Sabrina Roß sagt über das Team von Smart Allianz Stuttgart: „Ein verrückter Hühnerhaufen”

10Feb2011

Schwerin unter den besten Acht im Challenge Cup – Interview Sabrina Roß (Smart Allianz Stuttgart): „Der Hühnerhaufen ist reif für den Pokalsieg”

In der Liga auf Platz drei, im europäischen Challenge Cup unter den besten Acht: Der Schweriner SC hat einen tollen Lauf. Am Mittwoch  gewann das Team aus Mecklenburg-Vorpommern im Achtelfinal-Rückspiel gegen VDK Gent Dames aus Belgien mit 3:1 (25:18, 23:25, 25:22, 25:22) und ist nach dem 3:0 im Hinspiel in die nächste Runde eingezogen. Dort treffen die Schwerinerinnen auf Lokomotiv Baku aus Aserbaidschan. Das Hinspiel findet in Baku statt (22. bis 24. Februar), das Rückspiel eine Woche später (1. bis 3. März) in Schwerin. Doch bis dahin hat das Team von Trainer Tore Aleksandersen noch Aufgaben in der Liga zu lösen, wie die beim Auswärtsspiel am kommenden Wochenende beim Köpenicker SC Berlin (Samstag, ab 19 Uhr).
 
Im Blickpunkt des Spieltages steht die Partie des VfB Suhl gegen den Dresdner SC, die am Samstag ab 19.30 Uhr auch live aus der Sporthalle Wolfsgrube auf www.cpm24.tv übertragen wird, dem neuen TV-Partner der DVL. Es ist die Neuauflage des Pokalendspiels aus dem März 2010, damals war Dresden der glückliche Sieger.
 
Überhaupt dreht sich allmählich immer mehr um das Thema Pokal. Bis zum Showdown in diesem Jahr sind es noch gut drei Wochen, dann treffen am 6. März der VfB Suhl und Smart Allianz Stuttgart im GERRY WEBERSTADION in HalleWestfalen aufeinander. Die Schwaben sind an diesem Sonntag beim USC Münster (ab 14.30 Uhr) gefordert und ihre Spielführerin Sabrina Roß verrät im unten stehenden Interview: „Wenn der USC volles Risiko geht, wird es schwer. Aber ich bin guter Dinge, wir können dagegen halten.”
 
Drei weitere Partien finden am Samstag statt: Wiesbaden gegen den SC Potsdam (19 Uhr), Sinsheim gegen Aachen (19.30 Uhr) und das SWE Volley-Team empfängt den VCO Berlin (19.30 Uhr). Am Sonntag folgt noch dasDuell zwischen VT Aurubis Hamburg und dem Allgäu Team Sonthofen (ab 15 Uhr).
 
Interview: Sabrina Roß (Smart Allianz Stuttgart) 
Frau Roß, erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Pokalsieg 2003 mit dem SSV Ulm?
Klar, das war in Hamburg, allerdings wurde dort noch ein Final Four gespielt. Im Halbfinale hatten wir große Schwierigkeiten gegen Hamburg, aber im Endspiel gab es ein glattes 3:0 gegen Münster. Damit hatte keiner gerechnet, umso schöner war es.

Schöner als die Meisterschaft wenige Wochen später?
Die war natürlich noch wertvoller und emotionaler. Es war spannend bis zum letzten Spieltag und wir durften in eigener Halle mit Fans und Freunden feiern. Aber ich teile meine Erfolge in Etappen auf. Mit der Nationalmannschaft war Platz drei beim Grand Prix 2009 das Schönste, weil ich viele Spielanteile hatte und  Bundestrainer Giovanni Guidetti mir die Chance gegeben hat, zu zeigen, was ich kann. In Belgien bin ich mit Tongeren Meister und Pokalsieger geworden, das war auch toll.

Es dauert nicht mehr lange bis zum nächsten möglichen Titel beim Pokalfinale am 6. März in HalleWestfalen. Ist die Vorfreude schon da?
Sie wächst täglich. 2006 war ich als Zuschauern bei der Premiere im GERRY WEBER STADION. Ich hätte nie gedacht, dass es in Deutschland möglich ist, mehr als 10.000 Zuschauer zu mobilisieren. Volle Hallen und eine Topstimmung habe ich schon in Rio und in Japan erlebt, abernicht hier im eigenen Land.

Macht Sie das nervös?
Atika Bouagaa hat uns ein Video von 2006 gezeigt, als sie mit Münster dort gespielt hat. Danach wird manche von uns gedacht haben: Hoffentlich haben wir am 6. März nicht die Hosen voll. Einige Suhler Spielerinnen waren ja schon zwei Mal da, aber eben auch nicht alle. Deshalb ist der Nachteil für uns nicht zu riesig. Wir werden rechtzeitig anreisen, um uns an die Halle und die Umgebung zu gewöhnen.

Dürfen die Macher mit vielen Stuttgarter Fans rechnen?
Ich denke, es werden schon einige kommen. Die Fanaktionen laufen und die Preise sind sehr moderat, wie ich finde. Achtung: Wir haben zwei holländische und eine belgische Spielerin im Kader. Aus deren Heimatländern werden jede Menge Fans anreisen, da bin ich mir sicher.

Wie sehen die sportlichen Chancen für das Finale aus?
Alles ist möglich. Wir haben Suhl in den letzten drei Spielen geschlagen. Aber wie heißt es immer so schön: Der Pokal hat seinen eigenen Gesetze…

Am 19. Februar gibt es noch das Bundesliga-Rückspiel in Stuttgart gegen den VfB. Geht es da noch mit versteckten Karten zur Sache?
Das klappt nicht, dafür kennen sich die Teams zu gut. Aber ein Sieg ist auch psychologisch wertvoll. Erst mal steht allerdings das Spiel am Sonntag in Münster an. Wenn der USC volles Risiko geht, wird es schwer. Aber ich bin guter Dinge, wir können dagegen halten.

Ist Ihre Mannschaft reif für den Pokaltitel?
Ja, ganz klar. Wir mussten sehr viele Neuzugänge integrieren. Das hat sehr schnell geklappt. Neulich hatten wir nach dem Spiel in Schwerin drei Tage frei. Da ist das fast komplette Team zum Shoppen nach Mailand geflogen. Sonntagmorgen los, Mittwochmorgen zurück. So etwas habe ich noch mit keiner Mannschaft erlebt.

Obwohl Sie das Team in Ihrem Steckbrief als „total verrückten Hühnerhaufen” bezeichnen?
Das sind wir ja auch. Ständig wird gelacht, und wer uns mal erlebt, wird denken, die haben alle die falsche Pille eingeworfen. Flore Gravestijn redet und lacht den ganzen Tag. Evelyn Delogu macht dauernd den Moonwalk von Michael Jackson nach. Und es gibt für alle möglichen Augenblicke die passende Musik.

Haben Sie auch schon für das Finale einen Song gewählt?
Noch nicht. Am liebsten würden wir natürlich nach dem Spiel hören und singen: „We are the champions…”
 
 
Ergebnis vom 9. Februar:
Europapokal
Challenge Cup – Achtelfinale
Schweriner SC – VDK Gent Dames (BEL) 3:1 (25:18, 23:25, 25:22, 25:22)
Hinspiel 3:0 für Schwerin; Schwerin damit im Viertelfinale gegen Lokomotiv Baku (Aserbeidschan)
Hinspiel in Baku: 22. bis 24. Februar; Rückspiel inSchwerin: 1. bis 3. März
 
Die nächsten Termine:
 
1. Liga Frauen
12.02.2011 19:00 Köpenicker SC Berlin – Schweriner SC (Sporthalle Hämmerlingstraße)
12.02.2011 19:00 1. VC Wiesbaden – SC Potsdam (Sporthalle Am 2. Ring)
12.02.2011 19:30 VfB Suhl – Dresdner SC (Sporthalle Wolfsgrube, live auf www.cpm24.tv)
12.02.2011 19:30 SV Sinsheim – Alemannia Aachen (Messehalle 6)
12.02.2011 19:30 SWE Volley-Team – Zurich Team VCO Berlin (Sporthalle Piere de Coubertin-Gymnasium)
13.02.2011 14:30 USC Münster – Smart Allianz Stuttgart (Sporthalle Berg Fidel)
13.02.2011 15:00 VT Aurubis Hamburg – Allgäu Team Sonthofen (Sporthalle Gesamtschule Süderelbe)

Der Link zur Tabelle:
http://www.volleyball-bundesliga.de/1blftabelle

und zum kompletten Spielplan:
http://www.volleyball-bundesliga.de/1blfspielplan

Von:  DVL

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