Falko Steinke bei einem seiner letzten Auftritte im Bottroper Trikot. Foto: www.rwe-volleys.de/Tom Schulte

02Dec2011

Trainer- und Spielerwechsel sorgen für Wirbel

Was für Paukenschläge, einer wie der andere: Düren verliert zuhause gegen Gotha glatt in drei Sätzen. Moers hat Friedrichshafen am Rand einer Niederlage, ist aber letztlich mit 2:3 unterlegen. Berlin kommt im Heimspiel gegen Haching beim 0:3 in keinem der drei Sätze auf zwanzig Punkte. Bottrop trennt sich von Coach Johan Verstappen und verpflichtet als Nachfolger den Ex-Männer-Bundestrainer Igor Prielozny als Nachfolger. Zudem wird der Abschied der vor Saisonbeginn neu verpflichteten Spieler Jasper Boyschau und Falko Steinke bekannt. Boyschau ist wegen einer Meniskusverletzung zurück nach Australien geflogen. Steinke kehrt zu seinem Ex-Verein EnBW TV Rottenburg zurück und ist bereits am Sonntag im nächsten Bundesligamatch spielberechtigt – gegen Bottrop.

Viel mehr Dramatik und das alles binnen rund 48 Stunden hätte die Männer-Bundesliga nicht bieten können. Dabei ist alles ziemlich normal, sagt Rottenburgs Manager Jörg Papenheim. Der meint damit aber eher die Tabellensituation seines eigenen Teams, das nach acht Spieltagen nur auf dem drittletzten Tabellenplatz liegt: „Es ist noch kein Drama passiert”, sagt Papenheim, Vorstandsmitglied der Deutschen Volleyball-Liga, vor dem Kellerduell am Sonntag (Spielbeginn 17 Uhr) gegen Schlusslicht Bottrop. 

Im Gipfeltreffen am Donnerstag feierte Pokalsieger Generali Haching ein überzeugendes 3:0 (25:18, 25:19, 25:14) bei den Berlin Recycling Volleys. Hachings Mittelblocker Max Günthör sagte: „Bei uns waren zuletzt fünf Leute mit ihren Auswahlmannschaften unterwegs. Auch deshalb hätte ich nie erwartet, dass dies ein so klarer Erfolg würde.” Am Sonntag (ab 16 Uhr) haben die Münchner zuhause gegen den TV Bühl die Chance, ihre Tabellenführung auszubauen. Berlin wird sich zur gleichen Zeit gegen Königs Wusterhausen von seiner besseren Seite her präsentieren wollen. Meister Friedrichshafen genießt am Samstagabend (19.30 Uhr) Heimrecht gegen den CV Mitteldeutschland.

Interview: Jörg Papenheim, Manager EnBW TV Rottenburg

Herr Papenheim, nur zwei Siege in acht Spielen – das kann Ihren Ansprüchen nicht gerecht werden?
Unser Stand in der Tabelle ist die Konsequenz aus einer unglaublich kompakten Liga. Wir sind nun mal die Leidtragenden. Das Spiel gegen Königs Wusterhausen war Mist, da sind wir schlecht aufgetreten. Gegen Moers haben wir gut gespielt und hätten es gewinnen können, wenn wir in wenigen Situationen besser handeln. Aber Moers hat auch stark gespielt, keine Frage. Bühl spielt gegen uns einen perfekten fünften Satz. Und wenn Gotha nicht gegen Friedrichshafen und Moers gewinnt, sähe die Tabelle auch anders aus.

Liegt es wirklich nur an der Ausgeglichenheit der Liga?
Ja, das sehe ich so. Wir sind ansonsten nie richtig abgefallen, wir haben gegen Friedrichshafen und Berlin einen Satz gewonnen, zwei gegen Bühl und Moers. Das zeigt, wie eng es ist. Klingt jetzt wie eine Plattheit: Aber am Ende gibt es im Volleyball immer einen Verlierer und das waren leider bisher zu oft wir.

Wie kam der Wechsel von Falko Steinke zurück nach Rottenburg zustande?
Falko war unzufrieden in Bottrop und hatte bei uns angefragt, ob er zurückkommen kann. Dank vieler Unterstützer im Umfeld konnten wir ihm das ermöglichen. Aber das hatte nichts mit unserer Tabellensituation zu tun. Wir waren nicht auf der Suche nach Verstärkungen.

Es läuten demnach in Rottenburg noch nicht die Alarmglocken oder es wird vielleicht gar der Trainer infrage gestellt, wie es anderswo gang und gäbe ist?
Nein. Ich gebe auch gern einen Treueschwur unserem Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger gegenüber ab. Es ist überhaupt nicht zu erkennen, dass vielleicht mal ein Training schlecht ist oder die Kommunikation zwischen Team und Trainer nicht stimmen könnte oder die Mannschaftsstruktur Probleme macht. Wir spielen einen tollen Volleyball. Wer sich unsere Spiele anschaut und sagt, das war jetzt aber Mist, dem würde ich ein Stück weit die Kompetenz absprechen. Die Jungs ackern und kämpfen ohne Ende. Ich habe noch nie so viele Abwehraktionen gesehen.

Aber am Ende zählen nur Punkte und Siege.
Wir wussten, dass es schwer wird, haben uns aber trotzdem die Play-off-Teilnahme zum Ziel gesetzt. Ich bin sicher, dass unsere Siege noch kommen werden, ob mit oder ohne Falko.

Am Sonntag geht es gegen Bottrop, dann nach Düren, bevor Gotha nach Rottenburg kommt. Sind die nächsten drei Spiele vor Weihnachten richtungweisend?
Jetzt kommen die heißen Spiele. Idealerweise sollten wir alle drei gewinnen. Die Teams oben und in der Mitte werden sich in den nächsten Wochen gegenseitig wehtun. Wir haben die großen Dinger alle weg. Danach sieht die Tabelle wieder anders aus.

Ergebnisse vom 30. November/1. Dezember
1. Liga Männer:

Moerser SC – VfB Friedrichshafen 2:3 (21:25, 25:21, 17:25, 25:19, 9:15)
evivo Düren – VC Gotha 0:3 (23:25, 21:25, 19:25)
Berlin Recycling Volleys – Generali Haching 0:3 (18:25, 19:25, 14:25)

Die nächsten Termine
1. Liga Männer

03.12.2011 19:30 VfB Friedrichshafen – CV Mitteldeutschland (ZF-Arena)
04.12.2011 16:00 Berlin Recycling Volleys – Netzhoppers KW-Bestensee (Max-Schmeling-Halle)
04.12.2011 16:00 Generali Haching – TV Bühl (Generali Sportarena)
04.12.2011 17:00 EnBW TV Rottenburg – RWE Volleys Bottrop (Paul-Horn-Arena)

Der Link zur Tabelle:
http://www.volleyball-bundesliga.de/1blmtabelle

und zum kompletten Spielplan:
http://www.volleyball-bundesliga.de/1blmspielplan

Von:  DVL

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