Joao Jose (Friedrichshafen) kann es nicht fassen: 2:3 gegen Haching. Foto: Günter Kram

18Dec2011

3600 Fans beim Hachinger 3:2 in Friedrichshafen

Enttäuschung, Niedergeschlagenheit, Fassungslosigkeit. Ein paar Meter weiter pure Glückseligkeit, Lebensfreude, Fröhlichkeit. Zeugnisse eines gerade zu Ende gegangenen denkwürdigen Schlagabtausches der beiden derzeit besten Bundesliga-Mannschaften. 3600 Fans waren am Samstagabend in die Friedrichshafener ZF-Arena gekommen – und die bekamen all das zu sehen, was ein packendes Spiel bieten kann: Lange Rallyes, tolle Angriffsschläge, erstklassige Abwehraktionen. Und mit Generali Haching einen würdigen, allerdings auch etwas glücklichen Sieger. Denn der VfB Friedrichshafen hatte es beim 2:3 (25:20, 18:25, 25:18, 19:25, 14:16) gegen den weiterhin ungeschlagenen Spitzenreiter selbst in den Händen, vergab aber im fünften Durchgang zwei Matchbälle. Die Berlin Recycling Volleys revanchierten sich bei evivo Düren für die Fünf-Satz-Niederlage zu Saisonbeginn, waren ihrerseits dieses Mal mit 3:2 (25:22, 23:25, 25:15, 18:25, 15:13) siegreich. Einen wichtigen Sieg landete der TV Rottenburg beim 3:2 (23:25, 26:24, 25:22, 17:25, 15:11) über den VC Gotha, während die Netzhoppers als Überraschungs-Team mit dem 3:1 (21:25, 25:18, 25:22, 25:16) gegen CV Mitteldeutschland weiter ihren Höhenflug fortsetzen.

Beim 2:3 im selbst ernannten Duell der Giganten gegen Generali Haching zeigten die Gastgeber zunächst, wer Herr im Hause ist. Doch im zweiten Durchgang unterliefen den „Häflern” zu viele leichte Fehler, die Paduretu-Schützlinge nahmen dankend zum Satzausgleich an. Ähnlich sah es in den Sätzen drei und vier aus, auf eine souveräne Vorstellung des VfB folgte ein Einbruch. „Wir konnten unsere Leistung nicht konstant über alle fünf Sätze abrufen”, gab auch  Außenangreifer Milos Vemic zu. Auch eine 10:6-Führung im fünften Durchgang und kurz darauf zwei Matchbälle reichten dem VfB nicht. „Wir haben das Spiel unnötig hergeschenkt”, ärgerte sich Trainer Stelian Moculescu. Der Deutsche Meister hat nun schon sechs Punkte Rückstand auf den Tabellenführer. „Das war erst das zweite Mal in zwölf Jahren, dass wir in Friedrichshafen gewinnen konnten”, jubelte Hachings Coach Mihai Paduretu. „Im fünften Satz war es wie Lotto, es hat der Glücklichere gewonnen, nicht unbedingt der Bessere.” Groß war die Freude auch bei Kapitän Max Günthör. „Wir haben uns wieder zurückgekämpft. Das war eines der schönsten Spiele der Saison, ein würdiges Spitzenspiel auf Augenhöhe.”

Ihren 30. Sieg im 50. Bundesliga-Duell mit evivo Düren feierten die Berlin Recycling Volleys – das 3:2 am Samstagabend war fast ein Spiegelbild des Fünf-Satz-Krimis zur Saisoneröffnung in der Max-Schmeling-Halle. Einmal mehr hatte der Tabellendritte aus Berlin das Geschehen unter Kontrolle, vergab aber im zweiten Durchgang zu viele Punktball-Situationen. Im Hinspiel hatten die Berliner noch zwei Matchbälle ungenutzt gelassen, nun gab Düren eine komfortable 11:8-Führung in Satz fünf noch aus der Hand. Angeführt von den eingewechselten Routiniers Skach und Spirovski drehten die Gäste das Spiel. „Es war ein kampfbetontes Match mit dem glücklicheren Ende für uns”, freute sich Berlins Trainer Mark Lebedew. „Man hat der Mannschaft das harte Programm der letzten Wochen angesehen. Aber wir haben bis zum letzten Punkt gekämpft und wurden dafür belohnt.”

Frohe Weihnachten heißt es bereits für die Netzhoppers KW nach dem erfolgreichen 3:1-Rückrundenauftakt gegen CV Mitteldeutschland. Allerdings legten die Gäste um Kapitän Jiri Stolfa einen erstklassigen Auftaktsatz hin. Doch wie so oft konnte die Mannschaft von Trainer Mathias Münz das gute Niveau nicht halten. „Wir sind ruhig geblieben, haben im Aufschlag mehr investiert und so ins Spiel gefunden”, freute sich Netzhoppers-Coach Mirko Culic.

„Wir wollten den Zuschauern kurz vor Weihnachten noch ein spannendes Spiel bieten”, schmunzelte Oliver Heiming, Co-Trainer des EnBW TV Rottenburg, nach dem 3:2-Krimi gegen den VC Gotha. „Dies ist uns in beeindruckender Manier gelungen”. Zum fünften Mal in dieser Saison musste Rottenburg über die volle Distanz gehen, verdiente sich den Erfolg am Ende durch die gute Block- und Feldabwehr. Rückkehrer Falko Steinke verwandelte den Matchball. Im Kampf um die Play off-Teilnahme ist damit wieder für Spannung gesorgt.

Für die RWE Volleys aus Bottrop könnte der Zug nach dem 0:3 gegen den TV Bühl indes schon in Richtung 2. Liga losgefahren sein.

Am Mittwoch sind Friedrichshafen und Haching wieder in der Champions League gefordert. Der VfB könnte mit einem Sieg in Zalau schon die nächste Runde erreichen, während Haching mit einem Heimsieg gegen Budejovice einen wichtigen Schritt in Richtung nächste Runde machen könnte. Die Berlin Recycling Volleys müssen sich im CEV-Cup auf einen heißen Tanz in Istanbul gefasst machen. Evivo Düren kann im Challenge Cup nach dem 0:3 im Hinspiel auf den Azoren nur noch über den Golden Set die 3. Runde erreichen. Am Donnerstag gibt’s dann in der Bundesliga das West-Derby zwischen den RWE Volleys Bottrop und Düren.

Ergebnisse vom 17./18. Dezember
1. Liga Männer

Netzhoppers KW-Bestensee – CV Mitteldeutschland 3:1 (21:25, 25:18, 25:22, 25:16)
VfB Friedrichshafen – Generali Haching 2:3 (25:20, 18:25, 25:18, 19:25, 14:16)
evivo Düren – Berlin Recycling Volleys 2:3 (22:25, 25:23, 15:25, 25:18, 13:15)
EnBW TV Rottenburg – VC Gotha 3:2 (23:25, 26:24, 25:22, 17:25, 15:11)
RWE Volleys Bottrop – TV Bühl 0:3 (19:25, 20:25, 17:25)

Die nächsten Termine
Champions League – Vorrunde

21.12.2011 19:00 Remat Zalau (ROM) – VfB Friedrichshafen
21.12.2011 20:00 Generali Haching – Jihostroj Ceske Budejovice (CZE)

CEV Cup – Achtelfinale / Rückspiel
21.12.2011 17:00 Istanbul BBSK (TUR) – Berlin Recycling Volleys
Hinspiel 3:0 für Berlin

Challenge Cup – 2. Runde / Rückspiel
20.12.2011 19:30 evivo Düren – Fonte Bastardo Azores (POR) (Arena Kreis Düren)
Hinspiel 3:0 für Fonte Bastrado Azores

1. Liga Männer22.12.2011 20:00 RWE Volleys Bottrop – evivo Düren (Dieter Renz Halle)

Der Link zur Tabelle:
http://www.volleyball-bundesliga.de/1blmtabelle

und zum kompletten Spielplan:
http://www.volleyball-bundesliga.de/1blmspielplan

Von:  DVL

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