Bottrops Coach Johan Verstappen (links) und Gothas Trainer Jörg Schulz im Interview nach dem Spiel. Foto: Tom Schulte

09Oct2011

Erster Sieg für Meister Friedrichshafen

Ein Fass fürs Ass, ein Teufel, der in den Pausen eine Höllenmaschine bedient, Kinderbespaßung am Rande der Partie und gleich mehrere DJ’s, die auf und neben dem Parkett für Stimmung sorgen – die Spiele in der Volleyball-Bundesliga mausern sich mehr und mehr zum Event für die ganze Familie. Allerdings nicht immer mit einem sportlich erfolgreichen Ausgang für die Heimmannschaft: Nur Titelverteidiger VfB Friedrichshafen, der den TV Bühl mit 3:0 besiegte, durfte am zweiten Spieltag vor eigenem Publikum feiern, die übrigen vier Partien endeten allesamt mit Erfolgen für die Gäste. Neuer Spitzenreiter ist Generali Haching, der nach dem Auftaktsieg gegen den VfB seine Ambitionen mit dem 3:0 bei den Netzhoppers untermauerte. Die zweite Niederlage im zweiten Spiel kassierten die RWE Volleys Bottrop beim 2:3 gegen den VC Gotha.

Mannschaft der Stunde ist Generali Haching, das beim glatten 3:0 (25:17, 25:21, 25:22) bei den Netzhoppers KW seine ausgezeichnete Frühform unter Beweis stellte. Einmal mehr stachen Dünnes, Shafranovich und Kaliberda bei den Hachingern als fleißige Punktesammler hervor. Zwischendurch kam Hupka für den leicht erkälteten Shafranovich und machte seine Sache ebenfalls sehr gut. Lediglich im zweiten und dritten Satz konnte die Culic-Sieben mithalten, doch Krause und Fuchs kamen nicht wie gewohnt zum Zuge. „Das Ergebnis ist erfreulich”, so Hachings Coach Mihai Paduretu. „Im ersten Satz waren wir sehr gut, später haben wir zu viele einfache Fehler gemacht. Aber das ist am Anfang der Saison normal.” Libero Sebastian Prüsener wurde an alter Wirkungsstätte mit viel Applaus begrüßt.

2000 Fans erlebten den ersten Heimsieg des VfB Friedrichshafen, doch beim 3:0 (25:20, 25:23, 25:15) über den TV Bühl war zumindest auf dem Spielfeld  (noch) nicht alles Gold, was da glänzte. Allerdings gab es auf den Rängen und in den Pausen jede Menge Volleyball-Spektakel. „Die Zuschauer kamen heute voll auf ihre Kosten”, freute sich VfB-Coach Stelian Moculescu, gestand aber auch ein: „Es passieren zu viele leichte Fehler. Noch fehlt die Feinabstimmung und unsere Souveränität.” Die Fans konnten das verschmerzen, bedeuteten die fünf Asse der „Häfler” doch fünf Liter Freibier. Und zwei junge Damen wehrten erfolgreich die Schüsse der Höllenmaschine ab. TVB-Trainer Ruben Wolochin indes war mit der Vorstellung seiner Schützlinge zufrieden: „Wir haben in den ersten zwei Sätzen einen guten Job gemacht, auch wenn wir sie nicht gewinnen konnten.” VfB-Libero Nikola Rosic, als MVP ausgezeichnet, sah die Sache recht nüchtern: „Wenn man 3:0 gewinnt, darf man zufrieden sein. Wir haben aber noch zu wechselhaft gespielt. Die Mannschaft braucht einfach noch Zeit.”

Einen Fehlstart legte der Moerser SC, am ersten Spieltag noch spielfrei, beim überraschenden 1:3 (25:16, 17:25, 22:25, 20:25) gegen CV Mitteldeutschland hin. „Es war sicherlich ein Vorteil, dass wir schon ein Spiel gemacht hatten”, betonte CVM-Trainer Mattes Münz. „Das hat man in vielen Phasen gemerkt.” So hatten die „Adler” noch einige Probleme in der Annahme, Zuspieler van Gendt war deshalb mächtig unterwegs. Vielleicht war sich der MSC seiner Sache nach dem glatten Auftaktsatz auch zu sicher. Der CVM servierte indes in der Folge konsequent auf MSC-Akteur Evgeny Metelsky, der in der Annahme große Probleme hatte und von Libero Rodriguez mehrfach unterstützt werden musste. Mit dem noch verletzten Neuzugang Steve Keir fehlte MSC-Coach Liu eine wichtige Alternative. Die Gäste dagegen agierten in der Annahme mit zunehmender Spieldauer immer sicherer. Auch der Schachzug von Münz, Stolfa für Bakumovski spielen zu lassen, war ein Volltreffer. An alter Wirkungsstätte verdiente sich zudem Jairo Hooi gute Noten.

Der VC Gotha zeigte in Bottrop ein praktisch indentisches Spiel im Vergleich zum 2:3 gegen Rottenburg vor einer Woche – diesmal beim 3:2 (25:21, 25:13, 19:25, 22:25, 15:13) aber mit dem besseren Ende für sich. „Vielleicht waren wir uns nach dem deutlichen zweiten Satz zu sicher”, befand VCG-Trainer Jörg Schulz. Bottrop stellte taktisch um, spielte aggressiver und damit erfolgreicher. Im fünften Durchgang aber rissen sich die Gäste wieder zusammen, lagen durchweg in Führung. „Unser Angriff war am Ende vielleicht ein Stückchen konstanter”, so Schulz. Zudem zahlte sich der Zuspieler-Wechsel voll aus: Santino Rost zog diesmal bei Gotha gekonnt die Fäden, ersetzte den am Knie verletzten Neuzugang Vince Devany.

Volles Haus in der Paul Horn-Arena: 2000 Fans wollten sich den Heimauftakt des EnBW TV Rottenburg gegen die Berlin Recycling Volleys nicht entgehen lassen. Der Rahmen stimmte, doch die sportlichen Vorzeichen für die Hausherren waren beim 1:3 (15:25, 25:21, 21:25, 15:25) alles andere als gut: Unter der Woche erwischte eine Grippewelle fast die komplette Mannschaft. „Davon hat man aber erst am Ende etwas gespürt, da fehlte uns die Energie”, betonte TVR-Coach Hans Peter Müller-Angstenberger. „Ingesamt war es schon das Gesicht des neuen TVR.” Knackpunkt war vielleicht die 13:11-Führung im dritten Durchgang: Danach kam Berlin im Angriff vor allem dank Paul Carroll immer besser durch und führte zur zweiten technischen Auszeit. In der Folge konnte der TVR dem immensen Aufschlagdruck der Gäste nicht mehr standhalten. „Die Abstimmung war schon deutlich besser”, freute sich Berlins Trainer Mark Lebedew. „Im dritten und vierten Satz haben wir die Ballwechsel kürzer gestalten können, da klappte der Spielaufbau besser.”   

Schon sieben Auswärtssiege, erst drei Heimerfolge – diese Bilanz will Generali Haching im zweiten Teil der „englischen Woche” gegen den Moerser SC am Mittwoch aufpolieren. Ebenfalls klarer Favorit sind die BR Volleys gegen die RWE Volleys aus Bottrop. Evivo Düren, am Wochenende spielfrei, greift beim CV Mitteldeutschland wieder ins Geschehen ein. Der VfB Friedrichshafen genießt erneut Heimrecht, diesmal gegen die Netzhoppers. Und der TV Bühl erwartet den VC Gotha zum zweiten Heimspiel.

Ergebnisse vom 8./9. Oktober:
VfB Friedrichshafen - TV Bühl 3:0 (25:20, 25:23, 25:15)
RWE Volleys Bottrop - VC Gotha 2:3 (21:25, 13:25, 25:19, 25:22, 13.15)
Moerser SC - CV Mitteldeutschland 1:3 (25:16, 17:25, 22:25, 20:25)
NETZHOPPERS KW-Bestensee - Generali Haching 0:3 (17:25, 21:25, 22:25)
EnBW TV Rottenburg - BERLIN RECYCLING Volleys 1:3 (15:25, 25:21, 21:25, 15:25)

Die nächsten Termine:
12.10.2011  19:30  Generali Haching - Moerser SC (GENERALI Sportarena)
12.10.2011  19:30  BERLIN RECYCLING Volleys - RWE Volleys Bottrop (Max-Schmeling-Halle)
12.10.2011  19:30  CV Mitteldeutschland - evivo Düren (Jahrhunderthalle Spergau)
12.10.2011  20:00  VfB Friedrichshafen - NETZHOPPERS KW-Bestensee (ZF Arena)
12.10.2011  20:00  TV Bühl - VC Gotha (Schwarzwaldhalle Bühl)

Der Link zur Tabelle:?
http://www.volleyball-bundesliga.de/1blmtabelle
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und zum kompletten Spielplan:?
http://www.volleyball-bundesliga.de/1blmspielplan

 

Von:  DVL

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