Angriff von Jochen Schöps, der vom bulgarischen Doppelblock abgewehrt wird. Foto: FIVB

18Jun2012

Weltliga: Tabellenführer trotz 2:3 gegen Bulgarien

Einen Dämpfer mussten am Sonntagabend die deutschen Volleyballer hinnehmen. Auf dem Weg zur möglichen Teilnahme am Weltliga-Finale kassierte das Team von Bundestrainer Vital Heynen in Buenos Aires eine 2:3-Niederlage (19:25, 25:14, 25:19, 23:25, 14:16) gegen Bulgarien. Nach zuletzt drei Siegen in der Olympia-Qualifikation und zwei Erfolgen in der Weltliga ist die beeindruckende Serie erst einmal gerissen. Deutschland bleibt trotz des Ausrutschers nach dem zweiten Vorrundenturnier des Millionen-Spektakels Tabellenführer, da es bei einer Fünf-Satz-Niederlage einen Punkt für den Verlierer gibt. Argentinien spielte im Anschluss an die deutsche Partie gegen Portugal.

Bereits am kommenden Wochenende kann Team Deutschland beim dritten Turnier des Pools D im portugiesischen Guimaeres seine Bilanz weiter ausbauen. Am Weltliga-Finale in Sofia vom 4. bis zum 8. Juli nehmen die Sieger der insgesamt vier Gruppen sowie der beste Gruppenzweite und der automatisch qualifizierte Gastgeber Bulgarien teil. Bundestrainer Vital Heynen hatte bereits am Vortag nach dem 3:0 gegen Argentinien gesagt, dass ihn seine „Mannschaft immer wieder überraschen würde”: „Wir sind nach zwei Runden auf Platz eins, wer hätte das vor Beginn der Weltliga geglaubt?” Mehr noch zählt für Heynen, der das Team erst seit Ende April betreut, „dass uns bislang noch keiner richtig weggeputzt hat und wir jedes Mal mit einer anderen Aufstellung spielen.”

Team Deutschland spielte in der Starting Six mit Zuspieler Lukas Kampa, Diagonalangreifer Jochen Schöps (am Ende mit 20 Zählern punktbester Deutscher), mit Max Günthör und Marcus  auf der Mitte und den Außenangreifern Björn Andrae und Sebastian Schwarz. Als Libero agierte Markus Steuerwald.

Bulgarien trat in Buenos Aires ohne Starspieler Matey Kazisky und Trainer Radostin Stoychev an. Beide hatten nach der geglückten Olympia-Qualifikation ihren schon vorher angekündigten Rücktritt wahr gemacht wegen unüberbrückbarer Differenzen mit der Führungsspitze des bulgarischen Verbandes. Kazisky war noch in Frankfurt beim ersten Vorrundenturnier in der Weltliga mit 21 Punkten eine wertvolle Nummer beim 3:1 gegen die Deutschen.

In der argentinischen Hauptstadt war der erste Satz von einem schwerfälligen Beginn geprägt. Deutschland machte zu wenig Druck im Aufschlag, blieb wiederholt im bulgarischen Block (fünf Punkte) hängen, zudem kamen die Bulgaren mit Schnellangriffen zu oft zum Punktgewinn. Bei 14:18 kam Denis Kaliberda für Björn Andrae ins Spiel, den Satzverlust mit 19:25 konnte diese Maßnahme aber auch nicht verhindern.

Bis auf einen kleinen Hänger nach der 5:1-Führung, als die Bulgaren zum 5:5 ausglichen, wurde der zweite Durchgang eine einseitige Angelegenheit. Bundestrainer Heynen brachte auf Außen jetzt Björn Andrae für Sebastian Schwarz, ab da lief es deutlich besser: 11:7 und 21:11 waren zwei Zwischenstände auf dem Weg zum Satzausgleich mit 25:14. Die Deutschen spielten im Aufschlag druckvoller, wenngleich sie auch nach diesem Satz noch kein Ass produziert hatten.

Das änderte sich erst mit dem dritten Satz, an dessen Ende immerhin Andrae, Kaliberda und Günthör ein Ass erreicht hatten. Die Bulgaren kamen dagegen vor allem im Block nicht mehr zu Erfolgen. Die DVV-Mannen hatten sie mittlerweile mit sieben Blockpunkten um einen hinter sich gelassen. Offenkundig machte sich Resignation bei den Bulgaren breit, deren Eigenfehlerquote (22 Punkte, nur neun bei den Deutschen) eine klare Aussage war.

Im vierten Satz taten sich die Deutschen allerdings wieder schwerer, als sie bei einer 9:7-Führung fünf Punkte der Bulgaren hintereinander zuließen. Die Partie wurde zwar noch einmal ausgeglichener und nach 20:22 und 23:23 stand Team Deutschland kurz vor dem Matchgewinn. Doch zwei Punkte der Bulgaren zu 25:23 brachten den Satzausgleich.

Im Tiebreak fehlte dann das nötige Quentchen Glück. Nach 13:11-Führung der deutschen Auswahl drehten die Bulgaren das Spiel und siegten mit 16:14. „Gegen Argentinien haben wir zwei Sätze mit nur zwei Sätzen Vorsprung gewonnen. Heute haben wir zwei Sätze genauso knapp verloren”, sagte Heynen. Spielführer Björn Andrae sagte: „Im vierten Satz haben wir leider zu oft nicht die richtige Lösung gefunden. In einem Tiebreak ist dann immer alles möglich.”

Am Dienstag wird das deutsche Team in Frankfurt landen und einen Tag später nach Portugal fliegen. Dann ist auch damit zu rechnen, dass Vital Heynen die in Buenos Aires fehlenden Georg Grozer, Simon Tischer und Marcus Popp wieder nominieren wird. Schließlich richten alle für die Olympischen Spiele qualifizierten Teams den Fokus Richtung London. So war in Buenos Aires bereits zu hören, dass die Argentinier in Portugal die komplette erste Sechs plus Libero in der Heimat lassen, um ihnen eine Pause zu gönnen.

Von:  DVV/weg

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