Angriff der Leverkusenerin Anna Karthaus im Spiel gegen Potsdam. Foto: Bayer Leverkusen/Mowy

12Mar2012

Top-Sechs punkten im Hauptrunden-Endspurt

Die Topteams der Frauen-Bundesliga biegen voller Schwung auf die letzte Gerade vor den Play-offs ein. Am vorletzten Hauptrunden-Spieltag konnten die sechs bestplatzierten Mannschaften jeweils ihre Partien gewinnen. So ist vor dem Gipfeltreffen zwischen Vilsbiburg und Dresden am kommenden Wochenende weiter offen, wer als Tabellenerster in die Play-offs geht. Nur der VC Wiesbaden als Siebter der Normalrunde weiß bereits, auf welcher Platzierung er in den Kampf der besten acht Klubs um die Deutsche Meisterschaft geht. Im Tabellenkeller ist dagegen im Duell um den Klassenverbleib alles klar. Nach der Niederlage gegen Schwerin stehen die envacom volleys sinsheim als letzter sportlicher Absteiger fest, während der SC Potsdam den Klassenverbleib klarmachte.

Köpenick fordert Vilsbiburg
Tabellenführer Rote Raben Vilsbiburg setzte sich im schweren Auswärtsspiel beim Köpenicker SC Berlin letztlich souverän mit 3:0 (25:22, 25:23, 25:14) durch. In den ersten beiden Sätzen musste nsich die Niederbayern mit heftiger Gegenwehr der heimstarken Gastgeberinnen auseinandersetzen. Vor allem beim Service gingen die ersatzgeschwächten Köpenickerinnen volles Risiko. Raben-Spielführerin Lina Meyer sagte: „Sie haben wirklich sehr stark aufgeschlagen - damit natürlich auch einige Fehler riskiert, aber ebenso uns unter Druck gesetzt.” Weil Köpenick auch in der Feldabwehr einen tollen kämpferischen Einsatz zeigte, entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe.
„Die ersten beiden Sätze waren nach dieser anstrengenden Woche mit der Pokalfinalniederlage und dem Fünf-Satz-Spiel gegen Suhl überhaupt nicht einfach. Und dann kam noch die achtstündige Busfahrt heute dazu. Diesen 3:0-Erfolg rechne ich den Mädels hoch an”, lobte Raben-Trainer Guillermo Gallardo. Letztlich gab es trotz der deutlichen Niederlage stehende Ovationen des Heimpublikums. Schließlich kann Köpenick bei einem Erfolg am kommenden Samstag bei Smart Allianz Stuttgart noch die Überraschung schaffen und in die Play-offs einziehen.

Die Stuttgarterinnen mussten sich bei Europapokal-Halbfinalist Suhl mit 1:3 (29:27, 18:25, 23:25, 19:25) geschlagen geben. Dabei witterten die Gäste nach dem ersten Satz noch eine Überraschung. Denn nach deutlicher 24:19-Führung vergaben die Suhlerinnen sechs Satzbälle und brachten Stuttgart überhaupt erst ins Spiel. Doch trotz des Dämpfers bestimmte in der Folge der VfB Suhl das Spiel mit starken Aktionen in Block und Angriff und darf so mit einem Erfolgserlebnis im Kopf die Herkulesaufgabe Challenge-Cup-Halbfinale gegen Baki Baku angehen.

Dresden und Münster gewinnen 3:1
Auch der Dresdner SC gab im Duell mit dem 1. VC Wiesbaden einen Satz ab, feierte aber in einem packenden Spiel seinen 22. Sieg in dieser Bundesligasaison. Knapp 3000 Zuschauer in der Margon-Arena bejubelten das 3:1 (25:19, 22:25, 25:15, 25:23) gegen die Hessen. Mittelblockerin Stefanie Karg (16 Punkte) sowie  Topscorerin Judith Pietersen (15 Punkte) waren die erfolgreichsten Punktesammlerinnen auf Dresdner Seite. Bei Wiesbaden war Martina Novotna mit 17 Zählern am erfolgreichsten. Gut möglich, dass sich beide Teams im Play-off-Viertelfinale bereits wiedertreffen.

Ein ähnliches Match bot sich beim NRW-Duell in Aachen, wo die Alemannia ebenfalls einen Achtungserfolg verbuchte, letztlich aber dem USC Münster mit 1:3 (29:27, 14:25, 15:25, 23:25) unterlag. Der Tabellenvierte rehabilitierte sich für die deutliche 0:3-Niederlage gegen den Dresdner SC am Mittwoch. USC-Trainer Axel Büring sah „ein wirklich begeisterndes Match mit vielen sehr guten Aktionen auf beiden Seiten”. Sein Aachener Kollege Stefan Falter analysierte: „Das war heute ein enges Spiel mit langen Ballwechseln. Wir sind hohes Risiko gegangen was nicht immer aufging. Im Angriff fehlte uns teilweise leider die Durchschlagskraft und Münster hat heute quasi keine Fehler gemacht. Diese Qualität muss man auch erstmal haben.”

Sinsheim steigt nach Pleiten-Pech-und-Pannen-Saison ab
Sie wehrten sich zwar nach Leibeskräften, doch Pokalsieger Schwerin war eine Nummer zu groß für die envacom volleys sinsheim. Die Kraichgauerinnen unterlagen nach zwei kämpferisch starken Durchgängen mit 0:3 ( 21:25, 21:25, 11:25) und haben nun keine Chance mehr auf den Klassenverbleib. „Wir haben in den ersten beiden Sätzen dem Pokalsieger Paroli bieten können”, sagte Sinsheims Trainer Stefan Bräuer. „Doch die individuelle Klasse der Schwerinerinnen hat sich durchgesetzt. Und im dritten Satz hat man dann gesehen, dass ein Champions-League-Teilnehmer gegen einen Absteiger gespielt hat.”

Nach einer Saison mit „Pleiten, Pech und Pannen” (Bräuer), mit viel Verletzungspech und Unruhe sagte der Trainer des Absteigers: „Die Mannschaft hatte das Potenzial, die Klasse zu halten. Doch wir haben es nie geschafft, unsere Leistung abzurufen.” Der Knackpunkt sei das mit 2:3 verlorene Heimspiel gegen Köpenick gewesen. „Der Abstieg tut schon weh”, sagte Bräuer, „aber ich gratuliere meinem Trainerkollegen Alberto Salomoni zum Klassenerhalt.”

Der feierte mit dem SC Potsdam einen 3:0 (25:20, 25:16, 25:20)-Auswärtserfolg beim bereits abgestiegenen TSV Bayer 04 Leverkusen und darf sich nach einer ebenfalls äußerst unkonstanten und durchwachsenen Saison über ein Happy End freuen. VT Aurubis Hamburg verbuchte gegen das Zurich Team VCO Berlin einen 3:0 (25:20, 28:26, 25:15)-Pflichtsieg.

Ergebnisse vom 10. März
1. Liga Frauen

10.03. Dresdner SC – VC Wiesbaden 3:1 (25:19, 22:25, 25:15, 25:23)
10.03. VT Aurubis Hamburg – Zurich Team VCO Berlin 3:0 (25:20, 28:26, 25:15)
10.03. envacom volleys sinsheim – Schweriner SC 0:3 (21:25, 21:25, 11:25)
10.03. Köpenicker SC Berlin – Rote Raben Vilsbiburg 0:3 (22:25, 23:25, 14:25)
10.03. Alemannia Aachen – USC Münster 1:3 (29:27, 14:25, 15:25, 23:25)
10.03. VfB Suhl – Smart Allianz Stuttgart 3:1 (27:29, 25:18, 25:23, 25:19)
10.03. TSV Bayer 04 Leverkusen – SC Potsdam 0:3 (20:25, 16:25, 20:25)

Die nächsten Termine
Challenge Cup (Halbfinal-Hinspiel)
14.03. 19:30 VfB Suhl – Baki Baku/AZE (Sporthalle Wolfsgrube)

1. Liga Frauen
17.03. 18:00 envacom volleys sinsheim – Zurich Team VCO Berlin (Messehalle 6)
17.03. 18:00 SC Potsdam – VT Aurubis Hamburg (MBS-Arena Potsdam)
17.03. 18:00 USC Münster – TSV Bayer 04 Leverkusen (Sporthalle Berg Fidel)
17.03. 18:00 VC Wiesbaden – Alemannia Aachen (Sporthalle Am 2. Ring)
17.03. 18:00 Rote Raben Vilsbiburg – Dresdner SC (Ballsporthalle Vilsbiburg)
17.03. 18:00 Smart Allianz Stuttgart – Köpenicker SC Berlin (SCHARRena Stuttgart)
20.03. 19:00 Schweriner SC – VfB Suhl (ARENA Schwerin)

Von:  DVL

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