Aus und vorbei: Jana Köhler (links) und Julia Sude trennen sich mit sofortiger Wirkung

02Jun2012

Beachvolleyball: Köhler/Sude trennen sich

Es war ein denkwürdiges Spiel, das Jana Köhler und Julia Sude gegen die Griechinnen Tsiatsiani/Arvaniti im Achtelfinale der Beachvolleyball-EM ablieferten: Auch lang gediente Routiniers wie der Medaillengewinner bei den Olympischen Spielen 2000, Jörg Ahmann, konnten sich nicht erinnern, jemals ein solch langes und umkämpftes Spiel erlebt zu haben. Die Zahlen des Rekordspiels aus Sicht der Deutschen: 1:2 (22:20, 37:39, 16:18). Insgesamt vergaben Julia Sude und Jana Köhler sieben Matchbälle und wehrten zahlreiche Satz- und Matchbälle ihrer Gegnerinnen ab, bevor sie sich in die Niederlage fügten. 

Vor allem der zweite Satz wird unvergessen bleiben, die Deutschen vergaben fünf Matchbälle. Dazu kamen zwei weitere im dritten Durchgang. Am Ende schafften es die Griechinnen, das dramatische Spektakel mit ihrem dritten Matchball zu beenden. "Im ersten Moment ist das bitter", sagte Julia Sude, "auf den zweiten Blick war es ein Spiel auf tollem Niveau. Es macht mich stolz, dabei gewesen zu sein."

Die Begegnung war aber auch in anderer Hinsicht bemerkenswert: Es war die letzte dieses Teams, das in den letzten Jahren viel erreicht hat. Bei der EM kamen erste Gerüchte auf, Köhler/Sude werden getrennte Wege gehen, auf Nachfrage räumte die Blockspielerin ein, dass es keine gemeinsame Zukunft gibt. Die Trennung wird "mit sofortiger Wirkung" vollzogen, sagte Julia Sude. Das Aus mitten in der Saison, in einer Phase, in der die Olympia-Qualifikation noch läuft, das lässt reichlich Raum für Spekulationen. "Es hat einfach nicht mehr gepasst", sagt Julia Sude, "sowohl von den Ergebnissen, als auch vom Zusammenspiel."

Mit wem die beiden Nationalspielerinnen in Zukunft auflaufen werden, steht noch nicht fest. Es wird schwer, an die Erfolge anzuknüpfen. 2010 gewannen Köhler und Sude in Timmendorfer Strand die Deutsche Meisterschaft, es war eine Sensation, weil niemand dieses Duo auf der Rechnung hatte. Mindestens ebenso erstaunlich war der fünfte Platz bei der WM 2011 in Rom, als ein Team, das in Deutschland an Position drei geführt wird, mit seinen unbeschwerten Auftritten die gesamte nationale und einen Großteil der internationalen Konkurrenz hinter sich ließ. "Das sind Erlebnisse, die wir nie vergessen werden", sagt Julia Sude. Doch offensichtlich war das Binnenklima in diesem Jahr so nachhaltig gestört, dass sich die beiden Athletinnen genötigt sahen, mitten in der Saison einen Schlussstrich zu ziehen. 

Von:  fex

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