Da konnte sich Laura Ludwig strecken, wie sie wollte, gegen Larissa und Juliana kam das Olympia-Aus

05Aug2012

Olympia: Goller/Ludwig beenden das Beachturnier auf Rang fünf

Kurz vor Mitternacht war das Abenteuer Olympia für Sara Goller und Laura Ludwig beendet. Deutschlands bestes weibliches Beachduo unterlag den an Nummer eins gesetzten Brasilianerinnen Larissa/Juliana mit 0:2 (10:21, 19:21) und war dabei über weite Strecken chancenlos. Erst als das Spiel beim Stande von 12:18 im zweiten Durchgang praktisch verloren war, leistete das in Hamburg trainierende und für Hertha BSC startende Duo richtig Gegenwehr und hätte das Spiel beinahe noch gedreht. Goller/Ludwig beenden ihre zweiten Olympischen Spiele auf Rang fünf. „Damit können wir zufrieden sein”, sagt Laura Ludwig, „schließlich sind wir besser als vor vier Jahren in Peking.” Ihre Partnerin sieht das ähnlich: „Das ist eine gute Platzierung”, sagt Sara Goller, „aber wir können wesentlich besser spielen als heute”.

Dass die Brasilianerinnen das Spielgeschehen über weite Strecken so eindeutig dominierten, lag vor allem daran, dass Sara Goller einen schwarzen Tag erwischte. Egal ob Aufschlag, Annahme, Angriff oder Zuspiel, die Blockerin schwächelte in sämtlichen Elementen. Ob sie der nervlichen Belastung eines olympischen Viertelfinals nicht gewachsen war, vermochte die 28-Jährige nicht zu beantworten: „Ich habe mich eigentlich ganz gut gefühlt und mich auf das Spiel gefreut”, sagte sie, „aber jetzt bin ich einfach nur sehr enttäuscht und traurig über meine Vorstellung.”

Das ist nachvollziehbar, Sara Goller muss sich einsam gefühlt haben vor 15.000 Zuschauern. „Ich habe alles mögliche versucht, aber einfach keinen Rhythmus gefunden im Sideout”, sagte sie. „Ich weiß nicht, ob es vielleicht an der Dunkelheit gelegen hat”, ergänzte Laura Ludwig. Von den letzten drei Partien gegen die Weltmeisterinnen hatten die Deutschen zwei für sich entschieden und sich deshalb etwas ausgerechnet. Doch daraus wurde nichts, weil jegliche Sicherheit fehlte. Nach dem desaströsen ersten Durchgang bemühten sich Goller/Ludwig, ins Spiel zu finden, im zweiten Satz gingen sie mit 4:1 in Führung. Doch dann reihte Sara Goller erneut Fehler an Fehler, und die Südamerikanerinnen zogen auf 8:4 davon. Von 38 Versuchen im Angriff waren lediglich elf erfolgreich, was einer Quote von 29 Prozent entspricht. Ein unterirdischer Wert.

Umso erstaunlicher, dass sich trotzdem eine Möglichkeit bot, die Geschicke doch noch zum Guten zu wenden. Als die bis dato so frustrierende Begegnung praktisch verloren war und es kaum noch Hoffnung gab, entdeckten die Deutschen ihr Kämpferherz. Plötzlich traf Sara Goller die Bälle, machte Punkte im Block und Laura Ludwig platzierte ihren gefürchteten Angriffsbagger. Sieben Punkte in Folge, bei 19:18 war der Satzausgleich möglich, doch um die Sache durchzuziehen, fehlte in dieser Nacht der Glaube an die eigene Stärke. Trotzdem nahm Sara Goller das gute Gefühl mit, „denen am Ende die Stirn geboten zu haben”.

Laura Ludwig nahm das Ausscheiden mit bewundernswerter Haltung. Als die Abwehrspielerin den Sandplatz verließ, lächelte sie. Über ihre Partnerin, die so weit hinter ihren Möglichkeiten geblieben war und damit auch ihr jegliche Chance auf ein Weiterkommen genommen hatte, verlor sie kein böses Wort. Stattdessen hat sich Laura Ludwig schon wenige Minuten nach dem Ausscheiden entschieden, keine Trauer zu tragen, sondern sämtliche positiven Erkenntnisse nach außen zu kehren, derer sie habhaft werden konnte. „Die Kulisse ist genial, die Zuschauer sind genial, wir haben hier fünf Spiele gemacht und es genossen. Jetzt können wir raus gehen und Party machen.”

Von:  fex

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