Endlich wieder Pokalsieger: Das Team des VfB Friedrichshafen. Foto: DVL/Tom Schulte

04Mar2012

Friedrichshafen läßt Haching im Pokalfinale keine Chance

Der VfB Friedrichshafen hat den Pokal zurück an den Bodensee geholt: Der Deutsche Meister setzte sich beim Vietentours DVV-Pokalfinale im GERRY WEBER STADION in HalleWestfalen vor 10.200 Zuschauern 3:0 (25:23, 25:20, 25:20) gegen Titelverteidiger Generali Haching durch. Es war der elfte Pokalsieg für die Mannschaft von Stelian Moculescu. Punktbeste Spieler waren Christian Dünnes (14) bei Haching sowie Oliver Venno und Idi Lima Martins mit jeweils zwölf Zählern für Friedrichshafen. 

Trainer und Spieler hatten im Vorfeld auf die Tagesform als entscheidendes Kriterium für den Ausgang des Finals hingewiesen. Zu ausgeglichen sind die Kader besetzt, als dass einem Team die Favoritenrolle zugesprochen werden könnte. Doch schnell wurde klar: Beide Teams hatten sich gezielt auf das Spiel vorbereitet, agierten hoch fokussiert und auf Augenhöhe. Das galt insbesondere für Satz eins, in dem Haching, Pokalsieger der letzten drei Jahre, lange Zeit die Nase vorn hatte: 8:6, 16:12 und 21:19 lag das Team von Trainer Mihai Paduretu in Führung. „Wir hatten auch genügend Chancen, um den Satz zu gewinnen”, sagte Hachings Spielführer Max Günthör. Aber als sich Friedrichshafen den Durchgang noch mit 25:23 dank eines Netzrollers beim Aufschlag durch Juraj Zatko weggeschnappt hatte, war Hachings Gegenwehr geknackt: „Das hat uns schließlich umgebracht”, sagte der Mittelblocker.

Satz zwei und drei endeten jeweils mit 25:20 und die Zuschauer mussten früh die Hoffnung auf ein ähnlich spannendes Finale wie im Vorjahr aufgeben, das erst mit einem 20:18 im Tiebreak geendet hatte. Dafür war der Meister einfach zu stark und überlegen, um sich den so lange ersehnten Pokalsieg nehmen zu lassen.

Hachings Coach Mihai Paduretu hatte schnell eine Erklärung parat: „Es war nicht unser Tag heute, der Unterschied zwischen uns und Friedrichshafen war überdeutlich.” Die Häfler hätten ab dem zweiten Satz so schnell gespielt, „dass wir nichts mehr blocken und verteidigen konnten.” Paduretu blieb nur übrig, seinem rumänischen Landsmann Stelian Moculescu zu gratulieren: „Der Sieg des VfB geht absolut in Ordnung. Wir hoffen aber, dass wir uns in den Play-offs revanchieren können.” Max Günthör, der in seinem siebten Pokalfinale hintereinander seit 2006 als „König von Halle” gilt, sagte: „Im Moment ist das persönlich sehr schwer zu verschmerzen. Wir haben im ersten Durchgang gut angefangen und wenn wir diesen Satz gewonnen hätten, wäre das Spiel anders ausgegangen.” So aber blieb der Triumph den Friedrichshafenern vorbehalten, die letztlich für das erste 3:0 in einem Pokalfinale seit 2006 sorgten.

Marcus Böhme, Mittelblocker beim VfB hatte sich einen ähnlichen Verlauf wie im vergangenen Jahr vorgestellt, also auch über fünf Sätze, und sagte weiter: „Trotz des 3:0-Sieges war es ein sehr hartes Spiel. Wir haben uns sehr gut darauf vorbereitet, u.a. haben wir vier Videositzungen gemacht. Wir waren sehr fokussiert, und jeder von uns hat einen guten Tag erwischt. Der erste Satz was superwichtig.” VfB-Libero Nikola Rosic, der im Herbst noch mit Serbien Europameister geworden war, zeigte sich ebenfalls glücklich: „Es war heute mein viertes Finale im GERRY WEBER STADION, und ich habe endlich das erste Mal gewonnen. Ich freue mich für die Mannschaft und den Verein und glaube, dass wir den Sieg heute verdient haben.”

Sichtlich gelöster als noch vor einem Jahr präsentierte sich Friedrichshafens Trainer Stelian Moculescu: „Ich gratuliere der Mannschaft. Sie hat sich im Laufe des Jahres gesteigert, im November wurden wir noch bemitleidet.” Der Erfolgscoach verwies auf Zuspieler Juraj Zatko und Diagonalangreifer Oliver Venno als „zwei sehr junge Spieler auf Schlüsselpositionen, die sich sehr gesteigert haben.” Zatko wurde nach dem Finale auch als MVP ausgezeichnet.

Sein Team habe im Hinterkopf gehabt, „dass wir in der Saison zweimal gegen Haching verloren haben: „Dennoch sind wir ruhig geblieben, als Haching im ersten Satz sehr gut aufgeschlagen und Druck gemacht hat. Zudem hatten wir dann bei dem Satzball das Glück auf unserer Seite. Danach haben wir uns in Block und Verteidigung sehr gesteigert, Zatko hat überragend Regie geführt. Entscheidend in solchen Spielen ist es, die Big Points zu machen. Damit haben wir den Pokal nach vier Jahren Pause wieder gewonnen. Jetzt spielt sich alles ein bisschen leichter.”

Neben dem Gewinn der bronzenen Trophäe gab es auch persönliche Triumphe. Der brasilianische Angreifer Idner Lima Martins, genannt Idi, präsentierte ein T-Shirt mit dem Aufdruck: „Titel dies für Lisa, Lara, Victor.” Lisa ist seine Frau, Lara die Tochter und Victor der erst vor einer Woche geborene Sohn. Und schließlich bekam auch Co-Trainer Ulf Quell noch ein Ständchen gesungen anlässlich seines 43. Geburtstages am Endspieltag.

Von:  DVL

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