Premiere: In der Münchner Olympiahalle gab es spannenden Bundesligavolleyball. Foto: Generali Haching

21Oct2012

1. Liga Männer: Berlin gewinnt Tiebreak-Krimi in der Münchner Olympiahalle

Die 3900 Zuschauer, die am Sonntagnachmittag zum Topspiel zwischen Generali Haching und BR Volleys in die Münchner Olympiahalle gekommen waren, haben diese Entscheidung sicher nicht bereut. Gastgeber Haching und die Gäste aus Berlin boten den Fans eine dramatische Partie mit Überlänge, vielen spektakulären Ballwechseln und einer beherzten Aufholjagd.

Letztlich jubelten wie bereits im entscheidenden Finalspiel um den Titel im April die BR Volleys. Der Deutsche Meister gewann bei Hachings Premiere in der Münchner Olympiahalle nach 132 Minuten Spielzeit mit 3:2 (22:25, 14:25, 25:23, 31:29, 10:15). „Es ist für die Spieler eine unglaubliche Erfahrung, in dieser Halle hier zuspielen”, sagt Bundestrainer Vital Heynen im Interview mit DVL-live.tv. Nach dem gelungenen Saisonauftakt gegen den VfB Friedrichshafen stehen die Berliner nach den beiden schwersten Spielen der Hinrunde mit makelloser Bilanz an der Tabellenspitze.

In den ersten Durchgängen war Berlin die deutlich präsentere Mannschaft. Vor allem im Block waren die BR Volleys eine Macht. Man hatte den Eindruck, dass sich Haching selbst erst an die Gegebenheiten in der riesigen Olympiahalle gewöhnen musste, während den Berlinern die Atmosphäre nicht fremd war. Im zweiten Durchgang führten die Gäste Haching regelrecht vor. „Wir haben im zweiten Satz katastrophal gespielt, im dritten Durchgang haben wir dann angefangen zu kämpfen”, sagte Hachings Zuspieler Patrick Steuerwald.

Die Einwechslung des Neuzugangs war auch der Grund dafür, weshalb die Partie im dritten Satz kippte. „Wir haben erst im dritten Satz angefangen, schneller zu spielen. Patrick Steuerwald hat ein tolles Spiel gemacht, er hat das Spiel gedreht”, lobte Generali-Coach Mihai Paduretu. Bundestrainer Heynen schloss sich an: „Patrick Steuerwald hat Energie in die Mannschaft gebracht.” Neben starkem Passspiel gelang dem kleinen Zuspieler, Spitzname: „Nano”, sogar ein Block gegen Berlins Mittelangreifer Tomas Kmet – ein Ausrufezeichen. In den Auszeiten machte der Regisseur seinen Kollegen Dampf: „Kämpft um jeden Ball!” Hachings Spieler nahmen den Rat an, die Annahme stand kompakter, die Angreifer um Diagonalspieler Christian Dünnes (24 Punkte) kamen besser ins Spiel und machten es dem Berliner Block schwerer. Zwar konnte der Hauptstadtklub drei Satzbälle abwehren, doch den vierten verwandelten die Gastgeber zum 25:23 im dritten Durchgang.

Im vierten Satz stemmten sich die Berliner in einem engen Kopf-an-Kopf-Rennen wieder mit aller Macht gegen den drohenden Ausgleich. Diesmal benötigte Haching acht Satzbälle, bis das 31:29 auf der Anzeigentafel stand. „Wir haben weniger Druck im Aufschlag gemacht, im dritten Satz zu viele Fehler und im vierten war das Risiko zu hoch”, erklärte Berlins Trainer Mark Lebedew. „Im Tiebreak haben wir den Druck wieder einen Tick erhöhen können, vielleicht war das entscheidend.”

Im Tiebreak dann agierten wieder die Berliner einen Tick entschlossener und gaben die anfangs des Satzes erspielte Führung nicht mehr aus der Hand. Robert Kromm (18 Punkte) und Paul Carroll (16) punkteten nun wieder zuverlässig. Und auch die Berliner Blockmauer stand wieder; insgesamt machten die Volleys 19 direkte Blockpunkte – ein überragender Wert. „Wenn man ein 2:0 aufholt, dann muss man das Spiel auch gewinnen. Haching hat selbst zu viele Fehler gemacht und Berlin wieder reingebracht”, analysierte Heynen.

Bereits in der Mitte der Woche sind beide Teams wie auch der VfB Friedrichshafen in der Champions League gefordert. Haching muss beim slowenischen Spitzenteam Ach Volley Ljubljana ran, Berlin ist gegen Ceske Budejovce gefordert und der VfB Friedrichshafen startet gegen Hypo Tirol Innsbruck in die Champions-League-Saison.

Düren gewinnt Krimi
Bereits am Samstag fuhren die Häfler die beiden ersten Punkte der Saison ein. Mit Aufsteiger VC Dresden hatte das Team vom Bodensee keine Mühe und gewann klar mit 3:0 (25:19, 25:19, 25:15). Vorjahres-Halbfinalist Moerser SC musste sich hingegen im NRW-Duell zuhause evivo Düren geschlagen geben. Die Gäste erwischten den besseren Start, zeigten im Tiebreak die stärkeren Nerven und gewannen 3:2 (25:19, 25:21, 23:25, 21:25, 15:11). Im vierten Fünf-Satz-Match des Spieltags hat sich Rottenburg im schwäbisch-badischen Duell beim TV Bühl für die Niederlagen der Vorsaison revanchiert und 3:2 (26:24, 22:25, 25:17, 21:25, 15:13) gewonnen.

Chemie Volley Mitteldeutschland hätte sich das Wochenende nach Berlin und Brandenburg wohl anders vorgestellt. Bereits am Samstag hatten die Spergauer unerwartete Probleme mit den Talenten vom VC Olympia Berlin und gewannen mit Ach und Krach 3:2 (25:27, 25:16, 23:25, 25:18, 15:11). Tags darauf fügten die Netzhoppers KW-Bestensee dem Team von Matthias Münz beim 3:1 (25:20, 25:18, 22:25, 25:22) die erste Niederlage der Saison zu.

Von:  DVL-Presseservice

volleyball magazin - inhalt und probelesen
Wir auf Facebook
VM Probeheft
philippka shop
Leistungsreserve Athletiktraining
DVD • funktionelles Athletiktraining