Es soll ganz schön gekracht haben im Lager der DVV-Männer: Zumindest wird kolportiert, dass es bei der Feier in der „Alten Kantine”, ganz in der Nähe der Max-Schmeling-Halle, der Stättes des Triumphes, ordentlich zur Sache gegangen wurde. Mit Siegerzigarre und manchem Kaltgetränk. Das hatten sie sich aber auch verdient: Die Qualifikation zu den Spielen in London ist unglaublich wertvoll für den deutschen Volleyball.
Nun gilt es aber auch, dort den nächsten Schritt auf der Erfolgsleiter zu tun. „Wer nur dabeisein will, hat bei mir keine Chance”, hatte Bundestrainer Vital Heynen noch in Berlin angekündigt. Derweil musste er sich aber auch schon mit der Weltliga bechäftigen. Am Dienstagabend fliegt das Team von Frankfurt aus nach Buenos Aires, wo von Freitag bis Sonntag das zweite Vorrundenturnier gegen Argentinien, Bulgarien und Portugal bestritten wird. Bis auf drei Spieler wird Heynen den Berlin-Kader mitnehmen: Georg Grozer, Marcus Popp und Simon Tischer dürfen pausieren. Dafür rücken Patrick Steuerwald, Ferdinand Tille und Christian Fromm in den Kader. Außerdem will Heynen noch mit Robert Kromm sprechen, der in der letzten Woche zum Streichopfer vor der Olympia-Qualifikation geworden ist.
Kromm hatte sich die Spiele gegen Indien, Kuba und Tschechien auf der Tribüne angeschaut und „sich mit der Mannschaft gefreut”. Seine Enttäuschung nach der Nichtnominierung kann er dennoch nicht verhehlen: „Ich bin sehr traurig, schließlich bin ich seit Jahren dabei. Das zieht einen ganz schön runter.” Zumal er sich kaum eine Chance ausrechnet, doch noch den Sprung in den Olympia-Kader zu schaffen, sagte er am Montagmorgen gegenüber dem volleyball-magazin: „Das kenne ich aus der Vergangenheit. Ich war jetzt wieder eine Woche raus, in der sich die Jungs weiter entwickelt haben. Es ist kaum möglich, auf dieses Leistungsniveau zu kommen.” Daher trägt er sich mit dem Gedanken, „für den Rest des Sommers abzusagen, um mich auch auf die lange und sicher harte Saison in Berlin vorzubereiten.” Der 28-Jährige wechselt zu den BR Volleys und ist mit seiner Familie bereits in die Hauptstadt umgezogen. „Mit Vital Heynen werde ich sicher reden, aber ich tendiere dazu, schon die Weltliga-Tour nach Argentinien nicht mehr mitzumachen.”
11Jun2012
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