren Verpflichtungen nachzukommen." Die Worte von Hauke bedeuten, dass es mit Erstliga-Volleyball in Bamberg weiter geht. Aber auch, wie groß die Schieflage gewesen sein muss. Die vorläufige Rettung kam nur zustande, „weil wir Partner gefunden haben, die die entstandene Lücke schließen werden".

Doch wodurch ist das Loch entstanden? Bei dieser Frage spielt Patrick Loos die entscheidende Rolle. Der in Niebüll (Schleswig-Holstein) ansässige Geschäftsmann hatte den neu gegründeten VC Franken als 1. Vorsitzender übernommen und kümmerte sich als starker Mann um alle wirtschaftlichen Belange. Wie gut er bei seinen Transaktionen kontrolliert worden ist – oder auch nicht – wird nun zu klären sein. Denn es steht der Vorwurf im Raum, Loos habe Gelder des Klubs veruntreut. Hauke hat bestätigt, „dass der Verein, Sponsoren und Banken Strafanzeige wegen Betrug erstatten werden."

Derzeit hält sich Loos in der nordischen Heimat auf, während andere versuchen, den Untergang zu verhindern. Loos selbst gibt an, seit Dezember die Geschäfte nicht mehr zu leiten. Er sei aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden, weil er an einem Burn-out-Syndrom leide. Seinen Rücktritt als Vorsitzender des VC Franken, sagt Hauke, habe Loos zwar per Mail angeboten, offiziell sei er jedoch weiter im Amt.

Die angeführte Erkrankung will Hauke als Entlastung nicht gelten lassen, „die Dinge, die ihm vorgeworfen werden, reichen wesentlich weiter zurück als bis Dezember.” Die letzten Tage müssen für die Macher des VC dramatisch gewesen sein, am Ende konnte das Aus nur deshalb abgewendet werden, weil sich Banken, Sponsoren und die Stadt zu einem Solidarpakt zusammenrauften: „Die schnelle Hilfe ist sensationell und war in dieser Form nicht zu erwarten“, betont Hauke: „Ich hatte definitiv große Angst, dass es hier zu Ende geht."

Von:  fex

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