So sehen Sieger aus: Der VfB Friedrichshafen – Meister 2010. Foto: Conny Kurth

05May2010

Friedrichshafen holt sich den elften Meistertitel

Stelian Moculescu hat lange Bangen müssen, ob er seinen 60. Geburtstag am 6. Mai in Verbindung mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft feiern kann. Erst nach 136 Minuten Spielzeit in der Generali Sportarena stand fest: Der VfB Friedrichshafen hat zum 11. Mal die nationale Krone erobert. Mit einem 3:2 (25:27, 20:25, 29:27, 25:20, 15:13) siegte der Titelverteidiger beim Pokalsieger Generali Haching und beendete damit die Play-off-Finalserie mit 3:1 Siegen. Doch Stelian Moculescu konnte nach dem erneuten Triumph noch nicht so schnell ans Feiern denken: „Ich bin total kaputt. Ich bin erst einmal froh, dass es zu Ende ist.”
 
Reinfeiern in des Trainers Geburtstag wird die Meistertruppe vom Bodensee trotzdem und es begann auch schon in der Halle feierlich, als Spielführer Joao Jose bei der Siegerehrung die rund zwanzig Kilo schwere Meisterschale in die Höhe stemmen durfte.
 
Gespielt wurden die Finals im Modus „best of five” und es hat nicht gefehlt, da wäre dieser Spielraum auch voll ausgenutzt worden. Nach den ersten beiden Sätzen lagen die Gastgeber mit 2:0 in Führung und kaum einer wollte noch an die Wende durch die Friedrichshafener Spieler glauben. Erst recht nicht, als die Hachinger nach einem dramatischen Verlauf in Satz drei einen Matchball hatten. 2:6, 6:6, 11:9, 18:19, 23:21 waren die Zwischenstände in diesem Durchgang und es fehlten nur noch zwei Bälle zum Erreichen eines fünften Spiels. Doch Friedrichshafen blieb nervenstark, hatte drei Satzbälle, wehrte einen Matchball bei Hachings 27:26 Führung ab und meldete sich mit dem Verwandeln des vierten Satzballes zum 29:27 im Spiel zurück.
 
In den Folgesätzen ging die beeindruckende Aufholjagd des Titelverteidigers weiter, der seit 1997 immer einen Titel gewonnen hat, in den letzten beiden Jahren allerdings den Pokal den Hachingern hatte überlassen müssen. Doch die Münchner verpassten die Chance auf ihren ersten Meistertitel und damit sogar auf ein Double, nach dem sie auch Satz vier (20:25) und fünf (13:15) verloren hatten.
 
Das erste Spiel der Play-off-Finalserie hatte der VfB daheim mit 3:0 gewonnen und war auch im ersten Auswärtsspiel (3:1) siegreich. Am vergangenen Samstag sorgte Haching dann mit einem 3:1 in der ZF Arena Friedrichshafen dafür, dass die geplanten Titelfeierlichkeiten verschoben werden mussten. Doch nun findet die VfB-Sause endlich statt und Stelian Moculescu wird dabei auch wieder zu Kräften kommen, um sie mit seinem runden Geburtstag im Doppelpack genießen zu können.
 
Stimmen nach dem Meisterschaftsfinale:
Georg Grozer (VfB Friedrichshafen):
„Ich habe immer an den Sieg geglaubt, auch wenn es sehr schwer war. Aber dafür haben wir das ganze Jahr lang hart gearbeitet. Es steht definitiv fest, dass ich Deutschland verlassen werden. Wo ich in Zukunft spiele, ist aber noch offen.”
 
Marcus Böhme (VfB Friedrichshafen): „In den letzten drei Sätzen haben wir als Team hervorragend zusammen gespielt.”
 
Denis Kaliberda (Generali Haching): „In der Nachbetrachtung wird sich zeigen, dass wir hätten gewinnen müssen und heute besser waren. Der Frust überwiegt natürlich.”
 
Patrick Steuerwald (Generali Haching): „Wir hatten die große Chance, es zu packen. Jetzt müssen wir uns an die eigene Nase fassen und uns ärgern.”
 
 
In der Abstiegsfrage ist seit Dienstag eine weitere Hürde genommen. Nach dem die Spruchkammer Süd des DVV im Fall des VC Franken den Einspruch gegen den Lizenzentzug durch die DVL abgewiesen hat, bleibt nun abzuwarten, ob der Verein, dessen Insolvenzverfahren mangels Masse erst gar nicht eröffnet worden ist, innerhalb der nächsten zwei Wochen zur nächsten Instanz zieht. Vorerst ist also bestätigt, dass der VC Franken und die Wuppertal TITANS als Letztplatzierter der Play-down-Runde abgestiegen sind. Einem Spielrechtsübergang vom VC Franken auf die Franken Volleys Bamberg hat die DVL gegenüber dem zuständigen Bayerischen Volleyball-Verband unter der Bedingung zugestimmt, dass die weiter im Raum stehenden finanziellen Forderungen der DVL und des DVV an dem Spielrecht von dem neu gegründeten Verein übernommen und beglichen werden. DVL-Geschäftsführer Thorsten Endres sagt: „Da ist zum einen die Strafzahlung für den Lizenzentzug in Höhe von 16.000 Euro fällig. Zum anderen wartet die SGE Eltmann noch auf die Ausbildungskostenerstattungen für Spieler, die von Eltmann zum VC Franken gewechselt sind.”

Von:  DVL/weg

volleyball magazin - inhalt und probelesen
Wir auf Facebook
VM Probeheft
philippka shop
Leistungsreserve Athletiktraining
DVD • funktionelles Athletiktraining