Der Block steht: Dresden hat die Tabellenspitze übernommen.

09Jan2011

Dresden siegt in Stuttgart – Trainerwechsel in Köpenick

Der Dresdner SC hat im Spitzenspiel bei Smart Allianz Stuttgart erfolgreich Revanche genommen für das Pokal-Aus an gleicher Stelle, gewann mit 3:1 (25:20, 25:21, 13:25, 28:26) beim bisherigen Tabellenführer und verdrängt die Schwaben vom Platz an der Sonne. Schlagzeilen gab es auch in den unteren Tabellenregionen: Jürgen Treppner ist als Trainer des Köpenicker SC zurückgetreten – aus persönlichen Gründen und im Einvernehmen mit dem Vorstand. Seine Nachfolge tritt der bisherige Co-Trainer Gil Ferrer Cutino an, der Treppner bereits in den letzten beiden Bundesliga-Partien vertreten hatte. Der Wechsel hat dem KSC offenbar Flügel verliehen, denn die „Schmetterlinge” gewannen das Keller-Duell gegen den SV Sinsheim mit 3:0 (25:21, 25:17, 25:19) und feierten ihren ersten Saisonsieg. Einziges noch siegloses Team ist jetzt der Nachwuchs des Zurich Team VCO Berlin, das beim 1. VC Wiesbaden mit 0:3 (13:25, 13:25, 17:25) verlor.
 
Der Spielverlauf in Stuttgart war fast analog zum Pokal-Halbfinale: Erneut war der DSC in den ersten beiden Durchgängen das überlegene Team, wenn auch nicht so dominant wie vor zehn Tagen. „Und wieder haben wir uns im dritten Satz zurückgenommen, waren im Angriff nicht mehr so entschlossen”, ärgerte sich DSC-Trainer Alexander Waibl. Die Schützlinge von Stuttgarts Trainer Jan Lindenmair indes werden sich ihrerseits geärgert haben, dass sie dann im vierten Satz nicht ihre 23:19-Führung ins Ziel gerettet haben. „Da hatten wir bei einem Ball auch viel Glück”, so Waibl, der aber auch spürte, „dass die Mannschaft so was wie im Pokal nicht erneut erleben wollte. Wir sind da nicht wieder zusammengefallen, sondern haben Entschlossenheit gezeigt.” Letztendlich gab der Bereich Aufschlag/Annahme den Ausschlag. „Das Selbstbewusstsein ist das Wichtigste, was wir aus der Partie mitgenommen haben”, glaubt Waibl. Eine Vorentscheidung für die Meisterschaft sei noch nicht gefallen, „aber der Sieg erleichtert die Aufgabe auch im Hinblick auf die Play-offs.” Zuspielerin Sydney Anderson gab ab dem dritten Satz ihren Einstand im Stuttgarter Trikot. „Klar sind wir enttäuscht, aber Dresden ist kein einfacher Gegner. Es gab einige unnötige Fehler, daran werden wir arbeiten”, so Lindenmair.
 
Vizemeister Wiesbaden bleibt hinter dem Spitzen-Trio mit Dresden, Stuttgart und Vilsbiburg in Lauerstellung. Erwartungsgemäß hatten die Schützlinge von Trainerin Xiaojun Yang keine Probleme beim 3:0 gegen Schlusslicht VC Olympia. Nur jeweils bis etwa zur Mitte der Sätze konnten die Berlinerinnen mithalten, danach machte der VCW kurzen Prozess. „Wir haben sehr gut gespielt”, freute sich Trainerin Yang, „gegen einen VCO mit durchaus großem Potenzial.” Insbesondere der gute Aufschlag der Wiesbadenerinnen brachte die Gäste immer wieder in große Not. In Richtung Tabellenspitze will Yang aber (noch) nicht schielen. „Wir müssen von Spiel zu Spiel gucken und uns immer wieder neu konzentrieren, denn die Liga ist sehr ausgeglichen.”
 
Für den Köpenicker SC war der erste Saisonsieg wie ein Befreiungsschlag, auf der anderen Netzseite aber war die Enttäuschung groß: Der SV Sinsheim kassierte beim 0:3 die dritte Zu-Null-Schlappe in Folge. Dabei wollten die Sonnenbichler-Schützlinge den Worten endlich Taten folgen lassen und in Berlin gewinnen. Äußerst wortkarg gab sich dagegen Jürgen Treppner nach dem Trainerwechsel in Köpenick. „Zu den Gründen will ich nichts sagen.” Allerdings soll die Zusammenarbeit mit dem KSC fortgesetzt werden. „In welcher Form steht aber noch nicht fest.“ Groß war die Freude indes bei seinem Nachfolger Gil Ferrer Cutino, der einen Sieg prophezeit hatte.
 
Der SC Potsdam lieferte sich mit dem Allgäu Team Sonthofen, das nur mit neun Spielerinnen angetreten war, „eine Nervenschlacht mit dem glücklicheren Ende für uns” (SCP-Trainer Michael Merten). „Im ersten Satz waren wir noch besser, aber danach waren wir einfach das glücklichere Team”, so Merten. „Taktisch war es gut, spielerisch weniger.” Überragende Spielerin auf dem Parkett war Sonthofens Außenangreiferin Lina Meyer. Potsdams Mittelblockerin  Ramona Stucki musste mit Verdacht auf Muskelfaserriss vom Feld.
 
Die Roten Raben aus Vilsbiburg haben die 0:3-Schlappe in Menorca gut verkraftet und ihre Heimstärke mit dem 3:1 (25:15, 18:25, 25:15, 25:14) gegen Alemannia Aachen einmal mehr unter Beweis gestellt. Wichtiger war für Trainer Guillermo Gallardo aber die sportlich positive Antwort nach dem schwachen Auftritt im CEV-Cup: „Meine Spielerinnen haben die Situation gut gemeistert.”
 
Mannschaft der Stunde ist aber Pokalfinalist VfB Suhl, der beim 3:1 (25:21, 25:19, 23:25, 25:17) über VT Aurubis Hamburg seinen vierten Sieg in Folge feierte.
 
Der USC Münster macht in der Liga Boden gut, feierte beim 3:1 (25:15, 18:25, 25:16, 25:21) über Aufsteiger Erfurt den zweiten Sieg in Folge.
 
Am kommenden Samstag muss der VfB Suhl zum zuletzt arg gebeutelten SV Sinsheim antreten. Im Verfolger-Duell stehen sich der Schweriner SC und Smart Allianz Stuttgart gegenüber. Spitzenreiter Dresdner SC und der 1. VC Wiesbaden können ihre guten Positionen vor heimischer Kulisse gegen Potsdam und Aachen bestätigen.
 
Für Dresden, Vilsbiburg und Wiesbaden geht’s in den Europapokal-Rückspielen unter der Woche aber noch darum, sich besser zu verkaufen, als bei den Hinspielen. Im Achtelfinale des CEV-Cups muss Dresden ins russische Krasnodar (Mittwoch, 19.30 Uhr), Vilsbiburg hat Heimrecht gegen Valeriano Alles Menorca aus Spanien (Dienstag, 20.15 Uhr). Wiesbaden erwartet im 1/16-Finale des Challenge Cups Asterix Kieldrecht aus Belgien.
 
Ergebnisse vom 8./9. Januar:
1. Liga Frauen
1. VC Wiesbaden – Zurich Team VCO Berlin 3:0 (25:13, 25:13, 25:17)
Köpenicker SC Berlin – SV Sinsheim 3:0 (25:21, 25:17, 25:19)
VfB Suhl – VT Aurubis Hamburg 3:1 (25:21, 25:19, 23:25, 25:17)
Smart Allianz Stuttgart – Dresdner SC 1:3 (20:25, 21:25, 25:13, 26:28)
SC Potsdam – Allgäu Team Sonthofen 3:1 (25:17, 26:24, 22:25, 28:26)
Rote Raben Vilsbiburg – Alemannia Aachen 3:1 (25:15, 18:25, 25:15, 25:14)
USC Münster – SWE Volley-Team 3:1 (25:15, 18:25, 25:16, 25:21)

Der Link zur Tabelle:
http://www.volleyball-bundesliga.de/1blftabelle

und zum kompletten Spielplan:
http://www.volleyball-bundesliga.de/1blfspielplan

Die nächsten Termine:
15.01.2011 18:00 Schweriner SC – Smart Allianz Stuttgart (ARENA Schwerin)
15.01.2011 19:00 Allgäu Team Sonthofen – Rote Raben Vilsbiburg (Allgäu-Sporthalle)
15.01.2011 19:00 1. VC Wiesbaden – Alemannia Aachen (Sporthalle am 2. Ring)
15.01.2011 19:00 Zurich Team VCO Berlin – USC Münster (Sporthalle Anton-Saefkow-Platz)
15.01.2011 19:30 SV Sinsheim – VfB Suhl (Messehalle 6)
15.01.2011 19:30 SWE Volley-Team – Köpenicker SC Berlin (Sporthalle Pierre de Coubertin-Gymnasium)
16.01.2011 17:30 Dresdner SC – SC Potsdam (Margon Arena)
 
Europapokal
CEV-Cup – Achtelfinal-Rückspiele
12.01.2011 19:30 Dinamo Krasnodar (RUS) – Dresdner SC
Hinspiel 3:0 für Krasnodar
 
11.01.2011 20:15 Rote Raben Vilsbiburg – Valeriano Alles Menorca (ESP) (Vilstalhalle im Sportpark)
Hinspiel 3:0 für Menorca
 
Challenge Cup – 1/16-Final-Rückspiel
12.01.2011 20:15 1. VC Wiesbaden – Asterix Kieldrecht (BEL) (Sporthalle Am 2. Ring)
Hinspiel 3:1 für Kieldrecht
 
Freilos: Schweriner SC (automatisch qualifiziert für das Achtelfinale)

Von:  DVL

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