Jetzt wird wieder in der Nationalmannschaft Gas gegeben. Foto: CEV

19May2010

Einerblog: Gefeiert haben wir trotzdem... (Kopie 1)

Mit 1,80 Metern Körpergröße kann Patrick Steuerwald nicht gerade auf ein Gardemaß für Volleyballer verweisen und muss sich deshalb von seinen Mitspielern den Spitznamen „Nano“ (Nanometer gleich ein Tausendstel Mikrometer) gefallen lassen. Aber die fehlenden Zentimeter kompensiert der 23-jährige Zuspieler locker. Im Einerblog auf www.volleyball.de berichtet Steuerwald regelmäßig von den Abenteuern, die er mit Generali Haching und der Nationalmannschaft erlebt. 

Erst einmal eines vorweg, Freunde:

Der letzte Eindruck dieser Saison war doch recht bitter, da muss ich gar nicht groß drumherum reden. Doch die Enttäuschung aus dem vierten Finale gegen Friedrichshafen ist inzwischen verdaut. Und wenn wir die ganzen Erlebnisse sacken lassen, können wir doch am Ende auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. Klar, wir hätten nur allzu gern am Ende die Meisterschale nach oben gereckt, aber immerhin haben wir den Pokal und können uns Vizemeister nennen. Ist das etwa nichts? Natürlich ist das was, und das musste gebührend gefeiert werden. Dafür hatten wir das ganze Jahr Geld in die Mannschaftskasse eingezahlt, um den Abschluss so zu feiern, wie es sich für den Pokalsieger und Vizemeister gehört.

Es ist einiges zusammengekommen an Kohle. Egal, ob einer zu spät kommt, ein Aufschlag unter dem Netz durchfliegt, Trikots vergessen werden oder es gelbe Karten gibt – immer springt dabei etwas für den guten Zweck heraus. Da unsere Kasse von allen Mannschaftsmitgliedern gefüllt wird (manche geben mehr, manche weniger – nicht wahr Max G.) – hatte ich als Schuldeneintreiber richtig was zu verwalten. Immerhin haben alle immer pünktlich bezahlt. Und wenn nicht, hat sich der Betrag automatisch verdoppelt. So hart sind in Haching die Regeln. Aber ich sage Euch: Schlecht für die Zahlungsmoral ist das nicht, die liegt bei uns bei 99 Prozent!

Nach den Feierlichkeiten habe ich mir meinen Jahresurlaub gegönnt: Vier Tage! Viel mehr als schlafen, ausruhen und essen war nicht drin. Jetzt geißelt mich nicht als Faulenzer, schließlich war es eine lange und anstrengende Saison. Am Montag ging es schon weiter, da bin ich zur Nationalmannschaft nach Heidelberg gereist. Es war eine ziemlich anstrengende Woche mit sehr viel Training, vor allem Kraft. Morgens zweieinhalb Stunden an den Hanteln, nachmittags eine ähnlich schlauchende Einheit in der Halle. Momentan fühle ich mich mehr als fertig. Kleiner Trost: Ich weiß, dass ich nicht der einzige bin, dem es so geht. Was solls, die Zeit drängt, Donnerstag früh geht es schon zum ersten EM-Qualifikationsspiel nach Montenegro.

Die ersten beiden Länderspiele gegen Spanien verliefen zäh, aber das war nach der harten Woche auch nicht anders zu erwarten. Die Partien liefen unter Ausschluss der Öffentlichkeit, bei den Testspielen gegen den ehemaligen Europameister haben uns zusammen ungefähr 50 Zuschauer begleitet. Fast wie im Fußball...

Auch wenn die Knochen und Muskeln noch nicht so willig waren wie der Geist, konnten wir beide Spiele mit 3:1 gewinnen. Wie gesagt, es war sicher keine Klassevorstellung, aber für die ersten beiden Länderspiele des Sommers waren immerhin schon ein paar gute Ansätze zu erkennen.

So, Freunde, beim nächsten Mal hab ich sicher wieder ein bisschen mehr zu erzählen. Erstens, weil ich dann nicht so kaputt sein werde und zweitens, weil wir dann wieder auf Reisen sind. Und die sind ja bekanntlich immer etwas lustiger als eine trainingsintensive Woche im Olympiastützpunkt Heidelberg. Da fällst du abends wie tot ins Bett und bist froh, dass du wieder einen Tag überstanden hast.

Also, nichts für ungut und bis die Tage,

Euer 

Nano

 

 

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