Stolzer Papa: Berlins Spielführer Jaroslav Skach mit Nachwuchs. Foto: www.foto-herfet.de

11Apr2012

BR Volleys melden sich zurück – 3:0 im zweiten Play-off-Finalspiel gegen Haching

Das war deutlich, sogar noch mehr als im Hinspiel: Die Berlin Recycling Volleys haben am Dienstagabend das zweite Finalspiel der Play-offs gegen Generali Haching mit 3:0 (25:16, 25:13, 25:23) gewonnen, in einer Spielzeit von 75 Minuten und der tollen Kulisse von 6385 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle. Rein nach Zahlen ist die Partie deutlicher gewesen als beim 3:0-Heimsieg der Hachinger am Karsamstag. Dieses Duell hatte 79 Minuten gedauert und war mit einem Ballpunkteverhältnis von 79:63 geendet. „Mit solch einer klaren Packung haben die Hachinger sicher nicht gerechnet”, sagte Jaroslav Skach, Spielführer der BR Volleys, am Morgen nach dem Sieg im untenstehenden Interview.

Am Samstag geht die „best-of-five”-Serie weiter. Ab 19.30 Uhr spielen Haching und Berlin in der GENERALI Sportarena. Das vierte Spiel findet am Dienstag, 17. April, ab 19.30 Uhr, in der Schmeling-Halle statt. Hachings Trainer Mihai Paduretu gab nach der „zu verkrampften Leistung” bis Samstag eine klare Devise aus: „Wir brauchen das nicht zu analysieren, sondern nur alles schnell zu vergessen.” Dass das nicht so schnell gelingt, darauf hofft Jaroslav Skach, der seit 2003 für Berlin spielt und mit dem damaligen SCC 2004 den vorerst letzten Meistertitel der Berliner gewonnen hat. Der gebürtige Tscheche, 36 Jahre alt, war lange Jahre die Nummer eins auf der Zuspielposition, musste in der laufenden Saison aber sehr oft dem US-Amerikaner Kawika Shoji den Vortritt überlassen.

Herr Skach, sind Sie so früh am Morgen nach dem Sieg noch im Rausch?
Skach: Es geht langsam wieder. Das war schon überwältigend. Wir haben uns bewiesen, dass wir nicht schlechter sind als Haching. Und das tut gut.

Gibt es eine Erklärung für zwei solch unterschiedliche Spiele?
Skach: Aufschlag und Annahme waren die Knackpunkte. Was Haching im Hinspiel gelungen ist, haben wir im Rückspiel geschafft. Ansonsten waren beide Spiele vom Verlauf her sehr ähnlich.

Spielt die Heimatmosphäre in der Max-Schmeling-Halle eine besondere Rolle?
Skach: Natürlich ist das überwältigend. Aber wir haben in den letzten fünf Jahren auch sehr oft in Haching gewonnen. Gestern war es irre laut, wir haben teilweise unser eigenes Wort nicht gehört.

Obwohl zeitgleich fast 46.000 Zuschauer beim Fußball-Bundesligaspiel der Hertha gegen Freiburg waren.
Skach: Das ist beeindruckend, was bei uns abgeht.

Hachings Spielführer Max Günthör sagte, die Partie sei ein Beispiel, welche entscheidende Rolle der Kopf bei zwei Volleyballteams auf einem Level spielt.
Skach: Im Sport spielt der Kopf immer die größte Rolle. Haching hat sich das sicher zu leicht vorgestellt nach dem Hinspiel und wegen der vielen verletzten Spieler bei uns. Aber wir haben uns als geschlossene Mannschaft präsentiert.

Die vielen Verletzungen scheinen Berlin nicht aus der Bahn zu werfen. Wann haben Sie erfahren, dass Sie gegen Haching zum Einsatz kommen?
Skach: Eigentlich erst, als wir aufs Feld gegangen sind. Ich habe nicht richtig mitbekommen, dass Kawika beim Einspielen umgeknickt ist. Heute wird es wieder eine große Schlange beim Doc geben, da werden viele unserer Spieler auftauchen.

Es ist für Sie sicher eine ungewohnte Situation als langjähriger Leistungsträger oft auf der Bank sitzen zu müssen.
Skach: Unangenehm passt besser. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Deshalb war es schön, wieder zu spielen.

Wie kommen Sie mit der Rolle klar?
Skach: Das gefällt mir natürlich nicht. Ich spiele nicht, um nur dabei zu sein. Natürlich will ich spielen und bin deshalb unzufrieden. Das ist normal. Ich würde auch nicht mit jemandem in einer Mannschaft spielen wollen, der sich mit einem Platz auf der Bank zufrieden gibt.

Gab es deshalb auch Unruhe im Team?
Skach: Die Frage wird mir oft gestellt. Der Trainer hat das so entschieden. Ich mache, was er will. Darüber wird nicht diskutiert.

Bleiben Sie nach der Saison in Berlin?
Skach: Mein Vertrag läuft aus, mal sehen, was passiert.

Was ist jetzt in den weiteren Finalspielen möglich?
Skach: Um Meister zu werden, müssen wir auf jeden Fall auch einmal in Haching gewinnen. Nach der ersten Niederlage waren wir nicht sicher, ob wir Haching schlagen können. Aber nach gestern haben wir großes Selbstvertrauen. Jetzt will ich mal sehen, was unser Sieg mit Haching macht. Es war ja phasenweise demütigend für sie und die Spieler sahen nicht sehr frisch aus nach der Partie.

Haching hat aber eine erfahrene Mannschaft, die zu Recht an der Spitze steht.
Skach: Keine Frage, aber sie haben nur vier Tage Zeit, das zu verarbeiten und sind es nicht gewohnt, Spiele derart zu verlieren. Wir haben in der Saison öfter als sie verloren und haben das 0:3 im Hinspiel sehr gut verkraftet. Mal gucken, was jetzt passiert.

Ergebnisse der Play-off-Finalserie vom 7. und 11. April
Spiel 1:

Generali Haching – Berlin Recycling Volleys 3:0 (25:17, 25:19, 20:27)
Spiel 2:

Berlin Recycling Volleys – Generali Haching 3:0 (25:16, 25:13, 25:23)

Die nächsten Termine:
Spiel 3:

14.04.2012 19:30 Generali Haching – Berlin Recycling Volleys (GENERALI Sportarena)
Spiel 4:

17.04.2012 19:30 Berlin Recycling Volleys – Generali Haching (Max-Schmeling-Halle)
Spiel 5:

22.04.2012 16:00 Generali Haching – Berlin Recycling Volleys (GENERALI Sportarena)

Von:  DVL

volleyball magazin - inhalt und probelesen
Wir auf Facebook
VM Probeheft
philippka shop
Leistungsreserve Athletiktraining
DVD • funktionelles Athletiktraining