Patrick Steuerwald, Ex-Hachinger Zuspieler, in Siegerpose 2010. Foto: DVL

02Mar2011

Die Eine-Million-Euro-Frage: Wer wird Pokalsieger 2011? – Umfrage unter Fans, Trainern und Spielern

Die Zahl der Antwortmöglichkeiten ist überschaubar: Haching oder Friedrichshafen? Suhl oder Stuttgart? Doch nahezu alle Experten tun sich schwer, sich vor den Carolinen Volleyball DVV-Pokalfinals am 6. März im GERRY WEBER STADION in HalleWestfalen auf einen Sieger festlegen zu müssen. Immer wieder wird auf die Tagesform und die Atmosphäre verwiesen, die entscheidend sein können. Um 13 Uhr beginnt am Sonntag das Endspiel der Frauen zwischen dem VfB Suhl und Smart Allianz Stuttgart. Das der Männer zwischen Generali Haching und dem VfB Friedrichshafen ist für 15.30 Uhr angesetzt. Spätestens am Sonntagabend wird feststehen, welches Team am Ende feiern durfte. Bis dahin herrscht Rätselraten.

Bei einer Umfrage auf der DVV-Homepage www.volleyball-verband.de votierten 47% der Fans für die Sieger Smart Allianz Stuttgart und VfB Friedrichshafen. Jeweils 20% entfielen auf die Kombination VfB Suhl/Generali Haching und VfB Suhl/VfB Friedrichshafen, 13% glauben, dass die Titel an Smart Allianz Stuttgart und Generali Haching gehen.

Auch die Nationalspieler im Ausland tun sich schwer mit einem Tipp. Vor allem das Männer-Duell wird nach Meinung von Björn Andrae, Jochen Schöps und Patrick Steuerwald heiß umkämpft sein: „Es gibt keinen wirklichen Favoriten, und genau das ist es, was den Pokal um so interessanter macht”, sagt Björn Andrae. Dagegen setzten Patrick Steuerwald (Perugia/ITA, ehemals Haching) und Jochen Schöps (Odintsovo/RUS, ehemals Friedrichshafen) auf die Klubs, mit denen sie selbst Titel gewannen und denen sie noch verbunden sind. Alle drei Auslandsprofis geben zu, aus Unkenntnis für das Frauen-Finale keinen seriösen Tipp abgeben zu können, dennoch glauben alle drei an einen Sieg der Stuttgarterinnen – die Schwaben Schöps und Steuerwald schon wegen der geographischen Nähe…

Ähnlich verhält es sich mit den Expertinnen für das Frauen-Finale: Während Mittelblockerin Corina Ssuschke (Prostejov/CZE) auf Stuttgart setzt („Sie haben hart dafür gearbeitet, und ich gönnen ihnen den ersten Titel”), glaubt Nationalmannschafts-Zuspielerin Kathleen Weiß (Baku/AZE), „dass Suhl gewinnt, weil sie am vergangenen Wochenende besser gespielt haben.” Für das Männer-Finale gehen beide Nationalspielerinnen von einem sehr ausgeglichenen Finale aus, „beide Spiele werden sehr interessant, ich wäre gerne vor Ort, um mir das live anzuschauen”, meint Weiß aus dem fernen Aserbaidschan. Das kann sie aber auch von Baku aus, denn beide Finals werden live vom DVL-Partner www.cpm24.tv übertragen.

Aus den Reihen der Bundesligatrainer bringt es Mirko Culic, Coach der NETZHOPPERS KW-Bestensee auf den Punkt, als er sich auf einen Pokalsieger bei den Männern festlegen soll: „Das ist eine Eine-Million-Euro-Frage. Die Chancen stehen 50:50. Entscheidend wird sein, welche Spieler an diesem Tag besser drauf sind.” Mark Lebedew, Trainer des Bundesliga-Dritten SCC Berlin, sieht einen kleinen Vorteil auf Seiten der Hachinger dank ihrer Blockqualitäten: „Sie haben mit Max Günthör und Tomas Kmet zwei sehr gute Mittelblocker, die ein Spiel entscheidend beeinflussen können. Im Ligahinspiel hatte VfB-Blockspieler Joao Jose Probleme, was so gut wie nie bei ihm vorkommt. Mein Tipp: 15:12 im 5. Satz für Haching.”

Auch Michael Mücke (CV Mitteldeutschland) sieht den Titelverteidiger im Vorteil: „Haching hat die besseren Voraussetzungen, da sie auf Außen quantitativ und qualitativ besser besetzt sind. Friedrichshafen hat zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund von Verletzungen zu wenige Alternativen im Außenangriff und Mittelblock.” Dem hält Dürens Trainer Sven Anton entgegen: „Wer den VfB schlagen will, muss das im Viertel- oder Halbfinale geschafft haben. In einem Finale wissen die Friedrichshafener immer, was sie zu tun haben. Die Endspielatmosphäre wird sie pushen.”

Die individuelle Qualität wird auch bei den Frauen als entscheidender Faktor aufgelistet. Dresdens Trainer Alexander Waibl sagt: „Stuttgart hat die etwas besseren Einzelspielerinnen. Ich traue aber auch Suhl viel zu, weil sie mehr Fans mobilisieren, die für eine Heimspielkulisse sorgen. Mein Tipp: 51:49 für Stuttgart.” Der Norweger Tore Aleksandersen, Coach des Schweriner SC, drückt Felix Koslowski die Daumen, der seit Saisonbeginn den VfB Suhl betreut: „Ich hoffe, dass Suhl den Pokal gewinnt, weil Felix mein Ex-Co-Trainer ist. Der VfB hat auch mehr Erfahrung mit dem GERRY WEBER STADION.”

Die Ergebnisse des letzten Bundesliga-Spieltages, als Stuttgart eine 0:3 Niederlage bei VT Aurubis Hamburg kassierte, haben bei Axel Büring (USC Münster leichte Verunsicherung ausgelöst: „Vor diesem Spiel hätte ich Stuttgart für stärker gehalten, was sich auch im Tabellenbild ausdrückt.” Stuttgart ist als Vierter um einen Rang besser platziert als das Team aus Thüringen. Büring hat 2006 mit dem USC das Finale gegen Schwerin (0:3) im GERRY WEBER STADION verloren und weiß, wie sich die Stimmung in dem tollen Stadion anfühlt: „Es ist immer ein besonderes Spiel. Beide Teams haben Spielerinnen, die Akzente setzen können. Ich müsste jetzt eine Münze werfen, wenn ich mich entscheiden sollte.” Auf Initiative seines Präsidenten Matthias Fell hin, wird Büring mit dem USC-Team, der Vereinsführung und Sponsorenvertretern am Sonntag vor Ort sein und freut sich darauf: „Diese Atmosphäre wird für alle eine Motivationsspritze sein.”

Von:  DVL

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