Kräftemessen vor dem Pokalfinale zwischen Jan Lindenmair (Stuttgart, rechts) und Felix Koslowski (Suhl, Mitte), beobachtet vom Pokalbotschafter Ralph Bergmann. Foto: DVL

22Feb2011

Das Kribbeln vor den Pokalfinals steigt

Es war schon eine ungewöhnliche Besetzung, die sich am Montag zur PR-Tour durch die Lande aufgemacht hat. Felix Koslowski und Jan Lindenmair hatten sich dankenswerterweise bereit erklärt, selbst die Werbetrommel für die Carolinen Volleyball DVV-Pokalfinals am 6. März zu betreiben. Die gut befreundeten Trainerkollegen des VfB Suhl und von Smart Allianz Stuttgart machten sich in Begleitung von Pokalbotschafter Ralph Bergmann auf zum Besuch mehrerer Redaktionen, um das Interesse auf das Highlight im GERRY WEBER STADION im ostwestfälischen Halle zu lenken. Ungewöhnlich war es deshalb, weil sie sich dort im Endspiel der Frauen als Konkurrenten gegenüber stehen, das um 13 Uhr angepfiffen wird. Ab 15.30 Uhr folgt der Showdown bei den Männern zwischen Titelverteidiger Generali Haching und dem Deutschen Meister VfB Friedrichshafen. Beide Spiele werden vom DVL-Partner www.cpm24.tv auch live übertragen.

Hinweis in eigener Sache: In der März-Ausgabe des volleyball-magazins, die am Donnerstag, 24. Februar, erscheint, finden Sie eine Geschichte über die beiden Trainer unter der Überschrift „Die Gesellenprüfung”

Die PR-Tour führte das Trio in die Redaktionen des Westfalenblattes und der Neuen Westfälischen in Bielefeld,gefolgt von einem Interview bei Radio Bielefeld, einem Gespräch mit einem Redakteur der Neuen Osnabrücker Zeitung,  eben in Osnabrück, und einem abschließenden Besuch der Westfälischen Nachrichten in Münster. Natürlich waren alle Gespräche mit mancher Frozzelei und versteckten Seitenhieben garniert. So hatte sich Felix Koslowski, der seit Saisonbeginn in Suhl Regie führt, fest vorgenommen, Stuttgart die Favoritenrolle aufzubürden. Was ihm auch leicht gelang. Die Schwaben hatten noch am Samstagabend in eigener Halle das Ligaspiel gegen den VfB mit 3:1 gewonnen und damit nach dem 3:0 in der Hinrunde sowie dem 3:1 in der Finalrunde des Ligapokals Sieg Nummer drei der laufenden Saison eingefahren: „Sie sind damit klarer Favorit für das Pokalendspiel”, so Koslowski. Stuttgart habe eine physisch starke Mannschaft mit mehreren Spielerinnen über 1,90 Meter, dazu mit Maren Brinker die beste deutsche Außenangreiferin und mit der Brasilianerin Evelyn Delogu „den besten Libero der Liga”, so Koslowski. Der VfB-Coach trug allerdings eine bittere Pille mit sich herum: Am Samstag hatte sein Team bei 1:1-Satzstand im dritten Durchgang mit 17:8 geführt – und noch verloren. „Das war grob fahrlässig und darf nie passieren.”
 
Jan Lindenmair sah es ähnlich, aber natürlich aus seiner Perspektive heraus: „8:17 ist ein Rückstand, der gar nicht erst eintreten darf.” Um so glücklicher war er, mit seinem Team die Wende geschafft zu haben, versuchte aber die Favoritenrolle von sich zu weisen: „Es war ein wichtiger Sieg gegen den ärgsten Konkurrenten im Kampf um die Play-off-Plätze. Das Spiel hatte eine gewisse Brisanz und hat gezeigt, wie ernst wir den VfB für das Pokalfinale nehmen müssen.”
 
Zu den Gemeinsamkeiten beider Coaches gehört, dass sie mit 26 (Koslowski) und 32 Jahren (Lindenmair) zu den Jüngsten der Trainergilde gehören und dass sie Zöglinge von Bundestrainer GiovanniGuidetti sind. Der Italiener hatte die beiden Deutschen 2006 in den Trainerstab der Nationalmannschaft berufen und seither teilen sie sich in den Sommermonaten, wenn die DVV-Auswahl unterwegs ist, bei Trainingslagern und Turnieren ein Zimmer. „Wir kennen uns bestens und haben auch die gleichen Ansichten über Spielweisen und Trainingsarbeit”, sagt Koslowski. Bis zum Pokalfinale wird es ein Pokerspiel zwischen den beiden Freunden bleiben. Am Tag selbst aber, und darin sind sie sich einig, kann entscheidend sein, wessen Team sich schneller an die Atmosphäre im GERRY WEBER STADION gewöhnt und die Nerven besser in den Griff bekommt. Koslowski hat bereits 2006 und 2007 als Co-Trainer des Schweriner SC in HalleWestfalen den Pokal gewonnen. Für Lindenmair undStuttgart ist es eine Endspielpremiere. Beide waren allerdings mit der Nationalmannschaft Anfang 2008 zur Olympia-Qualifikation vor Ort.
 
Dass sie es nun beide bis ins Pokalfinale geschafft haben, darauf sind sie stolz. „Wir haben Meister Vilsbiburgausgeschaltet”, sagt Koslowski, „und wir Schwerin, Wiesbaden und Dresden”, so Lindenmair. Und gemeinsam sagen sie: „Es wird Zeit, das Ende der Ära der dicken Fische einzuleiten, die den Frauen-Volleyball in der Liga dominieren.”
 
Am 6. März haben aber nicht nur die Frauen das Sagen im GERRY WEBER STADION, wo seit 2006 die Pokalfinals ausgetragen werden. Bei den Männern stehen sich mit Haching und Friedrichshafen die besten deutschen Klubteams gegenüber und Ex-Nationalspieler Ralph Bergmann kann sich nicht festlegen, wer das Duell gewinnt: „Beide Finals können über fünf Sätze laufen. Selbst bei einer 2:0 Führung nach Sätzen ist noch nichts entschieden. Wir sollten uns alle auf einen langen und spannenden Volleyball-Tag einstellen.” Der 40-jährige Pokalbotschafter, der das Zweitligateam des VfL Lintorf coacht, freut sich schon auf den 6. März: „Als ich heute morgen vor dem Stadion stand, kam das Kribbeln wieder auf und ich habe die Energie gespürt, die von den Fans und der einmaligen Stimmung ausgehen.”

Von:  DVL

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