Heimatgefühle: Patrick Steuerwald freut sich auf das Hachinger Gastspiel in Bühl. Foto: CEV

31Mar2010

Einerblog: Volleyball in seiner ganzen Breite... (Kopie 1)

Mit 1,80 Metern Körpergröße kann Patrick Steuerwald nicht gerade auf ein Gardemaß für Volleyballer verweisen und muss sich deshalb von seinen Mitspielern den Spitznamen „Nano“ (Nanometer gleich ein Tausendstel Mikrometer) gefallen lassen. Aber die fehlenden Zentimeter kompensiert der 23-jährige Zuspieler locker. Im Einerblog auf www.volleyball.de berichtet Steuerwald regelmäßig von den Abenteuern, die er mit Generali Haching und der Nationalmannschaft erlebt. 

Hi zusammen,

heute berichte ich euch aus dem wunderschönen Badener Land, genauer gesagt aus Bühl. Da ich nicht weit von hier, im noch schöneren Hausach, groß geworden bin (allerdings nur ein Meter Achtzig!), freut es mich sehr, nochmals in Bühl spielen zu können. Denn wenn man so nah der Heimat spielt, trifft man immer viele Leute, die man sonst aufgrund des vollen Spielplans und der seltenen Aufenthalte zu Hause nur selten sieht. Auch heute haben sich schon wieder viele Hausacher und Offenburger angemeldet. Doch trotz der Freude finde ich es hier aufgrund der sehr flachen und engen Halle sehr unbequem zu spielen. Hoffentlich ist die neue Halle bald bespielbar, damit auch im Badener Land endlich Volleyball in seiner ganzen Breite (unter anderem mit vielen spektakulären Abwehraktionen) zu bewundern ist.

Anstatt den vom Navigationssystem versprochenen dreieinhalb Stunden benötigten wir gestern mal wieder nette fünfeinhalb Stunden. Die A 8 und A 5 sind einfach nur zu empfehlen, wenn man gern und lange im Stau steht. Aber zum Glück verfügt unser Mannschaftsbus über eine gut funktionierende Espressomaschine, die bei solchen Fahrtzeiten unabdingbar ist. Ebenso nicht mehr wegzudenken sind die vier Steckdosen unseres Busses. Manchmal wundert es mich selbst, dass unser treues Gefährt noch anspringt, wenn mittels einer Mehrfachsteckdose teilweise acht Laptops über die Busbatterie laufen. Ein Teil der Mannschaft hat sich schon mit längerer Akkulaufzeit unabhängig gemacht und benötigt nur noch selten Strom. Andere jedoch führen ihre stromvernichtenden Heimkinoanlagen mit gefühlten 20 Zoll durch die Gegend. Ab und zu gibt es deshalb Zoff, denn eine dieser Geräte frisst so viel Strom, wie drei andere Laptops zusammen. Aber spätestens, wenn im Bus geschlafen wird, kehrt wieder Ruhe ein.

Wenn wir beispielsweise Samstagabend in Wuppertal spielen, sind wir erst gegen sechs oder sieben Uhr morgens zu Hause. Da liegen dann nachts alle kreuz und quer und wehe jemand muss mal auf die Bustoilette. Da kommt man um einige Fuß- oder Ellenbogentritte nicht herum. Bei den langen Auswärtsfahrten gehören Kopfkissen und Decke zur Standardausrüstung. Auch bei einer noch so ausgeklügelten Technik (Max Günthör hat sich zum Beispiel extra eine zwei Meter lange und 80 Zentimeter breite Schaumstoffmatte anfertigen lassen, die er auf vier Sitze legen kann, um zu schlafen) sind alle froh, wenn sie am nächsten Morgen in ihr eigenes Bett schlüpfen können. Dennoch: Der folgende Tag ist meist für die Katz. Du wirst einfach nicht richtig fit und willst am liebsten den ganzen Tag auf der Couch liegen. So sehen dann also die wenigen freien Tage eines Profis aus. 

So, jetzt muss ich mich aber aufs Spiel in Bühl vorbereiten. Damit mich die alten Kumpels aus der Heimat in Bestform erleben...

Ich wünsch euch allen frohe Ostern und schöne Feiertage!

Euer 

Nano

 

 

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