Die pure Ratlosigkeit: Vital Heynen, seinen Co-Trainern Stefan Hübner und Ralph Bergmann sowie Libero Markus Steuerwald fiel gegen Bulgarien nichts ein

08Aug2012

Olympia: Das ist bitter - die DVV-Männer scheiden ohne Gegenwehr aus

Die zart keimenden Hoffnungen der deutschen Männer, bei den Olympischen Spielen in London in die Nähe der Medaillenränge zu kommen, sind jäh geplatzt. Im Viertelfinale unterlag die Mannschaft um Georg Grozer Bulgarien vor 15.000 Besuchern im Earls Court klar mit 0:3 (20:25, 16:25, 14:25) und blieb dabei weit unter ihren Möglichkeiten. Diese Niederlage war bitter und muss erst einmal verdaut werden. Doch wenn das geschehen ist, können die DVV-Männer die Heimreise erhobenen Hauptes antreten. Schließlich ist es ihnen gelungen, die Vorrunde zu überstehen, ein Kunststück, das einer deutschen Männer-Mannschaft seit 40 Jahren nicht mehr vergönnt war. Allein das macht das Auftreten beim Olympiaturnier wertvoll, auch wenn der finale Auftritt einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt, weil immer der letzte Eindruck haften bleibt.

Das deutsche Team erwischte einen ganz schwachen Start in die Partie, ehe sie sich versah, lag die Mannschaft mit 0:5 hinten. Bundestrainer Vital Heynen nahm eine Auszeit, um seine Spieler auf Kurs zu bringen: „Alles kein Problem“, sagte der Belgier. Einerseits stimmte das, weil die DVV-Männer in der Folge wesentlich besser ins Spiel kamen und die Kräfteverhältnisse ausgeglichen gestalten konnte. Andererseits erwies sich die Hypothek als zu groß, der Rückstand hatte bis zum Satzende Bestand.

Im zweiten Durchgang verschliefen die Deutschen den Start nicht und konnten das Geschehen bis zum 9:9 ausgeglichen gestalten. Doch danach zogen die Bulgaren wieder vorbei, weil ihre Gegner vor allem im Angriff nicht zielstrebig genug agierten. Gerade einmal neun Punkte auf der Habenseite von Georg Grozer nach zwei gespielten Sätzen, das war viel zu wenig, um sich große Hoffnungen machen zu können. Das war bedauerlich, weil die Bulgaren nun wirklich nicht die Sterne vom Himmel spielten. Im Vergleich zu dem, was die Viertelfinals zwischen den Italienern und den USA sowie den Russen und den Polen geboten hatten, wirkte das Geschehen nun vergleichsweise bieder.

Den Bulgaren konnte es recht sein, ihnen reichte es ja. Heynen reagierte und wechselte wie gewohnt fleißig durch: Tischer im Zuspiel, Andrae auf außen, er probierte sogar die Variante mit Jochen Schöps auf der Außenposition. Griffiger wurde die Darbietung dadurch nicht, auch Satz zwei ging klar an den Gegner. Auf dem Spielfeld herrschte Konfusion, Heynen zuckte resignierend mit den Schultern.

Während sich die deutschen Männer im Schlüsselspiel gegen Serbien nach zwei verlorenen Sätzen zu einer Energieleistung aufrafften und das Spiel noch drehten, war davon dieses Mal nichts zu sehen: Bulgarien zog schnell auf 8:4 davon, es war klar, dass es keine Auferstehung geben würde.Im Gegenteil: Die Vorstellung wurde von Minute zu Minute schwächer. Am Ende muss der Matchball den überforderten Deutschen wie eine Erlösung vorgekommen sein.

 

Von:  fex

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