Jubelnde Niederbayerinnen in Schwerin: Vilsbiburg nach dem 3:1 Erfolg. Foto: Dietmar Albrecht

25Apr2010

Vilsbiburg siegt in Schwerin mit 3:1

Der Schweriner SC hat im Kampf um die Deutsche Meisterschaft bei den Frauen einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen. Nach der denkbar knappen Niederlage in Wiesbaden (2:3) verlor das Team von Trainer Tore Aleksandersen gegen die Roten Raten Vilsbiburg das zweite Spitzenspiel innerhalb von vier Tagen. Beim 1:3 (29:31, 25:21, 20:25, 17:25) gab der SSC alles, doch es reichte nicht. Am Ende gewannen die Gäste aus Bayern verdient, weil sie das spielerisch reifere Team stellten.

Da der 1. VC Wiesbaden sein Auswärtsspiel bei Alemannia Aachen mit 3:1 gewonnen hat, bleiben die Hessen (42:8) Tabellenführer vor Vilsbiburg (40:8) und Schwerin (38:10).

Nach dem Spiel in Schwerin betonte Vilsbiburgs Trainer Guillermo Gallardo, er sei stolz auf eine Mannschaft, die eigentlich noch im Umbruch sei, „und trotzdem schon so stark spielen kann.“ Und die überragende Katja Wühler betonte: „Wenn wir es
jetzt nicht schaffen, Meister zu werden, sind wir selbst schuld.“ Es wird wohl ihre letzte Titelchance sein: Wie das vm am Rande des Spiels erfuhr, will sie am Montag bekanntgeben, dass sie mit Saisonende ihre Karriere beenden wird. 
Der Schweriner SC ist nun auf Schützenhilfe angewiesen, um den Titel von 2009
doch noch verteidigen zu können. Die 1350 Zuschauer in der nicht voll besetzten
neuen Volleyballhalle von Schwerin wurden für ihr Kommen bereits im ersten Satz
voll entschädigt. Es war ein hochdramatischer Auftakt, bei dem die Gastgeber
viele leichte Fehler durch nimmermüden Kampfgeist kompensierten und sich so
auch bei hohen Rückständen immer wieder heran kämpften. Am Ende wehrte der SSC fünf Satzbälle ab, doch in den wichtigen Momenten fehlte die Klasse, um die
Chancen eiskalt zu nutzen. So hatte Schwerin bei seinem Satzball gleich zwei
Mal die Punktchance, vergab jedoch kläglich. Vor allem in solchen Augenblicken
wird die Langzeit-Verletzte Sylvia Roll (36) als stabilisierender Faktor
schmerzlich vermisst. „Wir haben es in dieser Saison viele Male geschafft, sie
zu ersetzen“, sagt Aleksandersen. Gegen Vilsbiburg gelang das nicht, „heute hat
uns der letzte Biss gefehlt. Der Killerinstinkt einer Sylvia Roll.“
Und so machten die Roten Raben den Punkt zum 31:29. Es war im fünften Heimspiel in neuer Spielstätte für Schwerin der erste Satzverlust. Die Gastgeberinnen ließen sich davon nicht entmutigen und spielten weiter mutig drauf los. Selten hochklassig aber mit bewundernswerter Moral kaschierte die junge Mannschaft manche spielerischen Defizite und sicherte sich den zweiten Satz. Doch um in einem Spitzenspiel zu bestehen, reicht Einsatz allein nicht aus. Und so
gestalteten die Roten Raben das Spielgeschehen erneut zu ihren Gunsten. Je
länger das Spiel dauerte, desto mehr setzte sich die größere individuelle
Klasse durch. Im vierten Satz brachte das Team von Guillermo Gallardo den Sieg
mit einer souveränen Vorstellung nach Hause. Hernach zeigte sich sein Kollege
als fairer Verlierer: „Ich habe vorher gesagt, dass dieses Spiel über die
Qualität entschieden wird“, sagte Aleksandersen: „Und da hatte Vilsbiburg heute
einfach mehr zu bieten.“

Von:  fex

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