Berlins Spieler beeindruckten beim 3:0 gegen die Netzhoppers. Foto: foto-herfet.de

12Mar2012

Fünf-Satz-Spektakel und Favoritensiege zum Play-off-Start

Moers’ Ex-Trainer Georg Grozer senior hatte es geahnt. „Bühl hat in dieser Saison eine tolle Mannschaft, die ist immer für Überraschungen gut”, hatte der Ex-Nationalspieler prophezeit. Und das Team von Trainer Ruben Wolochin ist seinem Ruf gerecht geworden. Das erste Spiel der Play-off-Viertelfinals nach dem Modus „best of three” hat die Überraschungsmannschaft der Saison beim Moerser SC mit 3:2 (25:23, 26:28, 23:25, 25:23, 16:14) für sich entschieden. Ein echter Coup für das Team um Spielführer Matthias Pompe.

Allein die Tatsache, dass alle Sätze mit einem Abstand von lediglich zwei Punkten endeten, zeigt, wie umkämpft dieses Spiel war. 141 Minuten dauerte der spektakuläre Fünf-Satz-Krimi am Sonntagabend, bei dem es zwischen den annähernd gleichstarken Teams hin und her ging. „Wir hätten auch gewinnen können”, sagte Moers’ Spielführer und Regisseur Dirk-Jan van Gendt. Der Kapitän machte die im Vergleich unkonstantere Annahme als Ursache für die denkbar knappe Niederlage aus. „Dazu haben wir im ersten Satz nicht genug Aufschlagdruck gemacht”, analysierte der Niederländer. „Und Bühl hat richtig stark gespielt.”
Mit Blick auf das Rückspiel in der Bühler Schwarzwaldhalle am Mittwoch sagte van Gendt: „Es wird schwer genug, aber wir müssen das Spiel in Bühl gewinnen – sonst haben wir unfreiwillig vorzeitig Urlaub.”

Hachings Coach Paduretu: „Wir haben keinen Messi”
In den übrigen drei Partien zum Play-off-Auftakt setzten sich die Favoriten jeweils klar durch. Tabellenführer Generali Haching steht nach dem 3:0 (25:21, 25:15, 25:18) am Sonntagnachmittag gegen Chemie Volley Mitteldeutschland mit einem Bein im Halbfinale. Doch vor allem zu Beginn des Spiels hielten die Gäste noch ordentlich dagegen, sodass Mihai Paduretu nach der Partie gewohnt humorig zu Protokoll gab: „Wir dürfen nicht erwarten, dass wir mit 8:0 in jeden Satz starten. Wir sind nicht der FC Barcelona und wir haben keinen Messi.” Nach einem schwachen zweiten Durchgang versuchten die Sachsen-Anhalter in Durchgang drei noch einmal alles – vergeblich. „Phasenweise hat der Gegner richtig gut gespielt, phasenweise haben wir aber auch so gespielt, dass Mitteldeutschland nicht besser spielen konnte”, sagte Hachings Diagonalangreifer Christian Dünnes.

So ähnlich ließen sich auch die beiden Spiele vom Samstagabend zusammenfassen. Der VfB Friedrichshafen agierte gegen evivo Düren in allen Elementen souverän und gewann nach nur 71 Minuten mit 3:0 (18, 19, 18). „Unsere Stärke ist, dass wir keine großartige Spitze haben, auf der alles aufbaut“”, analysierte VfB-Trainer Stelian Moculescu. „Bei uns ergänzt jeder den anderen. Das ist sehr wichtig.”
Auch weil Düren wegen Verletzungen ohne Kapitän Jaromir Zachrich und Libero Fabian Kohl antreten musste, kamen die Rheinländer gegen den Pokalsieger nicht wirklich in die Nähe eines Satzgewinns oder gar einer Sensation. „Wir sind unter schwierigen Bedingungen angetreten, aber haben uns nicht hängen lassen und im zweiten Satz sogar sehr gut mitgehalten”, sagte Hinz. „Es war ein anständiges Spiel. Aber in Düren wollen wir Friedrichshafen zwingen, noch einmal einen Zahn zuzulegen.”

BR Volleys revanchieren sich für Niederlage in Bestensee
Im ersten von maximal drei Berlin-Brandenburg-Derbys im Play-off-Viertelfinale zwischen den Berlin Recycling Volleys und den Netzhoppers KW-Bestensee hat sich der Favorit aus der Hauptstadt für die 2:3-Niederlage im letzten Hauptrunden-Spiel revanchiert. Die Schützlinge von Trainer Mark Lebedew ließen die Gäste kaum zur Entfaltung kommen und überrollten die Brandenburger vor 4681 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle mit 3:0 (25:21, 25:13, 25:20). Vor allem die brachialen Aufschläge sowie die kompromisslose Blockarbeit machten den deutlichen Niveauunterschied in diesem Spiel aus. „Wir hatten heute so unsere Probleme mit der Halle. Die BR Volleys waren uns deshalb im Aufschlag deutlich überlegen und hatten es mit der steten Führung auch einfacher, druckvoll aufzuschlagen. In Bestensee werden wir da besser mithalten”, sagte Netzhoppers-Kapitän Arvid Kinder.

Nur im dritten Satz spielten die Randberliner auf Augenhöhe. Doch zu überlegen und konzentriert agierten die Hausherren, als dass sich ein Satzverlust hätte einschleichen können. BR-Coach Lebedew war entsprechend erfreut über die druckvolle Darbietung seiner Mannschaft. „Das war die erhoffte und angestrebte Steigerung gegenüber dem Ende der Hauptrunde. Wir haben wenig Fehler gemacht, sind konzentriert und fokussiert geblieben”, sagte der Australier.

Ergebnisse vom 10./11. März
Bundesliga (Play-off-Viertelfinals, 1. Spiel)
10.03. Berlin Recycling Volleys – Netzhoppers KW-Bestensee 3:0 (25:21, 25:13, 25:20)
10.03. VfB Friedrichshafen – evivo Düren 3:0 (25:18, 25:19, 25:18)
11.03. Generali Haching – Chemie Volleys Mitteldeutschland 3:0 (25:21, 25:15, 25:18)
11.03. Moerser SC – TV Bühl 2:3 (23:25, 28:26, 25:23, 23:25, 14:16)

Die nächsten Termine
Bundesliga (Play-off-Viertelfinals, 2. Spiel)
14.03. 19:00 Netzhoppers KW-Bestensee - Berlin Recycling Volleys (Landkost-Arena Bestensee)
14.03. 19:30 evivo Düren - VfB Friedrichshafen (Arena Kreis Düren)
14.03. 19:30 Chemie Volley Mitteldeutschland - Generali Haching (Jahrhunderthalle Spergau)
14.03. 20:00 TV Bühl - Moerser SC (Schwarzwaldhalle Bühl)

Von:  DVL

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