Marcus Böhme will mit dem VfB den Pokal gewinnen. Foto: FIVB

16Feb2011

Marcus Böhme (VfB Friedrichshafen): „Ein Titel beim ersten Mal wäre genial”

Marcus Böhme kann sich bereits Deutscher Meister (2010), Sieger der European League (2009), Olympia-, WM- und EM-Teilnehmer nennen, einen DVV-Pokal konnte er jedoch noch nicht gewinnen. Weder mit dem SCC Berlin noch mit dem VfB Friedrichshafen gelang es dem 2,11 Meter großen Mittelblocker, den Pott zuholen. Das soll sich am 6. März ändern, wenn im Carolinen Volleyball DVV-Pokalfinale im GERRY WEBER STADION das Finale ab 15.30 Uhr (live auch auf www.cpm24.tv) gegen Titelverteidiger Generali Haching ansteht. Im Interview äußert sich der zur Zeit wegen einer Verletzung im Sprunggelenk ausgefallene Böhme zum Finale.

Herr Böhme, wie geht es Ihnen?
Meinem Fuß geht es ganz gut, der macht von Tag zu Tag Fortschritte. Ich habe mit Krafttraining angefangen, die Rehabilitation läuft komplett. Ab Donnerstag steige ich wieder langsam ins Training ein.

Sie sind nicht der einzige Verletzte beim VfB. Was ist los?
Christian Fromm hat es mir dummerweise nachgemacht, bei ihm dürfte es noch ein wenig komplizierter sein, weil er zudem einen Muskelfaseriss im Schienbein hat. Und Lukas Bauer laboriert noch an seiner Stressfraktur. Er kann wahrscheinlich in den nächsten ein, zwei Wochen wieder mit dem Training beginnen.

Werden die angeschlagenen Spieler zum Pokalfinale wieder fit sein?
Ich bin zuversichtlich, dass ich wieder fit sein werde. Es bleibt natürlich abzuwarten, wie die Form dann sein wird. Bei den anderen beiden muss man sicherlich auch abwarten, da bin ich aber skeptischer.

Das Finale am 6. März bringt das Aufeinandertreffen der beiden besten deutschen Klubs. Was können die Fans erwarten?
Ein hochklassiges Spiel und es wird in dieser Saison nicht das letzte Aufeinandertreffen werden. Es gibt sicher einen offenen Schlagabtausch.

Und was erwarten Sie persönlich?
Ich hoffe, dass ich wieder einsatzbereit bin und gut mitspielen kann. Ich war noch nie in Halle und erwarte und hoffe, dass es ein geiles Event wird. Es ist ein echtes Finale mitten in der Saison. Haching wird gut vorbereitet sein, wir bereiten uns auch schon darauf vor. Auch im Training liegt der Fokus schon ein wenig auf dem Finale, auch wenn noch zwei Bundesliga-Spiele davor zu bestreiten sind.

Die Hachinger haben sich in den vergangenen drei Jahren kontinuierlich entwickelt. Beobachtet man das am Bodensee mit Sorge?
Nein. Jede Mannschaft entwickelt sich irgendwie weiter, das betrifft nicht nur Haching, wir haben uns auch gesteigert.

Was macht Haching so stark und wie kann man das Team knacken?
Sie haben eine sehr kompakte Mannschaft, eine sehr gute Block- und Feldabwehr. Wir müssen mit einem sehr guten Aufschlag versuchen, sie in Bedrängnis zu bringen. Das würde die Sache um ein Vielfaches einfacher machen.

In der Liga hat Haching das erste Aufeinandertreffen 3:2 gewonnen. Ein Nachteil für den VfB?
Das ist nicht von Belang. An diesem Tag haben wir nicht hundert Prozent Leistung gezeigt. Jetzt kommt ein neues Spiel.

Im Finale treffen sie auch auf Max Günthör, ihren Mittelblocker-Kollegen aus der Nationalmannschaft. Ist das ein besonderes Duell in luftiger Höhe?
Nein, denn es sind ja mehrere Kollegen aus der Nationalmannschaft dabei wie auch Denis Kaliberda und Ferdinand Tille. Irgendwo muss Max ja spielen. Es ist kein persönlicher Konkurrenzkampf. Er steht halt auf der anderen Seite desNetzes, und wir werden mit der Mannschaft voll dagegen halten.

In der Champions League und später im CEV Cup scheiterte der VfB vorzeitig. Woran lag das?
Mit Trento aus Italien und dem polnischen Team Belchatow hatten wir zwei sehr gute Konkurrenten in der Champions League-Vorrunde, gegen die man verlieren kann. Dennoch waren Spiele dabei, die man hätte besser bestreiten können. Auch im CEV Cup war im Nachhinein mehr drin. Vor allem im zweiten Spiel gegen Kedzierzyn-Kozle aus Polen haben wir nicht die Topleistung gebracht, die nötig gewesen wäre. Vor allem in Annahme und Angriff.

Ist das Ausscheiden im Hinblick auf die Entscheidungen in Pokal und Meisterschaft vielleicht ganz gut?
Das könnte ein Vorteil sein. Dennoch lag der Fokus ohnehin schon auf den zwei nationalen Entscheidungen.

Wie wichtig wäre der Pokalsieg für den VfB, nachdem in den vergangenen zwei Jahren der Pott stets nach Haching ging?
Schon sehr wichtig. Wir wollen den Pokal zurückholen, egal, ob Spieler oder Trainer. Wir wollen ihn an uns reißen und in die Luft stemmen.

Und wie bedeutsam wäre der Pokalsieg für Sie persönlich?
In sechs Jahren Bundesliga war ich noch nie in HalleWestfalen. Dementsprechend wäre es genial, beim ersten Mal gleich den Titel zu holen. Das wäre gigantisch, vor einer so großen Kulisse den Pokal in den Händen zu haben.

Von:  DVL

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