21Apr2010

Wiesbaden feiert ein 3:2 gegen Meister Schwerin

So muss ein Spitzenspiel laufen: Der 1. VC Wiesbaden hat sich in einem absoluten Krimi mit einem Fünf-Satz-Sieg gegen den Schweriner SC die Tabellenführung zurückerobert. Mit 26:28, 21:25, 25:23, 26:24 und 15:10 feierten die Hessinnen nach 128 Minuten Spielzeit die Rückkehr auf den Platz an der Sonne.
 
VCW-Manager Achim Exner, der am Vorabend Opfer eines Raubüberfalls geworden war, als er in einer Wiesbadener Pizzeria mit dem Wirt die Saisonabschlussfeier planen wollte, hatte trotzig nach den ersten beiden Sätzen prophezeit: „Bisher haben wir schon gezeigt, dass wir zu Recht da oben in der Tabelle stehen und wenn wir jetzt noch zwei Sätze gewinnen, dann gehen wir in den Tiebreak und in dem sind wir Könige.” Er sollte Recht bekommen: Wiesbaden hatte bislang sechs Mal in der Spielzeit 2009/2010 über die volle Distanz gehen müssen und immer gewonnen, so nun auch im siebten Streich. Da es zudem das letzte Heimspiel der Wiesbadenerinnen war, können sie schon jetzt von sich erzählen, in dieser Saison daheim ungeschlagen gewesen zu sein.
 
Dabei stand der Sieg lange Zeit auf der Kippe und Schwerin hatte bei 24:23 in Satz vier bereits einen Matchball. „Da hat wohl keiner mehr mit unserer Rückkehr gerechnet, aber es hat geklappt”, freute sich Wiesbadens Libero Linda Dörendahl nach dem Sieg gegen ihren Ex-Klub. Schwerins Spielführerin Julia Retzlaff ärgerte sich dagegen: „Es ist kein Weltuntergang, aber wir waren nur die ersten beiden Sätze wirklich mutig und haben uns dann leider zurückgezogen.”
 
Da die Roten Raben Vilsbiburg ihr Heimspiel gegen den VfB Suhl mit 3:1 (27:25, 25:10, 13:25, 25:21) gewonnen haben, stehen mit Wiesbaden, Schwerin und den Niederbayern nun drei Teams auf den ersten drei Tabellenplätzen mit jeweils acht Minuspunkten. Bereits am Samstag kommt es zum nächsten Topspiel: Schwerin gegen Vilsbiburg, live ab 17.50 Uhr auf Liga im TV.
 
In den übrigen vier Partien des Spieltages gab es nur einen Heimsieg: Sinsheim schlug Aachen mit 3:0 (25:17, 25:14, 25:17). Ansonsten bekamen die Gastgeber keine Geschenke überreicht. VT Aurubis Hamburg unterlag Allianz Volley Stuttgart mit 2:3 (17:25, 25:22, 16:25, 25:14, 13:15). Das Allgäu Team Sonthofen kassierte ebenfalls ein 2:3 (9:25, 20:25, 25:23, 25:23, 13:15) gegen den USC Münster. Und der SV Lohhof verlor gegen den SC Potsdam mit 1:3 (20:25, 20:25, 25:22, 20:25) und muss als (noch) siegloses Schlusslicht den Gang in die Zweitklassigkeit antreten.

Von:  DVL/weg