Europas Könige: Julius Brink (links) und Jonas Reckermann sicherten sich in Kristiansand EM-Gold Foto: CEV

16Aug2011

Julius Brink: "Es war ein absolutes Highlight"

Das Duo Julius Brink und Jonas Reckermann zieht in der Welt der Beachvolleyballer weiterhin mit beeindruckenden Resultaten seine Kreise. Eine Woche nach dem Finaleinzug beim Grand Slam in Klagenfurt sicherten sich die Weltmeister von 2009 im norwegischen Kristiansand erstmalig gemeinsam den Titel eines Europameisters. Zuvor war das Reckermann zwei Mal mit seinem ehemaligen Partner Markus Dieckmann gelungen (2003 und 2004), Brink hatte 2006 in Den Haag zusammen mit Christoph Dieckmann den EM-Thron bestiegen. Nach der Rückkehr aus Kristiansand erreichten wir den Abwehrspieler zum Interview:

Herzlichen Glückwunsch, Herr Brink, Norwegen scheint für Sie ein gutes Pflaster zu sein. Nach dem WM-Sieg 2009 in Stavanger durften Sie sich nun in diesem Land als Europameister feiern lassen.

Julius Brink: Norwegen ist nicht nur ein schönes Land, wir fühlen uns dort auch als Beachvolleyballer sehr wohl. Nach Stavanger 2009 haben wir hier wieder ein echtes Highlight unserer Karriere erleben dürfen, und darauf sind wir wirklich stolz. Ich weiß auch nicht, warum wir ausgerechnet dort immer so gut spielen.

Es nach zwei vergeblichen Anläufen der erste EM-Titel ihrer gemeinsamen Zeit. Glauben Sie, dass damit ein Vakuum gefüllt wurde?

Julius Brink: Nein, wir hatten nicht das Gefühl, als hätten wir etwas nachzuholen. Dass wir zuletzt bei Europameisterschaften nicht überzeugen konnten, hatte ja gute Gründe. 2009 war am Ende einer für uns phänomenalen Saison ein wenig die Luft raus, und letztes Jahr in Berlin waren wir nach der langen Verletzungspause einfach noch nicht wieder so weit. Nun hat es gepasst, und da haben wir zugeschlagen. Nach Klagenfurt haben wir uns gesagt, es reicht jetzt mit den ganzen zweiten und dritten Plätzen. Es wird Zeit, wieder ganz oben zu stehen. Das war das geschafft haben, macht uns unheimlich froh.

Mit WM, EM und DM ist Ihre Sammlung an Goldmedaillen nun komplett. Bis auf eine...

Julius Brink: Darauf sind wir jetzt schon öfters angesprochen worden. Es ist unser größter Traum, nächstes Jahr in London Olympiagold zu holen. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg, unsere Gedanken reichen noch nicht bis zu diesem Ereignis. Im übrigen sehe ich uns dort von unserer Leistungsstärke nicht als Favorit. Das sind andere. Wir werden ein Team sein, das um die Medaillen mitspielt und hoffen, bis London als Team noch einen großen Schritt machen zu können.

Bei der EM gab es ein rein deutsches Endspiel, was ja im Grunde genommen immer eine feine Sache ist. Für Sie eher nicht, denn Sie gingen als klarer Favorit ins Finale und konnten eigentlich nur verlieren.

Julius Brink: So wurde es in der Öffentlichkeit gesehen, ich selbst habe das völlig anders eingeschätzt. Jonathan Erdmann um Kay Matysik sind ein echtes Spitzenteam. Jeder, der das Finale gesehen hat, wird das bestätigen. Es war ein Spiel auf absolutem Topp-Niveau, wir haben am Ende von zwei Sätzen mit gerade mal vier Punkten Vorsprung gewonnen, die wir uns alle hart erarbeiten mussten.

Sind Erdmann/Matysik für Sie die Aufsteiger der Saison?

Julius Brink: Ganz klar. Sie sind derzeit das Team auf der World Tour mit der am meisten aufsteigenden Form. Wir wären nicht das erste Weltklasseteam gewesen, das ihr Opfer geworden wäre. Die beiden haben ohne Zweifel einen riesigen Schritt gemacht.

Sie haben in dieser Saison WM-Bronze und EM-Gold geholt, in der Olympia-Qualifikation sind Sie so gut wie durch. Was kann jetzt noch kommen?

Julius Brink: Wir wollen in Timmendorf Strand wieder Deutscher Meister werden. Dieses Turnier ist für uns enorm wichtig, weil wir uns dort unseren Fans präsentieren können, die zahlreich sind und uns sehen wollen. Auch vor diesem Hintergrund haben wir das Turnier der World Tour in Aaland abgesagt. Die letzten Wochen waren für uns sehr anstrengend, wir können die Pause gut gebrauchen. Wie wir gerade wieder erlebt haben, ist die Konkurrenz hierzulande ganz schön gut. Und deshalb möchte ich in Timmendorf in der bestmöglichen Form sein und da nicht aus dem letzten Loch pfeifen. 

Von:  fex

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