Da waren sie noch unverletzt im Spiel: Oliver Venno im Angriff gegen Paul Carroll. Foto: www.foto-herfet.de

13Feb2012

1. Liga Männer: 6345 Fans sehen VfB-Sieg in Berlin

Eine Mannschaft musste schließlich als Verlierer vom Feld gehen. Dass es im Gegensatz zu den anderen Mannschaftssportarten kein Remis gibt, macht eben unter anderem den Reiz des Volleyballspiels aus. Doch der Klassiker zwischen Vizemeister BR Volleys und Titelverteidiger VfB Friedrichshafen hätte eigentlich keinen Verlierer verdient gehabt. Beide Mannschaften boten beim 3:2 (25:23, 21:25, 23:25, 25:23, 15:12)-Auswärtssieg der „Häfler” eine spektakuläre Partie. In dieser Begegnung war alles drin, was ein Spitzenspiel braucht: dramatische Ballwechsel, emotionsgeladene Aktionen und eine tolle Kulisse im Volleyballtempel Max-Schmeling-Halle.

Und leider prägten auch zwei Verletzungen auf Schlüsselpositionen die Partie. Zu Beginn des zweiten Satzes war Friedrichshafens Diagonalangreifer Oliver Venno  umgeknickt und musste verletzt vom Feld getragen werden – die genaue Diagnose steht noch aus. Im dritten Satz fiel auch Berlins wichtigster Punktesammler Paul Carroll mit einer Schulterverletzung aus. „Ich denke, Friedrichshafen hat den Ausfall von Venno besser kompensiert, als wir den von Carroll“, sagte Berlins Manager Kaweh Niroomand nach dem 132-Minuten-Krimi.

Nach einem offenen Schlagabtausch beider Teams setzte sich letztlich im Tiebreak die größere Erfahrung des Meisters vom Bodensee durch. Der zuvor furios aufspielende Youngster Björn Höhne schmetterte den letzten Ball des Spiels in die Hände des VfB-Blocks. „Ohne eigentlichen Diagonalangreifer hier in Berlin durchzukommen, das ist schon respektabel. Unser Block hat im richtigen Moment zugepackt und auch die Abwehr hat ihre Sache gut gemacht”, sagte Friedrichshafens Chefcoach Stelian Moculescu. „Vor dem Tiebreak war ich nicht sicher, ob wir gewinnen können. Aber die Jungs sind gut drauf. Körperlich und nach dem 3:2 in Tours auch mental.”

BR-Volleys-Trainer Mark Lebedew erkannte trotz der Niederlage seines Teams: „Wir haben hier Selbstvertrauen tanken können, das wird uns sicherlich helfen. Aber das Spiel zeigt uns auch, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben.” Weiter geht es für beide Teams bereits am kommenden Mittwoch, wenn Berlin bei den Pirates vom CV Mitteldeutschland gastiert und der VfB Friedrichshafen den Moerser SC empfängt.

Wie bereits in der Vorwoche punkteten die bestplatzierten Teams hinter den großen Drei Haching, Friedrichshafen und Berlin im Rennen um die besten Play-off-Plätze erneut. Der Moerser SC hatte mit Absteiger RWE Volleys Bottrop mehr Mühe als gedacht, gewann dennoch klar mit 3:0 (25:22, 25:21, 25:23) und kann in den drei ausstehenden Spielen der Hauptrunde sogar noch auf den dritten Rang schielen. MSC-Trainer Chang Cheng Liu ist gedanklich bereits in den Play-offs: „Das Mindestziel für uns ist das Halbfinale der Play-offs. Vielleicht gelingt uns in dieser Saison sogar der Sprung ins Finale.”

Rottenburg beendet gegen Düren seine Negativserie
Einen sicheren Platz unter den besten acht Teams der Liga haben auch die Netzhoppers KW-Bestensee. Die Brandenburger schlugen den VC Gotha mit 3:1 (25:19, 23:25, 25:20, 25:14) und haben damit den sechsten Rang endgültig sicher. „Wir haben sehr konzentriert gespielt”, sagte Netzhoppers-Trainer Mirko Culic. „Nur im zweiten Satz unterliefen uns ein paar Fehler zuviel. Das haben wir dann geändert, und kamen so nicht mehr in Schwierigkeiten.” Gotha rangiert zwei Spieltage vor Schluss der Hauptrunde auf dem achten Tabellenplatz – nur zwei Punkte vor Düren und Rottenburg.

Das Duell dieser beiden Teams, die sich in dieser Saison mehr erhofft hätten, entschieden die Gastgeber aus Rottenburg für sich. Die Mannschaft von Trainer Hans Peter Müller-Angstenberger gewann vor 2100 Zuschauern nach sechs sieglosen Spielen hintereinander mit 3:1 (25:20, 29:31, 25:21, 25:16) gegen die Dürener. „Ein geiles Spiel und ein schöner Schlusspunkt für unsere Fans”, sagte Müller-Angstenberger. „Zuhause haben wir viel geboten und nach dem heutigen Sieg lacht das Heimgesicht.” Das evivo-Team hatte mit reihum gehender Übelkeit zu kämpfen. „Das hat aber nichts damit zu tun, dass wir viel zu wenig Spieler haben, die Verantwortung übernehmen, wenn es hart auf hart kommt”, kritisierte Trainer Söhnke Hinz.

Einen rekordverdächtigen ersten Satz und eine hochspannende Partie sahen die Zuschauer bei der Begegnung zwischen CV Mitteldeutschland und TV Bühl. 40 Minuten dauerte der erste Durchgang, bis die Gastgeber beim Stand von 39:37 jubelten. Am Ende setzten sich jedoch die fünftplatzierten Bühler mit 3:2 (37:39, 25:15, 25:13, 21:25, 15:10) durch. Kapitän Matthias Pompe zwang die Hausherren mit sechs druckvollen Aufschlägen in Serie zu den entscheidenden Fehlern.


Ergebnisse vom 11./12. Februar 
1. Liga Männer

11.02. Netzhoppers KW-Bestensee – VC Gotha 3:1 (25:19, 23:25, 25:20, 25:14)
11.02. CV Mitteldeutschland – TV Bühl 2:3 (39:37, 15:25, 13:25, 25:21, 10:15)
11.02. Berlin Recycling Volleys – VfB Friedrichshafen 2:3 (23:25, 25:21, 25:23, 23:25, 12:15)
12.02. RWE Volleys Bottrop – Moerser SC 0:3 (22:25, 21:25, 23:25)
12.02. EnBW TV Rottenburg – evivo Düren 3:1 (25:20, 29:31, 25:21, 25:16)

Die nächsten Termine
1. Liga Männer
15.02. 19:30 CV Mitteldeutschland – BR Volleys (Jahrhunderthalle Spergau)
15.02. 20:00 VfB Friedrichshafen – Moerser SC (ZF Arena)

 

Von:  DVL

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