Souveräner Meister: Die Frauen aus Cottbus

22Mar2010

Regionalliga Nordost: Bad Dürrenberg-Spergau holt den Titel

Mit einem dramatischen Spieltag endete die Saison in der Regionalliga Nordost. Die Männer des Spitzenreiters VC Bad Dürrenberg-Spergau II ließen kurz vor Ultimo nichts mehr anbrennen und sicherten sich mit einem klaren 3:0 (25:12, 25:12, 25:13)-Heimsieg über den VfK Südwest Berlin den Meistertitel. Ein imponierender Durchmarsch des Aufsteigers gleich bis an die Spitze – Gratulation! Mit diesem Sieg wahrten die Bad Dürrenberger ihren Zwei-Punkte-Vorsprung auf die WSG Potsdam-Waldstadt, die ihr letztes Heimspiel mit 3:1 (23:25, 25:23, 25:23, 25:16) gegen die SG Rotation Prenzlauer Berg gewann.

 

Bei Bad Dürrenberg ist nach Aussage von Teammanager Sven Dörendahl noch immer ungeklärt, ob die Mannschaft an der Aufstiegsrunde (16. bis 18. April) zur 2. Bundesliga teilnimmt. „Viel hängt natürlich davon ab, ob unsere erste Mannschaft die Abstiegsrunde erfolgreich übersteht und in der 1. Bundesliga bleibt.“ Dabei geht Bad Dürrenberg-Spergau auch davon aus, dass durch die Insolvenz des VC Franken in dieser Vierer-Abstiegsrunde auch der vorletzte Platz zum Verbleib in der Bundesliga reicht. „Aber selbst wenn das alles so ausgeht, wie wir hoffen, ist die finanzielle Seite noch völlig offen.“ Es steht zu vermuten, dass dieser Kraftakt – erste Mannschaft 1. Liga, zweite Mannschaft womöglich 2. Liga – nicht zu stemmen sein wird.

Über Nacht ist inzwischen klar, dass die lange Zeit auf den Aufstieg ambitionierte WSG Potsdam-Waldstadt nicht in die 2. Liga will. Christoph Jahn, Trainer des Vizemeisters, erklärt die Wende so: „In der Mannschaft gibt es zwei Lager: das eine will aufsteigen, das andere nicht. Diejenigen Spieler, die letzte Woche dagegen votierten, brachten die langen Fahrtwege ins Spiel. Die 2. Liga schränke ihre Freizeit weiter ein, was auch hinsichtlich des Trainingsumfanges gelte. Letztlich entschied  sich die Mehrheit gegen einen Aufstieg.“

Absteiger sind der Neuling VFH Potsdam, der am letzten Spieltag das Lokalderby gegen den USV Potsdam mit 2:3 (25:20, 23:25, 26:24, 13:25, 12:15) verlor, und der Berliner TSC, der damit von der 2. Liga bis in die Berlin-Liga abdriftet. Dritter Absteiger sind die Reinickendorfer Füchse aus Berlin. Den Neuling erwischte es noch kurz vor Schluss durch die 0:3 (26:28, 23:25, 17:25)-Niederlage beim TKC Wriezen, der von 350 Fans stürmisch angefeuert und zum Sieg getrieben wurde. Da zur gleichen Stunde der USC Magdeburg beim MTV 1862 Wittenberg nach einem 0:2-Satzrückstand noch einen 3:2 (14:25, 22:25, 25:23, 25:21, 15:12)-Sieg holte, schlug das Pendel im letzten Moment noch gegen die Reinickendorfer aus. Für die Magdeburger war es in der Schlussphase der Saison der dritte Sieg in Folge. 

Bei den Frauen beendete Meister SV Energie Cottbus die Saison mit einem standesgemäßen 3:0 (25:14, 25:16, 25:16)-Heimerfolg über den Berlin-Brandenburger SC und feierte anschließend ausgelassen den ersten Titelgewinn in der dritthöchsten deutschen Spielklasse. Der SC Potsdam II holte sich die Vizemeisterschaft durch einen mühsamen 3:2 (19:25, 25:18, 21:25, 25:23, 15:9)-Auswärtssieg beim Marzahner VC. Dritter ist der in dieser Saison stark aufspielende TSV Tempelhof-Mariendorf, der im Schlussgang beim VC 97 Staßfurt herausgefordert wurde und nach 20:25, 25:17, 23:25, 25:22 und 15:9 als 3:2-Gewinner das Feld verließ.

Hinsichtlich der Teilnahme an der Aufstiegsrunde ist nur klar, dass Meister Cottbus darauf verzichtet. Ob die Potsdamerinnen als Vizemeister nach oben wollen, ist eher unwahrscheinlich. Auch für den Meisterschaftsdritten aus Tempelhof-Mariendorf  komme der Aufstieg, so Trainer Gerald Kanig, „nicht infrage“.

Absteiger sind der Neuling USC Magdeburg und im der Köpenicker SC Berlin II. Der über weite Strecken des Saisonverlaufs vom Abstieg bedrohte VC Angermünde wendete das Schicksal noch ab. Angermünde schlug zu Hause den USC Magdeburg nach einem kuriosen Spielverlauf mit 3:1 (22:25, 25:12, 27:25, 25:19), während die Köpenickerinnen das Heimspiel gegen den SV Pädagogik Schönebeck mit 2:3 vergeigten. Grenzenlose Freude beim Team von Trainer Sven Fechter. Fassungslos standen hingegen die Köpenickerinnen in der Halle und warteten auf das Spielende in Angermünde. Ein bitteres Saisonfinale für die Berlinerinnen, die schon mit 2:1-Sätzen geführt hatten, aber danach das Spiel mit 12:25 und 10:15 noch sang- und klanglos abgaben. Der Knackpunkt war jedoch der 24:26-Verlust des ersten Satzes, in dem man schon mit 24:21 geführt hatte. 

Da es ganz danach aussieht, dass die beiden Bundesliga-Aufstiegsrunden (Männer und Frauen) im April ohne einen Nordost-Vertreter stattfinden – wenn sie denn überhaupt stattfinden – und die Meister somit auch nächste Saison in der Regionalliga spielen, werden demzufolge keine zusätzlich freien Plätze ausgespielt. Bei den Frauen sind die SG Rotation Prenzlauer Berg II (Berliner-Meister) und der TSV Blau-Weiß 95 Schwedt (Brandenburg-Meister) Direktaufsteiger. Da aus Sachsen-Anhalt keine Bewerbung vorliegt, gibt es kein Aufstiegsturnier um die zwei freien Plätze. Bei den Männern wird am 11. April ein Aufstiegsturnier ausgetragen, bei dem es um die zwei Regionalligaplätze geht. Teilnehmer sind der BV Vorwärts als Berliner Meister, der VC Bitterfeld-Wolfen als Landesmeister von Sachsen-Anhalt und die Netzhoppers Königs Wusterhausen II, die sich am letzten Spieltag den Titel als Landesmeister von Brandenburg vor SF Brandenburg 94 erkämpften.   

Ergebnisse und Tabelle RL Nordost Männer

Ergebnisse und Tabelle RL Nordost Frauen

 

Von:  Jürgen Holz

volleyball magazin - inhalt und probelesen
Wir auf Facebook
VM Probeheft
philippka shop
Leistungsreserve Athletiktraining
DVD • funktionelles Athletiktraining