Konzentration vor der nächsten Aufgabe: Salvador Hidalgo (SCC Berlin). Foto: Herfet

25Mar2010

Berliner Generalprobe vor dem Final Four geglückt

Die Generalprobe ist ihnen geglückt: Die Spieler des SCC Berlin haben am Mittwochabend das Hinspiel im Play-off-Viertelfinale gegen den EnBW TV Rottenburg mit 3:0 (25:17, 25:20, 25:12) gewonnen. Nun folgt der erste Akt auf internationaler Bühne: Am Wochenende startet der SCC Berlin im italienischen Perugia im Final Four des Challenge Cup, also in jenem Europapokal-Wettbewerb, in dem zuletzt der Frauen-Bundesligist Dresdner SC mit dem Gewinn der Trophäe für Schlagzeilen gesorgt hat. Natürlich würden es die Berliner den Sachsen gern gleich tun, allerdings haben sie eine schwere Aufgabe vor sich. Im Halbfinale treffen sie auf den Gastgeber RPA-Luigibacchi.it Perugia, in dessen Reihen Ex-Nationalspieler Stefan Hübner eine tragende Rolle spielt. Das Duell zwischen dem Bundesliga-Vierten und dem Neunten der Lega A Uno steigt am Samstag ab 16.30 Uhr statt. Das zweite Halbfinale bestreiten Dukla Liberec (Tschechien) und Mladost Zagreb (Kroatien). Am Sonntag werden das Spiel um Platz drei (13 Uhr) und das Finale (16 Uhr) ausgetragen.
 
Wegen der internationalen Aufgabe Berlins war der Play-off-Auftakt vorgezogen worden. Die komplette Play-off- sowie die Play-down-Runde starten nun am Wochenende. Titelverteidiger VfB Friedrichshafen trifft am Samstag (ab 19.30 Uhr) auf die RWE Volleys Bottrop. Evivo Düren erwartet zur gleichen Zeit die Netzhoppers Königs Wusterhausen und Pokalsieger Generali Haching steht am Sonntag ab 16 Uhr dem TV Bühl gegenüber (live auf www.spobox.tv).
 
In den Play-downs, wo der VC Franken wegen eines Lizenzentzuges als erster Absteiger feststeht, steht am Sonntag die Partie zwischen den Wuppertal TITANS und dem VC Bad Dürrenberg/Spergau auf dem Spielplan. Der Tabellenletzte nach der Abstiegsrunde muss den Weg in die 2. Liga antreten.
 
Durch das Aus für den VC Franken ist der Aufsteiger REW Volleys Bottrop noch in den Kreis der Play-off-Viertelfinalisten gerutscht. Bottrops Manager Wolfgang Donat spricht im Interview über das unverhoffte Glück als „verdienter Lohn für eine tolle Rückrunde”.
 
Wolfgang Donat (Manager RWE Volleys Bottrop): „Ich will den Gegner nicht nur ärgern, sondern ich will gewinnen.”

Herr Donat, nun hat es doch noch mit den Play-offs geklappt.
Das war schon eine Überraschung. Aber es ist ein verdienter Lohn für die tolle Rückrunde.

Bottrop hat mit sieben Siegen in elf Spielen seit Jahresbeginn die Wende zum Guten geschafft. Gibt es eine Erklärung dafür?
Die Wende kam mit der Verpflichtung des amerikanischen Zuspielers Jonathan Winder Ende Dezember. Er hat vom ersten Training an das Heft in die Hand genommen und den Jungs viel Selbstvertrauen gegeben. Damit haben wir einfach mal Glück gehabt. Jonathan prophezeie ich eine tolle Karriere in der US-Nationalmannschaft.

Am Jahresende lag Bottrop mit nur einem Sieg und zehn Niederlagen abgeschlagen am Tabellenende. Diese Zeit hat sicher Nerven gekostet?
Ich hatte oft zittrige Hände, wenn ich beispielsweise den Sieg von Wuppertal gegen Berlin Live-Ticker verfolgt habe. Oder als Moers mit 2:0 nach Sätzen und einer 11:8 Führung im dritten Satz in Friedrichshafen ganz dicht an einer Überraschung war. Die Konkurrenz holt Punkte holt und man sieht ohnmächtig zu. Das war hart. Denn wir hatten im Grunde das Potenzial, um selbst für Erfolge zu sorgen. Aber es fehlte eine Initialzündung und die kam mit Jonathan Winder.

Sie sind ein altgedienter Fahrensmann der Bundesliga, seit über 30 Jahren im Geschäft und haben auch schon die Auf- und Abstiege der Bottroper aus und in die 1. Liga miterlebt. Was haben Sie jetzt anders gemacht als in der Vergangenheit?
Wir sind professioneller geworden. Das Umfeld wurde verstärkt, um die Belastungen und Aufgaben zu bewältigen. Früher haben wir die Arbeit praktisch in meinem Wohnzimmer gemacht, heute gibt es eine Geschäftsstelle mit mehreren Arbeitsplätzen und dem notwendigen technischen Rüstzeug. Wir sind auf dem richtigen Weg und haben uns hier im Revier sehr viel erarbeitet und einen guten Namen bekommen.

Jetzt geht es im Viertelfinale gegen den haushohen Favoriten aus Friedrichshafen, der ungeschlagen durch die Normalrunde marschiert ist und der Bottrop zwei Mal mit 3:0 geschlagen hat. Im Grunde sind Sie doch chancenlos, oder?
Naja, man muss wissen, dass wir im Hinspiel noch keinen Jonathan Winder hatten und im Rückspiel mit Joram Maan und Jean Merlin Nziemi zwei extrem starke Angreifer gefehlt haben. Außerdem hat das Beispiel des Moerser SC gezeigt, dass man auch in Friedrichshafen sehr weit kommen kann. Im Übrigen will ich nicht nur irgendwo hinfahren und den Gegner nur ein wenig ärgern. Ich will gewinnen.

Von:  DVL/weg

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