30Jun2012

Geschafft: DVV-Männer nehmen am Weltliga-Finale teil

Riesenjubel in Sofia: Die deutschen Volleyballer haben Geschichte geschrieben und bei der neunten Teilnahme erstmals die Endrunde der World League erreicht. Im zweiten Spiel des letzten Vorrundenturniers gewann das Team von Bundestrainer Vital Heynen gegen die weiter sieglosen Portugiesen mit 3:0 (25:19, 25:18, 25:20). Zuvor hatte es bereits ein 3:0 gegen Argentinien gegeben.
Damit steht Deutschland als Gruppensieger und Teilnehmer in der am Mittwoch beginnenden Endrunde ebenfalls in der bulgarischen Hauptstadt fest. Beim Kräftemessen der sechs besten Teams geht es um eine Siegprämie von einer Million Dollar. Punktbeste Spieler beim neunten Sieg im elften World-League-Spiel in diesem Jahr waren Georg Grozer (12) und Sebastian Schwarz (11).

Damit blieb die DVV-Auswahl gegen Portugal und Argentinien in der World League 2012 in allen acht Spielen ungeschlagen. Siegt die deutsche Mannschaft auch gegen Bulgarien (1. Juli um 17.00 Uhr, live bei Sport1+ und www.laola1.tv) , dann schließt sie die Vorrunde als bestes aller 16 Teams ab.

Startformation Deutschland: Lukas Kampa (Zuspiel) - Georg Grozer (Diagonal) - Björn Andrae, Sebastian Schwarz (beide Außenangriff) - Christian Dünnes, Markus Böhme (beide Mittelblock) - Libero: Markus Steuerwald - Trainer: Vital Heynen

Vor dem Spiel war klar: Schon der Gewinn von zwei Sätzen reicht dem deutschen Team zur ersten Qualifikation für die Endrunde der World League. Bundestrainer Vital Heynen hielt nach dem souveränen 3:0 gegen Argentinien trotzdem an seinem Prinzip der Personalrotation fest. Libero Ferdinand Tille ersetzte im deutschen Zwölfer-Aufgebot fürs Schicksalsspiel gegen Portugal Denis Kaliberda. Der hochtalentierte und manchmal schusselige Außenangreifer mit den roten Schuhen hatte nach seiner guten Leistung gegen Argentinien (10 Punkte) von Chefcoach Heynen "eine Regenerationspause" für Körper und Kopf verordnet bekommen.

In der deutschen Startformation gab es insgesamt sogar vier Veränderungen gegenüber dem Vortag. Kampa spielte an Stelle von Simon Tischer zu, im Außenangriff ersetzten Kapitän Andrae und Schwarz Routinier Marcus Popp und Kaliberda. Und im Block durfte Universalspieler Christian Dünnes statt Max Günthör ran. Trotz der Personaländerungen war das deutsche Team sofort Herr der Lage. Andrae und Dünnes stellten die wacklige portugiesische Annahme mit ihren krachenden Aufschlägen vor unlösbare Probleme. Schnell stand es 10:3, Marcus Böhme punktete immer wieder bei Schnellangriffen, während der überforderte Gegner kaum einen Angriff im deutschen Feld auf den Boden brachte. Ferdinand Tille kam für Steuerwald auf der Liberoposition. Mit der sicheren Führung im Rücken konnten sich Zuspieler Kampa und die deutsche Annahme auf dem Weg zur 1:0-Satzführung sogar ein paar unnötige Fehler gegen schwache Portugiesen leisten.

Auch im zweiten Durchgang arbeitete sich das DVV-Team schnell einen Vier-Punkte-Vorsprung heraus. Zwar war das deutsche Spiel nicht wirklich überzeugend, aber die Portugiesen halfen im entscheidenden Momenten immer mit Fehlern. Zum Ende des Satzes schob sich schon ein Lächeln in die Gesichter des deutschen Teams - und als Georg Grozer ein Ass ins Feld hämmerte, war der nach den starken Leistungen der letzten Wochen hochverdiente erste Einzug in ein Weltliga-Finbale perfekt. Die Mannschaft hüpfte auf dem Parkett kurz im Kreis, Marcus Popp ballte mit einem dicken Grinsen im Gesicht die Faust in Richtung des deutschen Betreuerstabs.

Trotz des vorzeitig erreichten Ziels unterstrich das deutsche Team auch im dritten Durchgang den Klassenunterschied zu den Portugiesen. Als ein Angriff des Gegners weit ins Aus flog, war der Sieg perfekt - und der Jubel noch einmal groß. Nach der vorzeitigen Endrunden-Qualifikation wird Georg Grozer, der nicht nur in der World League überragende deutsche Spieler, am Sonntag gegen Bulgarien wohl nicht auflaufen. Die Gastgeber werden am Mittwoch voraussichtlich erster Endrundengegner für das deutsche Team sein. Wahrscheinlicher zweiter Gruppengegner ist Olympiasieger USA.

Stimmen

Vital Heynen (Bundestrainer): "Jedes Spiel, was wir in dieser Weltliga-Saison gewinnen mussten, haben wir gewonnen - auch klar gegen Portugal, obwohl wir nicht überragend gespielt haben. Wir haben ein Ziel erreicht, jetzt kommt das nächste - die Weltliga-Endrunde. Da wollen wir nicht nur mitspielen."

Björn Andrae (Kapitän): Dass wir die Weltliga-Endrunde zum ersten Mal erreicht haben, ist etwas ganz Besonderes, wenn man schaut, wie viele Jahre wir schon vertreten sind. Wir sind sehr stolz darauf. Jetzt freiuen wir uns aufs Finale, die Euphorie ist groß."

Von:  DVV