Mihai Paduretu (rechts im Anzug) und die Hachinger Spieler. Foto: CEV

07Feb2012

Zwei Trainergurus im Pokalfinale

Es ist das Traumfinale schlechthin, auf dass sich die Volleyball-Fans am 4. März freuen dürfen. Im Vietentours Volleyball DVV-Pokalfinale stehen sich bei den Männern gegenüber: Generali Haching und der VfB Friedrichshafen (ab 15.30 Uhr im Gerry Weber Stadion in Halle/Westfalen). Titelverteidiger gegen Meister. Aktueller Spitzenreiter der Bundesliga gegen den Zweiten, beide Champions League-Teilnehmer.

Es ist auch das Duell zweier Startrainer: „Schüler” Mihai Paduretu (45) gegen „Lehrmeister” Stelian Moculescu (61). Beide in Rumänien geboren, in Deutschland haben sie Volleyball-Geschichte geschrieben. Sie sind die größten Konkurrenten, mindestens genauso groß sind jedoch der Respekt und die Wertschätzung für die Leistung des anderen. So sagt Moculescu über Paduretu: „Mihai ist ein sehr guter Taktiker, er kann die Mannschaft sehr gut führen und einstellen. Wenn ich schon verlieren muss, dann am liebsten gegen ihn. Das macht mir nicht soviel Kopfzerbrechen, weil ich ihn mag.”

Paduretu urteilt über Moculescu: „Ich habe Stelu viel zu verdanken. Er war sechs Jahre lang mein Trainer beim ASV Dachau. Es war die beste Ausbildung, die ich bekommen konnte. 2006 habe ich in einem Interview gesagt, Stelu ist der beste Trainer Europas, ein Jahr später gewann er mit Friedrichshafen die Champions League und wurde bei der Champions League-Gala in Wien als bester Trainer Europas ausgezeichnet. Von so einem Trainer kann und muss man alles lernen.” Und Moculescu meint zu der Entwicklung seines ehemaligen Spielers: „Natürlich habe ich ihm diese Entwicklung zugetraut. Er ist ein gescheiter und fleißiger Junge, und er ist sehr ehrgeizig, auch wenn er es vielleicht ein bisschen kaschiert. Er hat begriffen, was im Sport wichtig ist und hat nichts anderes gemacht als ich. Er hat alles selbst gemacht, bis er die passenden Leute gefunden hat.”

Aber warum sind diese beiden Trainer so erfolgreich, der eine seit Jahrzehnten (Moculescu), der andere nunmehr seit einigen Jahren? Paduretu führt einen Teil des Erfolges auch auf seine Herkunft zurück: „Vor der Wende hatte Volleyball in Rumänien einen sehr hohen Stellenwert, ähnlich wie in Italien, Polen oder Russland heute. Der Druck war groß, es wurde sehr viel trainiert und die Konkurrenz war sehr groß. Wir geben beide nicht leicht auf, oder besser gesagt: wir haben einen langen Atem.” Moculescu stimmt ihm zu und fügt noch einen weiteren Aspekt auf: „Wir waren beide Zuspieler, und das ist ein Vorteil. Als Zuspieler versteht man das Spiel besser als die Angreifer, zumindest wenn man ein guter Zuspieler war. Am besten ist es, wenn man mal Zuspieler und Angreifer gespielt hat.”

Die bisherige Bilanz beider Klubs spricht eindeutig für die Friedrichshafener. Seit dem Erstliga-Aufstieg Hachings in der Saison 1999/2000 standen sie sich in der Bundesliga bislang 43 Mal gegenüber: Der VfB hat 33 Spiele gewonnen und nur zehn verloren. Doch drei Partien sorgen dafür, dass der Favorit nicht unbedingt Friedrichshafen und Moculescu heißt: Haching gewann 2011 das Pokalfinale nach einem dramatischen Fünf-Satz-Spiel. Und in der laufenden Bundesliga-Saison gingen die Münchener im direkten Vergleich zweimal als Sieger vom Feld.

Am 4. März 2012 folgt das siebte Pokal-Duell (Bilanz 4:2 für Friedrichshafen) und beide Trainer sind sich einig: „Es werden wieder Kleinigkeiten sein, die den Ausschlag geben. Die Tagesform entscheidet, so wie im vergangenen Jahr.”

Von:  DVL

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