In Europa die Nummer eins: Laura Ludwig (links) und Sara Goller waren in Berlin das Maß aller Dinge

14Aug2010

Beach-EM: Goller/Ludwig gewinnen deutsch-deutsches Frauenfinale

Als Sara Goller den entscheidenden Ball mit einem gefühlvollen Angriffsschlag in den Sand gesetzt hatte, riss ihre Mitpielerin Laura Ludwig die Fäuste hoch und schrie ihren Triumph in den grauen Himmel über Berlin. Dann machte sie sich auf den Weg, um die Partnerin am Netz zur innigen Umarmung zu treffen. Europameister, dieses Gefühl kennen Goller und Ludwig bereits. 2008 durften sie es erstmals auskosten, auch damals in heimischen Gefilden. Was ihnen erstmals auf dem Hamburger Rathausmarkt geglückt ist, durften die Beachvolleyball-Profis nun in Berlin abermals auskosten. „Das ist schon sehr speziell“, sagt Sara Goller. Noch dazu, wenn es im Finale gegen ein befreundetes Team aus der Heimat geht. Goller/Ludwig gewannen das Finale gegen Katrin Holtwick und Ilka Semmler mit 2:0 (25:23, 21:16) und hatten hernach Mühe, all die Glücksgefühle in Worte zu fassen: „Deutschland gegen Deutschland“, sagte Sara Goller, „und das in Deutschland, das ist einfach ein ganz besonderes Ereignis.“ 

Die EM war bislang ein weitgehend verregnetes Ereignis, was den Spaß im Sand doch ein wenig trübte. Als Laura Ludwig am Samstag morgen aufwachte und es aus dem Fenster ihres Hotels Bindfäden regnen sah, dachte sie sich: „Oh Gott, und jetzt musst du bei diesem Wetter auch noch raus und Beachvolleyball spielen.“ Sie hat sich aufgerafft, und das hat sich gelohnt. Neben der Goldmedaille wurden Goller/Ludwig für ihren nimmermüden Einsatz mit einem Preisgeld von 20.000 Euro belohnt.

Für alle, die sich nicht unmittelbar zu einem der beiden Finalteams zugehörig fühlen, war diese deutsche Angelegenheit eine wenig brisante Angelegenheit. Man hatte das Gefühl, es könne bei dieser Konstellation nur Gewinner und keine Verlierer geben. Der Präsident des Deutschen Volleyball-Verbandes, Werner Graf von Moltke, durfte das Treiben von einem überdachten Sitzplatz aus beobachten. Der Mann, der bei den Auftritten deutscher Teams so unnachahmlich mitleiden kann, durfte sich zurücklehnen und das Treiben im Stadion von der VIP-Tribüne aus tiefenentspannt erleben. „Dieses Endspiel war der Traum der Athletinnen – und unser Traum war es auch. Mit Gold und Silber haben wir unsere führende Position in Europa eindrucksvoll untermauert."

So euphorisch fiel das Fazit bei den Männern nicht aus. Die Titelkandidaten Brink/Reckermann und Klemperer/Koreng blieben weit hinter den Erwartungen und landeten am Ende auf den enttäuschenden Plätzen neun und fünf. Die Weltmeister des vergangenen Jahres scheiterten bereits im Achtelfinale an den krassen Außenseitern Somoilovs/Sorokins aus Lettland. Beim 0:2 (18:21, 17:21) brachten sie im Dauerregen über der Hauptstadt eine Leistung, die meilenweit von dem entfernt war, was das Duo aus Leverkusen und Köln an die Spitze der Welt gebracht hatte. „Die Enttäuschung ist riesengroß“, sagte Brink nach dem Ausscheiden.

Ein ähnliches Fazit können auch David Klemperer und Eric Koreng ziehen. Das Duo aus Kiel, immerhin mit den Meriten eines Olympia-Fünften und WM-Vierten nach Berlin gereist, kam zwar eine Runde weiter als die Weltmeister, vermochte die hohen Erwartungen jedoch ebenfalls nicht zu erfüllen. Im Viertelfinale war gegen die Letten Plavins/Smedins Schluss. „Es lief heute in allen Elementen nicht“, sagte Abwehrmann David Klemperer: „Wir haben alles versucht, aber es hat nichts funktioniert. Das ist extrem frustrierend.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Von:  fex

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